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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Trip.
    Tabak war offenbar eine seiner Drogen. Die Wohnung stank nach Zigaretten, und sobald er drinnen war, steckte er sich eine an. „Ich weiß nix“, sagte er und sog zusammen mit dem Tabak ein wenig Mut ein.
    „Noch vor einer Minute haben Sie behauptet, Sie hätten nicht geredet. Worüber könnten Sie denn reden, wenn Sie nichts wissen?“
    „Dann bin ich eben paranoid.“ Er atmete schnell aus, um noch einen Zug nehmen zu können. „Ich sehe Sie, und ich denke, Jiri denkt, dass ich was weiß, aber das stimmt nicht.“
    Sie musterte ihn. Vielleicht nahm er Drogen und vielleicht war er nicht gerade clean, aber er hielt sich in Form. Schultern und Oberkörper sagten ihr, dass er regelmäßig trainierte. Gut gebaut, dachte sie, und früher hatte er sicher auch ganz hübsch ausgesehen, nicht so verbraucht wie jetzt. Ganz Jiris Typ, und das nicht, um mit ihm zu zaubern.
    Lily hatte von ihrem Kontakt nicht viele Informationen bekommen, nur den Namen dieses Typen, dass er ein enger Vertrauter von Jiri gewesen war und wann er die Bewegung ungefähr verlassen hatte. Cynna wagte einen Schuss ins Blaue. „Man hat mir gesagt, dass Sie eine Menge wissen. Sie waren ihr Favorit, oder nicht?“
    „’ne Zeitlang.“ Er zog an der Zigarette, als könnte er sie gar nicht schnell genug zu Ende rauchen. „Sie wissen, wie Jiri ist. Sie mag Abwechslung.“
    „Trotzdem hat sie Sie ein paar Jahre lang in ihrer Nähe behalten. Bis sie das letzte Mal verschwunden ist. Seitdem wurde sie nicht mehr gesehen.“
    „Wer hat das gesagt? Wer hat Ihnen das gesagt?“
    „Ich erkläre Ihnen mal, wie das hier läuft: Ich stelle die Fragen. Sie antworten. Waren Sie wütend, als sie Sie wegen einem anderen aus dem Bett geworfen hat?“
    „Klar. Haben Sie etwa schon vergessen, dass sie nichts dagegen hat, mehr als einen im Bett zu haben, wenn sie in der Stimmung ist?“
    „Aber sie hat Sie rausgeschmissen. Sie sind nicht gegangen, weil Sie bereit waren. Was war los? Hat sie Sie so fertiggemacht, dass Sie keinen mehr hochgekriegt haben?“
    „Du Schlampe.“ Er sagte es ohne Groll.
    Aber sie wollte, dass er wütend wurde oder Angst bekam oder beides. Bisher hatte sie noch nicht herausgefunden, wo er verwundbar war. „Wer hat Ihren Platz eingenommen?“
    Unter seinem Auge zuckte es, nur ganz kurz, wie ein nervöser Tick, aber sie hatte es gesehen. „Woher soll’n ich das wissen? Ich war ja nich da.“
    Cynna setzte ihn weiter unter Druck, aber er war zäh. Also änderte sie ihre Taktik und schlenderte durch das schmutzige Zimmer. „Wahrscheinlich werden Sie diese Wohnung nicht sehr vermissen. Haben Sie schon darüber nachgedacht, wo Sie hinwollen?“
    Er funkelte sie böse an. „Was meinen Sie? Ich geh nirgends hin.“
    „Nein?“ Sie drehte sich mit überraschter Miene zu ihm um. „Und ich dachte, Sie wären jemand, der sich nicht so schnell kleinkriegen lässt. Wollen Sie einfach hierbleiben und darauf warten, dass sie einen von ihren Dämonenfreundchen schickt?“
    „Das macht sie nich. Ich hab Ihnen nix gesagt. Weil ich nämlich nix zu sagen hab.“
    „Aber ob sie das auch so sieht? Ich meine, Sie wird ja erfahren, dass ich bei Ihnen war. Mein Gesicht wird man kaum verwechseln können. Man hat mich gesehen, wie ich hierhergekommen bin, also …“
    „Ich hab Ihnen nix erzählt“, sagte er stur.
    „Ja, und wir wissen beide, wem Jiri im Zweifelsfall Glauben schenken wird, oder?“ Sie trat ganz nah an ihn heran und sah ihm in die Augen. Sie waren fast gleich groß. „Sie machen einen Fehler, Hamid, wenn Sie nur darauf schauen, was Jiri macht, und dabei nicht sehen, was direkt vor Ihrer Nase ist.“
    „Ach ja? Was denn zum Beispiel?“ Seine Lippen kräuselten sich. „Sie? Sie sind abgehauen. Wie es Ihnen zu gefährlich wurde, haben Sie Schiss gekriegt und sind abgehauen.“
    Sie drehte die linke Hand, und das Burger-King-Papier neben seinem Fuß ging in Flammen auf.
    Zufrieden sah sie zu, wie er aufjaulte und eine halb volle Literflasche Coke packte, um den Inhalt auf die Flammen zu schütten. Daran hatte sie geübt. Sie war nicht in der Lage, Feuer direkt zu rufen wie Cullen; selbst so ein paar Flämmchen entzogen ihr zu viel Energie, und sie musste einen Zauber benutzen. Aber Feuer beeindruckte die Leute immer wieder.
    Hamid lief um sie herum. „Sie sind ja verrückt! Total durchgeknallt!“
    Er war wütend, aber jetzt schwitzte er. Sie schlenderte zu ihm hin und trat ganz dicht an ihn heran. „Ich war nicht ihre

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