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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Verwüstung starrten, die sie und Charles angerichtet hatten.
Einen Moment herrschte erstauntes Schweigen beim Anblick all des Unrats und Schutts im Zimmer und der verkratzten Eichentäfelung mit den geschnitzten Rosetten.
    Adrian ging zur Wand und schaute sie sich genauer an. Er legte eine Hand auf eine Rosette und sah Daphne an. »Welche öffnet die Tür?«
    Beinahe widerstrebend antwortete Daphne: »Die zweite unterhalb von der, die du gerade berührst.«
    Adrian ließ seine Hand auf die besagte Rosette sinken und drehte einmal kräftig daran. Als die Wand knarrend und knirschend aufging, machte er einen Schritt zurück, und alle anderen Anwesenden schnappten nach Luft.
    »Himmel!«, entfuhr es Julian. »Da ist wirklich eine Geheimtür.«
    »Hast du uns etwa nicht geglaubt?«, erkundigte sich Charles mit hochgezogenen Brauen.
    »Ich habe euch schon geglaubt«, erklärte Julian. »Ich habe nur nicht …« Sein Gesicht zeigte dieselbe Aufregung wie Adrians, und er fügte mit jungenhafter Begeisterung hinzu: »Das hier ist einfach wundervoll! Es lässt sich gar nicht sagen, was wir dort finden werden!«
    Sobald die Herren sich jeder eine Kerze genommen hatten, begannen sie unter Charles’ Führung den Abstieg. »Die Stufen sind recht schmal, und in manchen sind Steine locker«, warnte er.
    Die Damen drängten sich auf der Schwelle und beobachteten, wie die Männer allmählich von der Dunkelheit verschluckt wurden. Erst als auch ihre Stimmen verklungen waren und kein Schimmer der Kerzen mehr zu sehen war, traten sie zurück ins Zimmer.
    Nachdem sie einen Blick auf die Treppe geworfen hatten, die erdrückende Finsternis und den feuchten Glanz auf den
groben Steinstufen, gestand April: »Ich denke, es ist doch gut, dass die Herren sich die Treppe erst einmal allein anschauen.«
    »Zweifellos«, erwiderte Daphne erbittert, »aber es scheint trotzdem in höchstem Maße ungerecht, dass wir hier sitzen sollen und Tee trinken, während sie das ganze Abenteuer für sich allein haben.«
    »Sie würden es nicht als Abenteuer ansehen«, wandte Miss Kettle unverblümt ein, »wenn Sie stürzen und sich den Hals brechen würden. Das ist Narrheit.«
    Da sie nicht allzu eifrig gewesen war, die Treppe zu erforschen, als sie sie zuerst entdeckt hatten, konnte Daphne nicht widersprechen. Ihr altes Kindermädchen hatte recht - es wäre kein schönes Abenteuer, wenn einer von ihnen zu Schaden kam. Was für Daphne auch ein zentrales Problem war. Sie machte sich nämlich Sorgen um Charles. Was, wenn er stürzte und sich das Genick brach?
    Nell schaute die Treppe mehrere Minuten lang hinab. Bis auf das Kerzenlicht aus Daphnes Schlafzimmer herrschte undurchdringliche Finsternis. Es war, als blickte man in einen schwarzen, bodenlosen Abgrund, dachte sie bei sich mit einem unangenehmen Flattern im Bauch. Beinahe, überlegte sie weiter, wie die gnadenlosen Tiefen von Raouls schwarzen Augen …
    Mit einem Schauder trat Nell von der Türöffnung weg. Sie hielt sich nicht für einen Feigling, und der Himmel wusste, wenn Julian sie brauchen sollte, würde sie keine Sekunde zögern und die Stufen hinunterlaufen, sich nicht von Gedanken an ihre eigene Sicherheit aufhalten lassen, aber sie wiederholte dennoch Aprils Gedanken: »Es ist vermutlich wirklich nur gut, dass die Herren sich zuerst davon überzeugen, dass es sicher ist.«

    Die Männer hatten großen Spaß. Die Geräusche des Gewitters konnte man auch innerhalb des Treppenhauses noch hören, und während sie nach unten gingen, entdeckten sie Haarrisse im Mauerwerk, durch die Regen drang.
    »Es ist verflucht gefährlich«, erklärte Marcus, als sie an einem besonders deutlich zu sehenden Riss vorbeikamen. »Ein Teil der Wand könnte jeden Moment nachgeben.«
    »Das bezweifle ich«, widersprach ihm Charles, der schon ein paar Stufen weiter war, unbekümmert. »Das hier sind dicke, massive Mauern, die schon seit Jahrhunderten stehen. Ich bin sicher, dass sie auch noch lange genug für uns stehen, sodass wir sie in Ruhe erkunden können.«
    Adrian, der direkt hinter Charles ging, verteidigte sein Anwesen: »Natürlich werden sie halten. Beaumont Place ist solide erbaut.« Während sie einer weiteren Biegung der Treppe folgten, fragte er: »Wohin werden die Stufen wohl führen? Was, denkst du, werden wir finden?«
    »Höchstwahrscheinlich führt die Treppe am Ende nach draußen«, erwiderte Julian, der das Schlusslicht bildete. »Aber sie könnte auch in einem Gang oder einem Aufenthaltsraum für

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