Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen

Titel: Wolf Shadow Bd. 5 - Tödliche Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
so ist das ja gar nicht! Talia kann nichts dagegen machen!«
    »Nein, das kann sie nicht. Nicht in ihrem Alter und ohne eine entsprechende Ausbildung. Talia, diese Geister, versuchen sie, äh … durch dich zu sprechen?«
    »Ich will nicht, dass sie das tun.« Talia war den Tränen nahe. Deswegen hörte es sich so an, als sei sie böse. Sie hasste es, wenn sie weinen musste. »Es waren schon immer ein paar von ihnen in meiner Nähe. Ich habe sie gesehen oder gehört, aber das war nicht schlimm. Aber seit der Wende sind es mehr geworden, und jetzt sind auch noch die Neuen da. Die sind ganz schrecklich. Sie schreien in meinem Kopf und gehen nicht weg. Und ich kann nicht tun, was sie von mir wollen, ich kann es nicht! Deswegen habe ich Toby gebeten, herzukommen. Wenn er bei mir ist, bleiben sie weg.«
    Lily warf Dad einen überraschten Blick zu und zog die Augenbrauen hoch, als wollte sie sagen: »Wie bitte?« Dad schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Von Geistern, die eine Aversion gegen uns haben, habe ich noch nie gehört.«
    »Hmm.« Lily wandte sich wieder an Talia. »Ich nehme an, dass du seit der Wende mehr Geister siehst, weil deine Gabe stärker geworden ist. Das ist auch einigen anderen passiert, weil es mehr Magie gab. Darf ich deine Hand nehmen?« Sie lächelte. »Ich bin eine Sensitive. Ich kann feststellen, wie stark deine Gabe ist.«
    Talia sah nicht sehr begeistert aus und schaute auf ihre Füße herunter. Sie zupfte erst an einem Fußnagel, dann an einem anderen. Schließlich zuckte sie die Achseln. »Es kann ja nicht schaden.« Sie streckte ihre Hand aus.
    Lily ergriff sie. »Oh ja, du hast eine sehr starke Gabe. Kein Wunder, dass diese Geister dich verrückt machen. Sind jetzt gerade welche hier?«
    »Ich habe doch gesagt, dass sie nicht kommen, wenn Toby in der Nähe ist. Und Mr Turner hält sie bestimmt auch fern.«
    »Okay.« Lily ließ ihre Hand los. »Aber Toby kann ja schlecht die ganze Zeit an deiner Seite bleiben.«
    »Vielleicht gehen sie weg, wenn ich Ihnen sage, was sie mir aufgetragen haben.«
    »Sie wollen, dass du mir etwas sagst? Mir persönlich?«
    »Na ja … er war nicht sehr höflich, als er Sie beschrieben hat, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er Sie meinte. Der große Mann. Er ist der älteste Geist und auch meistens vernünftiger als die anderen. Ich glaube, er stammt aus einer Zeit, als die Leute ganz anders als heute gesprochen haben.« Sie machte ein grimmiges Gesicht. »Zuerst hat er mich ›kleines Negerlein‹ genannt, aber das habe ich ihm schnell verboten. Es ist mir egal, ob damals alle es gesagt haben. Damals gab es auch noch Sklaven, und das war auch falsch. Obwohl er behauptet hat, er hätte keine Sklaven gehabt, aber ich glaube, nur weil er arm war, nicht weil er wusste, dass es falsch war.«
    »Dann ist er schon sehr lange ein Geist«, murmelte Lily.
    »Hm-hm. Jetzt nennt er mich nur ›Kleine‹. Er kann meinen Namen nicht sagen. Ich weiß nicht, ob es eine Regel ist oder ob sie sich meinen Namen nicht merken können, nicht einmal für eine Minute, aber keiner von ihnen nennt mich beim Namen. Auf jeden Fall ist er derjenige, der gesagt hat, ich soll es Ihnen sagen.«
    »Okay. Was sollst du mir sagen?«
    »Das von ihm. Von dem, der … ich glaube, er ist der, der die ganzen Leute getötet hat. Sie sagen, er mache Geister. So nennen sie ihn: den Geistermacher. Sie meinen wahrscheinlich, dass er Leute umbringt. Aber es gibt mehr als einen Killer, oder? Also ergibt es keinen Sinn. Aber Geister reden sowieso viel Unsinn.«
    »Haben sie genau das gesagt?« Lily sprach mit leiser Stimme, wie Grammy, wenn Toby einen Albtraum gehabt hatte. »Dass dieser jemand Geister macht, nicht, dass er Leute tötet?«
    »Geister reden nie über den Tod. Manchmal erzählen sie, warum sie Geister geworden sind, manchmal auch nicht. Aber sie sagen nie, dass sie gestorben sind. Sie wollen, dass du ihn aufhältst. Das kleine Mädchen sagt, dass er sehr kalt ist, immer kalt. Ihr Bruder redet nicht – ich sehe ihn nur undeutlich – und sie weint meistens, aber das hat sie gesagt. Und ihre Mutter sagt immerzu: ›Er weiß es nicht‹, und guckt mich dabei an, als sei es ganz wichtig. Ich glaube, das sollte ich Ihnen sagen. Und der große Mann … er sagt, dass sie Angst haben. Sie haben alle Angst, nicht nur die Neuen.«
    »Sie?«
    »Die Geister. Sie haben Angst vor ihm , wer immer er ist.«
    »Ich habe verstanden, dass sie keine Namen nennen können oder wollen, aber haben sie ihn

Weitere Kostenlose Bücher