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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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durch den Wohnraum kam. Sie hatten schon ein paar Bier intus und tratschten über Kollegen. Ich hockte mich auf den Schreibtisch und lauschte.
    „ Ha, und kannst du dich noch an Großmaul O’Malley erinnern?“ Williams feixte. „Als der sich zu uns versetzen lassen wollte, hatten wir gerade mit einigen ziemlich üblen Gestalten zu tun. Wir nahmen ihn auf Patrouille mit. “
    Mein alter Herr prustete laut und klatschte sich auf die Schenkel. „Ja, ja, ich erinnere mich! Er kam später zu mir ins Büro, er war kreidebleich und schlotterte am ganzen Körper. Euer Schleimmonster hatte ihn sich zur Brust genommen! Er zog den Versetzungsantrag zurück.“
    Na toll, er wusste wahrscheinlich schon etliche Jahre von diesen speziellen Mitbewohnern auf unserem Erdball. Mich schüttelte es.
    „ Agent Williams?“ Ich unterbrach die beiden vorsichtig.
    „ Sagen Sie doch bitte Thomas zu mir.“
    „ Äh Thomas, ich habe da noch ein paar Fragen. Angenommen, diese Dämonen pflanzen sich fort, oder wie man das auch immer nennen will, was ist dann mit der Bru… den … äh Kindern?“ Brut wollte ich Sandro nun doch nicht nennen, das wäre gemein.
    Thomas sah etwas überrascht aus. „Nachkommen? Keiner hat jemals junge Dämonen gesehen. Sie vermehren sich nicht so, wie wir das tun. Niemand konnte bisher sagen, wie sie das machen. Das ist bislang noch ein großes, unerforschtes Mysterium.“
    Jetzt sah ich überrascht aus der Wäsche.
    Und was war mit dem Jungen? Ich beschloss instinktiv, ihn erstmal nicht zu erwähnen. Wenn bekannt würde, dass er ein Halbdämon war, ein sehr seltenes, einmaliges Exemplar sozusagen, dann würden ihn die Wissenschaftler sofort einkassieren. Und an ihm herum experimentieren. Nicht auszudenken!
    „ Gibt es eine Möglichkeit, herauszubekommen, ob jemand ein Dämon ist? Ohne dass der es merkt?“
    Das konnte Thomas sofort bejahen. „Geben Sie mir Ihr Handy.“ Ich drückte es ihm in die Hand. Er holte einen kleinen Kasten aus seinem Metallkoffer. „Ich werde es hier anschließen, dann kommt das Ding an den Computer, und ich lade Ihnen ein DDP herunter , ein Demons Detection Program. Wenn Sie dann das Handy auf jemanden richten und die Rautetaste drücken, überprüft ein Dämonen-Erkennungsprogramm I hr Gegenüber. Leuchtet es im Display rot, handelt es sich um einen Dämon. Leuchtet es grün, ist alles in Ordnung.“ Er fummelte am Computer herum, seine kleinen Fingerchen tippten rasend schnell über die Tastatur. Dann sah er wieder auf. „Ach ja, bei Gelb sitzt Ihnen etwas anderes gegenüber“
    Etwas anderes?
    Ich runzelte verblüfft die Stirn.
    Anderes was? Mein Mund hatte sich schon bereit gemacht, wollte die Frage stellen, doch da klappte ich ihn wieder zu. Wollte ich wirklich eine Antwort? Eigentlich nicht, aber ich kam wohl nicht drum herum. „Äh, was für andere? Können Sie mal … ein paar … Beispiele nennen?“
    Thomas kicherte, die Äuglein hinter seiner dicken Brille funkelten mich vergnügt an. Schön, dass ich zu seiner Erheiterung beitragen konnte. „Na, was wohl. Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler, Trolle, soll ich weiter machen?“
    Ich war froh, dass ich saß. „Wahrscheinlich gibt es dann auch Hexen, Feen und Einhörner“, murmelte ich mir leise in den Bart, es sollte mehr ein Scherz sein. Doch Thomas sah das wohl nicht so, er nickte ganz begeistert. „Ja. Gibt es. Nur die Einhörner sind sehr selten geworden, sie sollten eigentlich auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen.“

*

    Den restlichen Abend rannte ich herum wie ein Huhn bei Gewitter. Ständig rechnete ich nach: Wenn Cruiz meinen Anruf sofort abgehört hatte, dann müsste er jeden Moment hier aufkreuzen. Der konnte sich auf was gefasst machen!
    Die andere Zeit machte ich mir um diese paranormale Bedrohung namens Raimondo & Co. Sorgen.
    Ich warf einen Blick zu Sandro. Er hatte sich zu Dad in den Sessel gesetzt und unterhielt sich sehr angeregt mit ihm. Dad erzählte ihm die alten Geschichten aus etlichen Jahren Dienst. Das wunderte mich, er hielt sich sonst ziemlich verschlossen.
    Weswegen ich den Jungen mitbrachte, hatte ich ihm noch nicht erklärt und Sandro eindringlich gebeten, auf keinen Fall die familiären Bande zu Raimondo zu erwähnen. Ich hatte versucht, ihm so schonend wie möglich zu erläutern, was ihn im schlimmsten Fall erwarten konnte.
    Zum Glück war mein Vater nicht wirklich neugierig, was meine Fälle anbelangte. Auch seine Reaktion auf den ausgewachsenen Wolf war in etwas

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