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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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gemeldet, oder doch? Schnell checkte ich mein Handy. Nichts.
    Während Cruiz sich umsah, warf ich ihm im Spiegel einige heimliche Blicke zu. Doch, er war immer noch heiß. Das langärmelige helle Shirt zeichnete die geschmeidigen Muskeln deutlich nach, die schwarze Jeans hing tief auf den schmalen Hüften. Dann drehte er sich zu mir um, oh, er hatte sich rasiert. Das betonte sein starkes Kinn. Und die honiggoldenen Augen. Vor mein geistiges Auge schob sich eine kleine Szene a la ‚Lost Paradise’. Ja, doch, für einen Moment konnte ich mir vorstellen, meine Prinzipien über Bord zu werfen.
    Als er sprach, löste sich die Szenerie langsam in Nebel auf.
    „ Jemand hat mich angerufen, will sich mit mir treffen. Behauptet, etwas zu wissen, über Victoria.“
    Ich schnaubte nur. Das konnte jeder. Etwas behaupten. Und dann? Wollte sich jemand mit dir treffen, du fährst hin, und? Kriegste höchstens was auf die Schnauze. Kopfschüttelnd winkte ich ab. „Vergiss es. So läuft das nicht. Morgen fahre ich zu meinem Dad, der weiß was. Den Kleinen und seinen Schoßhund nehm ich mit raus.“
    Sully stand vor mir und musterte Cruiz. „Sie wollen ein Bier, ein frisch gezapftes, stimmt’s?“
    Der nickte kurz. „Stimmt.“ Dann wandte er sich wieder mir zu. „Ich werde mich trotzdem mit dem Typen treffen. Vielleicht weiß der wirklich was.“
    „ Tu, was du nicht lassen kannst. Aber denk an meine Worte.“ Mit meinem Zeigefinger tippte ich auf der Mahagoniplatte herum, verlieh meinen Worten so Nachdruck. „Wenn dieser Raimondo dahinter steckt, kannst du gewiss sein, dass der alles dafür tut, um euch zu erwischen. Für ihn ist es ein Leichtes, jemanden dafür zu finden. Und der Dumme am Ende bist du! Oder der Kleine.“ Ich trank den letzten Schluck von meinem Schlaftrunk und schmiss dann einen Schein auf den Tresen. „Stimmt so!“, rief ich Sully durch den Lärm zu. „Ich verschwinde, mach’s gut.“
    Ich fiel fast vom Stuhl, weil sich eine kleine Achterbahn bereit machte, mit meinem Hirn ihre Runden zu drehen. Ich blinzelte kurz und schüttelte den Kopf, um ihn wieder freizubekommen.
    Cruiz schaltete sofort, mit einer Hand fing er mich auf, mit der anderen entzog er mir den Schlüssel. „Ich glaube, es ist besser, ich fahr dich“, lachte er mir leise über die Schulter zu, und schob mich durch die Menge zur Tür.
    Von mir aus, dachte ich nur. Den Van konnte fahren, wer wollte. Wirklich jeder. Nur meinen Charger nicht.
    Auf dem Weg durch die Bar lag seine Hand unter der Jacke an meinem Hosenbund, genau da, wo der Rücken in den Hintern übergeht. Die Wärme, die sie ausstrahlte, drang direkt durch mich durch und hinterließ angenehmes Prickeln. Fast hätte ich mich gegen ihn gelehnt, doch da ließ er mich leider schon wieder los.
    Draußen auf der Straße sah ich mich kurz um. Die Straßen hatten sich geleert, wir standen alleine vor der Bar. Wo war der Wolf? Nicht, dass ich ohne diesen Flohzirkus zu Sandro zurückkehrte. „Wo ist der Wolf?“
    „ Der? Ist wohl wieder bei Sandro. Mach dir keine Gedanken um den, der passt auf sich auf.“
    „ Um den mache ich mir keine S... Sorgen. Um die Bürger dieser netten Stadt bin … ich … bes... sorgt.“ Oh Mann, die frische Luft tat mir wohl nicht so gut. Im Gegenteil! Mit leichter Sc hlagseite trieb ich zum Wagen und kletterte hinein, mir fielen fast die Augen zu. Jetzt hatte ich di e nötige Bettschwere, dachte ich zufrieden.
    Cruiz steckte den Schl üssel ins Schloss, doch er startete noch nicht. „Zu dir oder zu mir?“
    Ich zwinkerte überrascht, wie war das?

*

    Zu mir oder zu dir? Was war denn das für eine Frage? Diese Frage stellte ich, wenn ich was Nettes zum Spielen fand. Und nicht …
    Oh.
    In diesem Fall sollte ich wohl das Nette zum Spielen sein. Die Szene a la ‚Lost Paradise’ kehrte aus dem Nebel zurück. Mein kleiner Freund erinnerte sich auch daran. Eben noch schlaftrunken erhob er sich nun sehr eifrig.
    „ Das würde dir so passen, mich erst betrunken machen und dann verführen!“, mein Grinsen war so breit, das es meine Ohren fast berührte. „Am Ende lässt du mich mit den Kindern sitzen.“
    „ Jetzt muss ich wohl so was sagen, wie ‚Komm schon, du willst es doch auch’, oder?“, kam der trockene Kommentar von Cruiz. Der Kerl hatte Humor, das gefiel mir.
    Er saß da, wirkte ganz entspannt, ein Arm lag auf dem Lenkrad, den rechten hatte er auf seinem Oberschenkel. Dabei sah er mich nicht an, schaute geradeaus auf Sullys Garage, es war

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