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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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Gefühl, gerade erst nach Hause gekommen zu sein, aber anscheinend habe ich doch etwas geschlafen.«
    Ich sah zu, wie er mir halbherzig zuwinkte, dann schloss ich die Tür und rüttelte noch mal an ihr. Ich blieb einen Moment vor der Tür stehen, bis er hinter der nächsten Straßenecke verschwand, und kontrollierte sie dann nochmals. Sie war tatsächlich fest zugezogen.
    Am Dienstag hörte ich ihn kurz nach elf die Treppe heraufkommen. Sogar seine Schritte klangen müde. Ich fragte mich, welch anstrengendem Job er wohl nachging.
    Und an diesem Morgen öffnete er die Haustür, als ich im Begriff war, meine Wohnungstür zu kontrollieren. Ich hörte ihn hinter mir die Treppe heraufkommen, kontrollierte aber bis zuletzt weiter; ich war spät dran.
    »Guten Morgen, wie geht es Ihnen?«, fragte er strahlend.
    Er sah viel besser aus.
    »Gut. Und Ihnen? Gehen Sie nicht in die falsche Richtung?«
    Er lächelte. »Ich? Nein. Ich habe heute frei. Ich war gerade im Feinkostladen und habe mir ein paar Croissants geholt.« Er hielt die Tüte hoch, falls ich einen Beweis dafür brauchte. »Ich werde die Füße hochlegen und viel zu viel essen. Sie wollen nicht zufällig auch eines?«
    Ich muss ziemlich überrascht gewirkt haben, denn er lächelte und sagte dann. »Sie gehen wahrscheinlich gerade zur Arbeit …«
    »Ja«, sagte ich wohl ein wenig zu eifrig. »Ein anderes Mal – vielleicht.«
    Er lächelte erneut und zwinkerte mir frech zu. »Darauf werde ich gern zurückkommen.« Er sah an mir vorbei. »Ist mit der Tür alles in Ordnung?«
    »Mit meiner Tür?«
    »Schließt sie nicht richtig?«
    Ich hatte nach wie vor meine Hand am Türknauf. »Oh – äh, ja. Sie – klemmt manchmal ein wenig, das ist alles.« Ich zog daran.
    Gehen Sie! , dachte ich. Gehen Sie einfach – bitte –, doch er blieb. Schließlich musste ich mich verabschieden und aufbrechen, ohne die Wohnungstür noch einmal kontrolliert zu haben.
    Ein kleiner Trost war nur, dass die Haustür seit Stuarts Einzug kein einziges Mal nur angelehnt gewesen war.
    Montag, 17. November 2003
    Den ganzen folgenden Tag verbrachte ich in einem Zustand der Erregung, durchlebte noch einmal die schönsten Momente der vergangenen Nacht und quälte mich mit der Frage, wann er wohl anrufen würde – falls er überhaupt anrufen würde. Und was sollte ich sagen, wenn er es tat?
    Er rief mich am Nachmittag an, als ich gerade nach Hause gehen wollte.
    »Hi, ich bin’s. Hattest du einen schönen Tag?«
    »Na ja, ich habe gearbeitet. Ich habe immer noch dein Jackett.«
    Er lachte kurz auf. »Ja. Mach dir keine Gedanken. Du kannst es mir zurückgeben, wenn wir uns das nächste Mal sehen.«
    »Und wann soll das sein?«
    »So bald wie möglich«, sagte er plötzlich ganz ernst. »Ich musste den ganzen Tag an dich denken.«
    Ich überlegte einen Moment. »Am Wochenende?«
    Am anderen Ende entstand eine Pause. »Ich kann dieses Wochenende nicht, da muss ich arbeiten. Außerdem kann ich nicht so lange warten. Wie wär’s mit heute Abend?«
    Samstag, 24. November 2007
    Gestern Abend hatten wir unsere Weihnachtsfeier.
    Ich habe das Gefühl, als hätte sich in meinem Leben was verändert. Zum Schlechteren natürlich – und zwar gerade als ich anfing, mich hier einigermaßen sicher zu fühlen. Heute Morgen war ich total wackelig auf den Beinen, und das nicht etwa, weil ich gestern Abend Alkohol getrunken hätte. Ehrlich gesagt habe ich seit über einem Jahr keinen Tropfen mehr angerührt – dazu wäre ich zurzeit ganz bestimmt nicht in der Lage.
    Nein: Heute Morgen fühlte sich der Boden unter meinen Füßen an, als könnte er jeden Moment ins Wanken geraten. Ich bin um vier Uhr aufgestanden und habe seitdem fast ununterbrochen meine Wohnung kontrolliert, wobei ich mich schon an den Wänden abstützen musste. Trotzdem bin ich immer noch nicht richtig zufrieden. Wahrscheinlich muss ich sie gleich noch mal kontrollieren.
    Gestern Abend habe ich all meinen Mut zusammengenommen und bin ausgegangen. Ich hatte mich bereits lange darauf vorbereitet. Früher hieß sich auf einen Abend vorzubereiten, zu duschen, mindestens eine halbe Stunde lang Kleid und Schuhe auszuwählen, mich zu schminken und mir die Haare zu machen, an einem Glas gekühlten Weißwein zu nippen, SMS von meinen Freunden zu erhalten und darauf zu antworten. Was ziehst du heute Abend an? Nicht das Blaue. Bis später .
    Wenn ich heute ausgehe, heißt das, dass ich zuerst alles kontrollieren und dann noch mal kontrollieren muss. Und

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