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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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Wohnung am Ende des Flures wohnte. Diese kleine Mistkröte stand manchmal vor meiner Tür und kläffte. Ohne Unterlass.
    Zu dem Kratzen kam jetzt noch ein dumpfes Grollen hinzu. Das war auf keinen Fall der Kläffer, schoss es mir durch den Kopf. Der Wolf? Wieso klingelten sie nicht? Hatte jemand den Jungen geschnappt? Ich hätte ihn nicht draußen herumlaufen lassen sollen!
    Ich lief nach vorn, zur Eingangstür, allerdings nicht ohne meine Waffe zu holen. Ich stellte mich rechts neben die Tür, den Revolve r im Anschlag, griff mit Links vorsichtig zur Klinke und öffnete etwas. Sofort drückte der Wolf dagegen, er knurrte, und winse lte.
    „ Verdammt, Wolf!“, rief ich. „Kannst du nicht klingeln?“
    Als er mich sah, suchten seine Augen meine, dann drehte er den Kopf, Richtung Flur. Irgendetwas war dort hinten. War ‚Mr. Miller’ aufgetaucht und auf dem Weg zu mir?
    „ Was ist, Alter? Wo ist der Kleine?“ Der Wolf sah mich wieder an und trabte los, hinüber zum Aufzug.
    Vorsichtig schlich ich zur Ecke, von meiner Wohnung konnte ich den Aufzug nicht sehen. Die Waffe wieder im Anschlag, schob ich mich langsam um die Ecke, schaute herum …
    „ Shit!“ Ich sah nur den Oberkörper von dem Jungen, der Rest lag im Aufzug. Die Fahrstuhltür ging auf und zu, der leblose Körper blockierte sie. Ich rammte meine Waffe in den Hosenbund, dann kniete ich auch schon vor ihm und zog ihn heraus auf den Flur.
    „ He, Kleiner! Mach keinen Scheiß!“ Schnell überprüfte ich Atmung und Puls, beides war etwas schneller, aber soweit okay. Doch seine Haut war heiß, er glühte regelrecht. Seine Haare waren nass, und dann sah ich das Blut. Er hatte eine fiese Bisswunde am Handgelenk.
    Mein Blick flog herum, meine Hand zog die Waffe, zielte auf den Wolf. „Was hast du mit dem Jungen veranstaltet?“, knirschte ich böse. Dabei kollidierte mein Blick mit dem des Wolfes. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell.
    Der Kleine machte ein echt gruseliges Geräusch, und mir stellten sich die Nackenhaare auf.
    Ich sah überrascht auf ihn hinunter, da schlug er die Augen auf. Waren die nicht eigentlich grün?, dachte ich irritiert. Sie fixierten mich, jetzt hellbraun, und ehe ich mich versah, schoss der schmächtige Körper in Bruchteilen von Sekunden wie der Blitz vom Boden hoch, stürzte sich auf mich. Ich reagierte instinktiv, versuchte, ebenfalls hochzukommen, es gelang nur fast.
    Durch den Aufprall und den Schwung geriet ich ins Straucheln, meine Waffe flutschte mir aus den Fingern, das Chaos war perfekt. Ich weiß noch, dass mich ein heftiger, stechender Schmerz durchfuhr, hörte noch, wie der Wolf heulte, dann knipste jemand mein Licht aus.

*

    „ Sandro, so geht das nicht. Du musst es bekämpfen, darfst dem Trieb nicht nachgeben, hörst du!“
    „ Ich weiß. Ist er … habe ich ihn … getötet?“
    Ich rührte mich nicht. Es war merkwürdig. Ich konnte die Worte hören, doch ergaben sie überhaupt keinen Sinn.
    Sandro? Getötet? Wen?
    Eine kühle Hand fühlte nach meinem Puls. „Nein, er lebt noch. Besser, du verschwindest erst mal.“ Schritte entfernten sich.
    Bevor ich es verhindern konnte, stöhnte ich leise, und öffnete vorsichtig die Augen. Dann zuckte ich zusammen, fiese Kopfschmerzen setzten ein. Ein Gesicht schob sich über mich, ganz verschwommen, fremd. Ich handelte rein reflexartig, griff nach meiner Waffe, keine Waffe. Shit.
    Meine Hand flog vor, ich packte den Fremden am Kragen und startete einen kleinen Ringkampf. Mit dem Ergebnis, dass wir beide, der Fremde und ich, auf den Boden knallten.
    Zuerst lag ich noch oben, auf einem Berg eisenharter Muskeln, wie es schien. Nicht schlecht, Herr Specht, dachte ich kurz. Mit vollem Körpereinsatz nagelte ich ihn am Boden fest. „Wer … zur Hölle … bist du?“, keuchte ich mühsam. Die kaum überstandene Grippe steckte mir noch in den Knochen, dazu der Schlag an den Kopf. Schweiß lief mir in die Augen, sie brannten, und ich sah immer noch nicht viel. Doch ich benötigte beide Hände, um diesen Eisenklotz zu bändigen.
    „ Lass den Blödsinn, runter von mir!“, kam die lapidare Antwort, dann drehte sich das Blatt. Buchstäblich, denn der Kerl machte eine schnelle Bewegung, ich flog durch die Luft, und circa zweihundert Pfund reine Muskelmasse landeten auf mir, trieben den Rest Luft aus meinen Lungen heraus.
    Ich lag da, wie ein Maikäfer auf dem Rücken, japste und keuchte nach Luft.
    „ Na, wieder mal geschlagen, Schätzchen?“, fragte der Fremde

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