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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Achseln. »Es ist egal. Ich werde Miss Beaumont in wenigen Wochen heiraten, und damit ist die Sache erledigt.«

    Sie ritten eine Weile schweigend, ehe Trevillyan bemerkte: »Was ist mit der anderen Angelegenheit? Haben Sie weiterhin vor, ihr nachzugehen?«
    Charles schaute ihn an. »Die ermordeten Frauen? Ja, aber im Augenblick bin ich etwas ratlos, wie ich am besten weiter vorgehe. Abgesehen von der Brutalität ihres Endes und dem Umstand, dass sie in der Gegend hier gefunden wurden, gibt es nichts, was sie verbindet. Sie sind nicht identifiziert, daher ist es unmöglich, auch nur herauszufinden, ob sie einander kannten oder wo sie gelebt haben.« Er runzelte die Stirn. »Sie sind sich ja nicht einmal sicher, dass es einen früheren Mordfall gegeben hat, und daher haben wir wenig außer den zwei Leichen für unsere Nachforschungen.«
    »Aber Sie haben doch einen Verdacht«, wandte Trevillyan ein.
    »Ach ja?«, erwiderte Charles mit leisem Lächeln.
    Trevillyan schaute ihn aus schmalen Augen an. »Raoul hat immer gesagt, dass Sie jemand seien, der sich nicht in die Karten sehen ließe. Er hat sich darüber immer beschwert, dass Sie ihn nicht wissen lassen wollten, was Sie vorhätten oder wohin Sie gingen.«
    »Ach ja?«, fragte Charles noch einmal und hoffte, dass sein Gesicht nichts von der Verachtung und dem Widerwillen verriet, die er bei der bloßen Nennung des Namens seines Bruders verspürte. Halbbruders , verbesserte er sich im Geiste. Nur zur Hälfte Bruder, dem Himmel sei Dank!
    »Sie kannten ihn besser als ich«, gab Charles einen Augenblick später zu bedenken. »Sie beide waren Freunde seit Ihrer Zeit in Eton und zudem gleichaltrig. Ich bin sicher, dass er Ihnen Sachen erzählt hat, über die er mir kein Wort gesagt hat.«
    Trevillyan wirkte nachdenklich. »Da haben Sie vermutlich
recht.« Er seufzte. »Es ist dennoch unmöglich zu glauben, dass er tot ist, umgebracht von einem Wahnsinnigen.« Mit einem Blick zu Charles fuhr er fort: »Angesichts Ihres leichtsinnigen Lebenswandels hatte ich eigentlich immer geglaubt, dass Sie vorzeitig aus dieser Welt scheiden - das hat Raoul auch oft gesagt.«
    Charles lächelte eher grimmig. »Das überrascht mich nicht, sicher hat Raoul nie vergessen, dass er im Falle meines Todes Stonegate erben würde.«
    »Ach, kommen Sie«, rief Trevillyan schockiert. »Sagen Sie nicht, dass Raoul sich Ihren Tod gewünscht hat.«
    Charles zuckte die Achseln. »Nach Daniels so tragischem wie frühem Ende musste ihm der Gedanke doch kommen.«
    »Nun, ja, vielleicht schon. Es ist nur natürlich. Man muss sich bloß die Situation zwischen Huxley und mir ansehen. Ich habe dem Mann gewiss nicht den Tod gewünscht, aber ich war mir des Umstandes bewusst, dass ich davon profitieren würde, wenn er stirbt.« Trevillyan runzelte die Stirn. »Oder profitiert hätte, wenn nicht dieser junge Hund wäre, dieser Adrian.«
    »Ich dachte, Sie kämen inzwischen gut mit ihm aus«, bemerkte Charles mit hochgezogenen Brauen.
    Trevillyan schnitt eine Grimasse. »Es macht keinen Sinn, unangemessen unhöflich zu sein, und schließlich war ich ja auch sein Gast.« Er starrte Charles an. »Und nichts von alledem wäre geschehen, wenn Sie nicht unbedingt seiner Schwester zu Hilfe hätten eilen müssen.«
    Charles lachte und drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken, sodass es schneller wurde. »Ja, da mag etwas dran sein, aber lassen Sie sich versichert sein, dass ich nichts bereue.«

    Daphne bereute ihre Verlobung mit Mr. Weston nicht ausdrücklich, aber sie machte sich Sorgen, und diese Sorgen plagten sie auch, als sie und Adrian sich mit Mr. Weston in Mr. Vintons Kanzlei in Penzance trafen, um die finanziellen Regelungen für die Eheschließung zu diskutieren. Falls Mr. Vinton ihre Anwesenheit bei einem Treffen störte, das gewöhnlich unter den Männern der Familie abgehalten wurde, so ließ er sich nichts davon anmerken, als er sie und Adrian in sein Büro führte, in dem Mr. Weston bereits wartete.
    Charles’ fein geschwungene Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als Daphne beschwingt den Raum betrat. Charmant, dachte er, sieht sie aus in ihrer maulbeerfarbenen Pelisse, den hellbraunen Handschuhen und dem bernsteinfarbenen Samthut mit den leuchtend bunten Pfauenfedern. Er war nicht überrascht, dass seine Braut darauf bestanden hatte, dabei zu sein; im Übrigen bezweifelte er, dass Daphne sich jemals zurücklehnen und andere über ihr Schicksal entscheiden lassen würde. Besonders, fügte

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