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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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mir verdeckt war, ich ihn aber immer noch im Blick hatte. „Bleib hinter mir! Der Wolf hat was gewittert, stimmt’s?“
    Sandro nickte nur. „Es könnten dieser Miller und der andere Kerl sein. Sie haben ja gedroht, wieder zu kommen.“
    Mit dem Rücken zur Beifahrerseite stand ich da, in der einen Hand die Waffe, mit der anderen suchte ich den Autoschlüssel.
    Plötzlich sträubten sich mir die Nackenhaare und für einen kurzen Moment hatte ich das fiese Gefühl, jemand stünde direkt hinter mir. Ich wirbelte herum, doch da war niemand. Nur der Van. Trotzdem wurde ich den Eindruck nicht los, dass da was war, denn irgendetwas berührte mich. An meiner Schulter! Berührte mich und riss daran.
    Ich schwöre, meine Gänsehaut war zwei Zoll hoch! Erschrocken sprang ich zur Seite und fuchtelte mit meiner Waffe herum. Schlecht nur, wenn man kein Ziel hatte.

    Anscheinend hatte auch Sandro etwas gespürt, denn er schrie nach dem Wolf. „Vulto! Hierher! Los!“ Es dauerte keine zwei Sekunden, da sah ich den Wolf im vollen Lauf von links um die Ecke biegen.
    Was für ein Anblick! Seine riesigen Pfoten berührten kaum den Boden, ich konnte die Muskelpakete unter dem Fell spielen sehen. Er hatte die Lefzen hochgezogen, seine Ohren lagen dicht an seinem Kopf. Die braunen Augen funkelten böse. Beim Anblick seiner mächtigen Reißzähne wurde mir für einen Augenblick echt mulmig. Ich war froh, dass der Wolf nicht auf mich sauer war.
    Wie gebannt starrte ich auf diese Bestie, die direkt auf mich zugesprungen kam.
    Mit drei langen Sätzen war er heran. „Duck dich!“, brüllte Sandro, schon schoss der Wolf über mich hinweg. Ich spürte den Luftzug, da landete er ohne besondere Anstrengung auf dem Dach des Vans. Ich hörte nur lautes Grollen, das Kratzen von Pfoten auf dem Lack, dann heulte der Wolf …
    Ich sah hoch, doch Vulto war nicht mehr zu sehen, er musste am Ende des Daches sein. Ein dumpfer Aufprall erklang, hinter dem Van ertönten Kampfgeräusche, dazu das laute Knurren, zwischendrin Jaulen, ein schriller Schrei …
    Mir sträubten sich die Haare!
    „ Bleib hier stehen!“, rief ich Sandro zu, dann stürmte ich mit der Waffe im Anschlag um den Wagen herum. Doch mit wem der Wolf auch gekämpft hatte, war weg, ich kam zu spät. Vulto stand da, alleine, schüttelte sich einmal kräftig, ich sah loses Fell fliegen, dann trottete er langsam auf mich zu.
    Sandro stürzte an mir vorbei und kniete sich vor den Wolf. „Vulto, alles in Ordnung?“ Mit beiden Händen begann er, den Wolf abzutasten. Bei der rechten Vorderpfote zuckte Vulto zusammen.
    „ Shane, hier ist er verletzt, es blutet. Wir müssen ihn verbinden!“
    Ich trat zu ihm und besah mir die Verletzung. Beinahe hätte ich gelacht. „Das ist doch nur ein Kratzer, mach etwas Jod drauf, und fertig.“
    Der Wolf schien meiner Meinung zu sein, denn er legte sich auf die Pflastersteine und leckte dann einmal über sein Bein. Jetzt sah er wieder wie ein harmloser Schäferhund aus, nichts erinnerte mehr an das wilde Raubtier.
    „ Gegen was hat der Bursche nun eigentlich gekämpft?“, wollte ich wissen. „Ich habe nichts gesehen, wo ist der Kerl abgeblieben? Der kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben, oder?“ Ich war noch mal um den Wagen herumgegangen und starrte in die Richtung, in die der Angreifer verschwunden sein musste. Er konnte nur über den Bauzaun entkommen sein. Ansonsten hätte ich ihn sehen müssen.
    Ich trat dicht an den Zaun heran, um nach Fußabdrücken zu suchen. Das Gelände der Baustelle war schlammig, wenn jemand über den Zaun gesprungen wäre, dann hätten tiefe Eindrücke zu sehen sein müssen. Aber Fehlanzeige.

17

    Vulto leckte sich noch einmal über den Kratzer. Besonders schlimm war der nicht, es brannte nur ziemlich heftig, doch Sandro versuchte immer noch, ihn davon zu überzeugen, sich verbinden zu lassen.
    Hat er dich gebissen? Du weißt, dass sie giftige Zähne haben! Sag mir die Wahrheit! Er zog die Pfote wieder zu sich heran, strich durch das weiche Fell, dann durchsuchte er seine Hosentasche nach einem Taschentuch.
    Kleiner, reg dich nicht auf, beruhigte er den Jungen. Es ist wirklich ganz harmlos. Morrok hat mich mit seiner Klaue kaum erwischt, kaum die Haut angekratzt, mehr nicht. Er sah sich witternd nach allen Seiten um. Hast du ihn gesehen?
    Sandro legte ein noch einigermaßen sauberes Taschentuch auf die Wunde. Halt still. Bitte. Dann erst antwortete er Vulto.
    Nicht richtig, nein. Aber anscheinend stand er

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