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Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sagen, was er mir erzählt hat. Ich musste ihm versprechen, dass ich es niemandem sage, und das tat ich.«
    Ein sorgfältig formuliertes Versprechen, wie er jetzt verstand, und hätte Cullen am liebsten umarmt – und sich selber geohrfeigt, weil es ihm nicht früher aufgefallen war. Cullen hatte die Unterhaltung so gedreht, dass Rule versprochen hatte, das Geheimnis der Etorri niemandem zu verraten. Er hatte nicht versprochen, das Geheimnis zu wahren. Das würde bedeuten, es zu schützen, alles zu unternehmen, was in seiner Macht stand, damit niemand davon erfuhr.
    Davon erfuhr – oder es herausfand. Er strich sanft über Lilys Wangenknochen. »Ich kann dir nicht verraten, was er gesagt hat, aber es ist der Grund, warum ich vielleicht die Leidolf-Clanmacht behalten werde, wenn Victor stirbt.«
    Sie sah ihn mit großen Augen an. Und runzelte die Stirn. »Du willst nicht der Rho der Leidolf sein.«
    »Nein.«
    »Und dennoch behältst du eventuell ihre Clanmacht, weil Cullen dir etwas über Toby gesagt hat.«
    Er nickte.
    Sie atmete geräuschvoll aus. »Hm. Das könnte Probleme geben, oder nicht?«
    Diese Frage konnte er ihr beantworten, also tat er es. Kurz zwar, weil es bald halb sieben war, aber auch die Kurzfassung machte deutlich, wie ernst die möglichen Konsequenzen waren.
    »Also hast du die Wahl«, sagte sie, »nichts zu tun und zu hoffen, dass Toby keinen Krebs bekommt, aber die Chancen dazu sind schlecht. Oder du kannst die Führung des Leidolf-Clans übernehmen, aus Gründen, die du mir nicht nennen darfst. Letzteres könnte Ärger und Unruhen bedeuten, vielleicht sogar Krieg zwischen den Clans, und es könnte Toby in Gefahr bringen. Und doch ist es für dich eine mögliche Option. Offenbar garantiert die Clanmacht auf irgendeine Weise, dass Toby nicht an Krebs erkrankt.«
    Er war dankbar für ihren scharfen Verstand. »Ich kann weder bestätigen noch abstreiten, was du gesagt hast.«
    »Hmm.« Das hörte sich beinahe amüsiert an. »Bist du sicher, dass du kein Rechtsanwalt bist? Schon gut. Glaubst du ernsthaft, dass du deine Entscheidung noch nicht getroffen hast? Weil ich nämlich weiß, wie sie aussehen wird.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ach ja?«
    »Natürlich. Ich nehme Tür Nummer zwei. Dadurch gewinnst du Macht, bekommst Optionen. Wenn du die Leidolf dazu bringen könntest, dich nicht mehr zu hassen, zum Beispiel –«
    »Das war Cullens Vorschlag«, murmelte er. »Obwohl er auch nicht weiß, wie ich den Hass und das Misstrauen von Generationen überwinden soll.«
    »Was das betrifft –«
    Es klingelte an der Tür.
    »Mist.« Sie löste sich aus seinen Armen und lief zum Schrank. »Wie viel Geld hast du über die Jahre für die Nokolai verdient?« Sie griff nach einer von ihren hübschen Jacken, einer gelben, und einer schwarzen, ärmellosen Seidenbluse.
    »Ich habe unsere Finanzen recht erfolgreich verwaltet, aber – na ja, um es offen zu sagen, Lupi sind nicht wie Menschen. Unsere Loyalität kann man nicht mit Geld kaufen.«
    »Dann tu mir den Gefallen und sag es mir: wie viel?« Sie schlüpfte aus der schwarzen Jacke, die sie jetzt trug, und schnallte ihr Schulterholster ab.
    »Wir haben den Boom nutzen können. Ich schätze, unter Berücksichtigung der Inflation, dass das Vermögen der Nokolai sich ungefähr verdreifacht hat, seitdem ich den Großteil des Finanzmanagements übernommen habe. Sicher benötigen wir weniger Drei als Leidolf.«
    »Drei? Oh, ja, ich erinnere mich. Das ist eure Kopfsteuer. Aber Leidolf sind relativ arm, obwohl ihr Clan größer als eurer ist, nicht wahr?« Sie zog sich das T-Shirt über den Kopf.
    Das lenkte ihn ab, aber nachdem er sich einen kurzen Augenblick schweigend an ihrem Anblick erfreut hatte, sagte er: »Das stimmt. Die Leidolf sind der größte Clan.«
    Nachdem sie die Bluse übergestreift hatte, nahm sie ihr Knöchelholster und schnallte es an. »Ich brauche mehr Klamotten«, brummte sie. »Für so etwas habe ich nicht gepackt.«
    Er überlegte, ob er sie fragen sollte, ob sie vorhatte, Alicia zu erschießen, entschied aber, dass der Scherz im Moment nicht gut ankommen würde. »Ich bringe morgen ein paar Sachen in die Reinigung, wenn du möchtest.«
    »Das wäre gut.« Die Waffe unter ihrer langen schwarzen Hose versteckt, schlüpfte sie in die gelbe Jacke. »Ich weiß, dass du kein Mensch bist. Aber du bist geprägt von unserer Kultur, und dein Volk ist sehr machtbewusst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass den Lupi der Einfluss und die

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