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Wohin das Herz uns trägt

Wohin das Herz uns trägt

Titel: Wohin das Herz uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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einen schönen Gruß. Fröhliche Weihnachten.«
    »Er ist noch bei der Chorprobe, doch ich richte es ihm aus. Ihnen auch fröhliche Weihnachten.«
    Hand in Hand wanderten Julia und Alice die Main Street hinunter und bogen dann nach links ab. Wie an diesem ultimativen Familienabend nicht anders zu erwarten, parkten auf den Straßen überall Autos, aber niemand war unterwegs.
    Julia führte Alice die Treppe hinauf. »Jetzt holen wir Ellie ab, und dann gehen wir in die Stadt. Ich zeige dir die Lichter.«
    Alice war so damit beschäftigt, ihre Tasche zu streicheln, dass sie kaum Zeit hatte zu nicken.
    Julia öffnete die Tür.
    In der Polizeiwache tanzten Cal, seine drei Töchter, Peanut, Benji, ihre beiden Teenager und Ellie zu einer ohrenbetäubenden Version von »Jingle Bell Rock«. Mel und seine Familie deckten gerade den Tisch.
    Alice schrie auf und begann zu heulen.
    Sofort rannte Ellie zur Anlage und stellte sie ab. Stille trat ein, alle erstarrten. Cal war der Erste, der mit seinen drei Mädchen auf die beiden Neuankömmlinge zukam. Alice wimmerte leise und steckte den Daumen in den Mund.
    Nah, aber nicht zu nah, kniete sich Cal vor sie auf den Boden. »Hallo, Alice. Wir sind die Wallaces. Du erinnerst dich doch bestimmt an uns, oder nicht? Ich bin Cal, und das sind meine Töchter. Amanda, Emily und Sarah.«
    Alice zitterte am ganzen Leib und hielt Julias Hand fest umklammert.
    Nun kam auch Peanut mit ihrer Familie. Benji, ihr Ehemann, war ein großer, stämmiger Kerl mit blitzenden Augen, der gern und oft lachte. Offensichtlich ließ er die Hand seiner Frau nur äußerst ungern los. Ihre beiden Teenager gaben sich alle Mühe, cool zu wirken, doch gelegentlich grinsten sie wie kleine Kinder.
    In aller Ruhe ging auch Benji vor Alice auf die Knie, stellte sich, seinen Sohn und seine Tochter vor und wünschte Alice fröhliche Weihnachten. Dann führte er die Teenager zum Baum hinüber.
    Aber Peanut blieb stehen. »Ich kann da nicht hin«, erklärte sie Julia. »Eierpunsch. Manche Menschen können ein Glas davon trinken, ich dagegen möchte sofort eine Infusion.« Sie lachte.
    Beim Klang ihrer Stimme blickte Alice auf und lächelte.
    »Du hast bei ihr wirklich ein Wunder bewirkt, Julia«, sagte Peanut, während sie Alice ihre langen roten Fingernägel vorführte. Auf jedem prangte ein winziger grüner Kranz.
    »Danke«, sagte Julia.
    »Dann geh ich mal wieder zu meiner Familie. Aber vorher ...« Sie beugte sich dicht zu Julia und flüsterte: »... vorher wollte ich dir noch schnell den neuesten Tratsch erzählen.«
    Julia lachte. »Vermutlich bist du da bei mir nicht an der richtigen Adresse.«
    »O doch, du bist die einzig Richtige! Aus zuverlässiger Quelle - mindestens so zuverlässig wie das FBI - habe ich erfahren, dass ein gewisser Arzt aus dieser Stadt im Kino nicht wie sonst allein, sondern in Begleitung gesichtet worden ist. Das ist ungefähr so eine Sensation, als würde Paris Hilton in ein Fertighaus ziehen. Manche Dinge passieren einfach nicht. Aber das mit dem Kino ist amtlich.«
    »Es war bloß ein Film.«
    »Ach ja?« Peanut zwinkerte, tätschelte Julia den Arm und ging.
    Die darauffolgende Viertelstunde feierten alle weiter, doch es war, als hätte jemand den Ton leiser gedreht. Es wurde nur noch gedämpft gelacht und noch gedämpfter gesprochen. Im Hintergrund lief eine Weihnachts-CD von Vince Guaraldi, die Musik aus dem Film A Charlie Brown Christmas . Die hatte Julias und Ellies Mom immer besonders gemocht. Nach einer Weile erschienen Earl und Myra und brachten noch mehr Essen mit.
    Alice war fasziniert vom Auspacken der Geschenke, und schließlich kam sie sogar hinter Julia hervor, um besser sehen zu können. Außer mit Ellie sprach sie mit keinem, schien jedoch ganz zufrieden, alles zu beobachten. Nach einer Weile gesellte sie sich zu Sarah, die nur ein paar Jahre älter war als sie. Zwar spielten die beiden nicht zusammen, aber Alice ahmte jede Bewegung des älteren Mädchens nach, und als alle langsam aufbrachen, konnte sie Disco Barbie ohne fremde Hilfe an- und ausziehen. Nach der Feier gingen Ellie, Julia und Alice noch in die Stadt. Alice konnte gar nicht aufhören, auf die Lichter und den Schmuck zu zeigen - ständig zerrte sie an Julias Hand und zog sie vorwärts. Insgesamt lief das Ganze deutlich besser, als Julia erwartet hatte.
    Während Alice sich mit der Weihnachtsdekoration beschäftigte, gingen die Schwestern plaudernd nebeneinander her.
    »Sie erinnert mich an dich, Ellie«, sagte

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