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Wohin das Herz uns trägt

Wohin das Herz uns trägt

Titel: Wohin das Herz uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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sie schon sehr lange Alice.«
    »Was das angeht ...« Er unterbrach sich und sah die beiden Frauen an. »Ich möchte Ihnen danken, dass Sie sich so gut um sie gekümmert haben. Sie haben ihr buchstäblich das Leben gerettet.«
    »Ja, das stimmt«, antwortete Julia. »Wir sehen uns dann morgen, Mr Azelle. Bitte seien Sie pünktlich.«
    Julia nickte und ging. Einen Augenblick später merkte sie, dass Ellie ihr nicht folgte.
    Sie schaute sich um und sah, dass Ellie sich mit Azelle unterhielt.
    Peanut trat zu ihr und deutete mit einer Kopfbewegung auf die beiden. »Das gibt Ärger«, sagte sie und verschränkte die Arme. »In Anwesenheit eines attraktiven Mannes verwandelt sich deine Schwester in Wackelpudding.«
    »Hoffentlich nicht«, seufzte Julia und fühlte sich plötzlich furchtbar erschöpft. »Aber vielleicht solltest du hingehen und lauschen.«
    »Aber gern«, erwiderte Peanut. Und weg war sie. Seufzend ging Julia zu Max, der noch immer an der Tür stand und auf sie wartete.

Kapitel 23
    Nachmittagssonnenlicht, so diffus wie der morgige Tag, schien durch das kleine vergitterte Fenster und landete in einer Pfütze auf den Holzdielen.
    Das Mädchen auf dem schmalen Bett jammerte wie jedes andere Kind, das keine Lust auf den Mittagsschlaf hatte. »Nicht schlafen. Lesen.«
    Max, der vor der Schlafzimmertür wartete, hörte Julia sagen: »Jetzt wird nicht gelesen, Schätzchen. Es ist Zeit zum Schlafen.«
    Ganz leise begann sie zu singen, ein Lied, das Max nicht erkannte.
    Es rief ihm ein anderes Leben in Erinnerung, und auch eine Frau, die am Bett eines Kindes saß, aber diese hatte dunkelbraune Haare und das Kind war ein kleiner Junge namens Danny.
    Noch eine Geschichte , hätte er wahrscheinlich gebettelt, dieser kleine Junge, den sie Noch-mal-Dan oder Kleiner Mann nannten.
    Langsam ging Max nach unten, sah sich in der Küche um, bis er den Kaffee fand, kochte eine Kanne voll und ging dann ins Wohnzimmer, um das Feuer im Kamin anzufachen.
    Er war schon bei der zweiten Tasse Kaffee, als Julia endlich die Treppe herunterkam. Sie sah erschöpft aus, und er hätte schwören können, auf ihren Wangen Tränenspuren zu erkennen. Am liebsten wäre er sofort zu ihr gegangen, um sie in die Arme zu nehmen, wie sie es bei Alice tat, und ihr zu versprechen, dass alles gut werden würde. Aber sie sah so unendlich zerbrechlich aus. »Möchtest du auch eine Tasse Kaffee?«, fragte er stattdessen.
    »Kaffee wäre toll. Mit viel Milch und Zucker.«
    Er ging in die Küche, schenkte noch eine Tasse ein, fügte die gewünschten Beigaben hinzu und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    Sie saß am Kamin, den Rücken zum Feuer. Ihre blonden Haare, die zurückgesteckt gewesen waren, hatten sich gelöst und hingen ihr wirr ums Gesicht. Der Bereich unter ihren Augen war geschwollen, die Lippen ganz blass.
    »Hier.« Er reichte ihr den Kaffee.
    Sie sah ihn kurz an und versuchte zu lächeln. »Danke.«
    Er setzte sich vor ihr auf den Boden.
    »Ich möchte, dass er schuldig ist.«
    »Ach ja? Wirklich?«
    Ihr Gesicht zog sich zusammen, sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Wie kann ich so etwas wollen?«, flüsterte sie. »Das würde ja bedeuten, dass ihr Vater ein Monster ist. So was hat kein Kind verdient. Als ihre Therapeutin wünsche ich mir, dass er ein liebevoller Vater ist, der zu Unrecht verurteilt wurde. Aber als ihre Mutter ...«
    Wieder seufzte sie.
    Er wusste keine Antwort. Ihnen war beiden bewusst, dass Alice - Brittany - leiden würde, egal wie die Sache ausging. Entweder würde sie die Frau verlieren, die ihre Mutter geworden war, oder man würde ihr den biologischen Vater wegnehmen. Vielleicht würde ihr das jetzt nichts ausmachen, denn sie verstand ja nicht, was es bedeutete, aber eines Tages würde sie den Verlust spüren. Womöglich würde sie Julia deswegen sogar Vorwürfe machen. »Sie braucht dich, das ist alles, was ich weiß. Und du brauchst sie.«
    Ihre Blicke begegneten sich. Sie kniete sich vor ihn. »Ich möchte aufwachen und feststellen, dass alles nur ein böser Traum war.«
    »Ich weiß.«
    Sie beugte sich vor und küsste ihn. Ihm war, als würde sein Innerstes nach außen gekehrt.
    Jetzt, wo er wieder angefangen hatte zu fühlen, konnte er gar nicht mehr damit aufhören. Und wollte es auch nicht. Er zog sich gerade so weit von ihr zurück, dass er sie anschauen konnte, und flüsterte: »Du hast mir einmal gesagt, ich könnte von dir alles haben - oder nichts. Ich hab mich für alles entschieden.«
    Wieder versuchte

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