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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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verängstigt sein und sich an mir, an dir und an jedem, den er in die Finger bekommt, rächen. Rule …“
    Er fuhr mit dem Daumen über den Ring. „Ja?“
    Seufzend blickte sie hinunter auf ihre Hand, die in seiner lag. „Ich hätte dich erst fragen sollen. Bevor ich von meinem ‚Verlobten‘ geredet habe, meine ich. Ich weiß, dass dieser ganze PR-Kram wichtig ist. So lästig es auch ist, du bist in der Öffentlichkeit der Vertreter deines Volkes, und deswegen ist das Bild, das wir nach außen abgeben, das Image … es ist wichtig. Und jetzt bleibt uns keine Zeit mehr, um die blöde Pressekonferenz abzuhalten. Deswegen wird die Presse wahrscheinlich zuerst Dreyers Version zu hören bekommen. Und es könnte nun schwieriger für dich werden, den weiteren Verlauf zu steuern.“
    Er musterte sie forschend. „Ich bin flexibel, und mit PR kenne ich mich aus. Das bekomme ich schon hin. Du wolltest also nur den Captain ablenken?“
    „Der Knochen war ein Grund“, bestätigte sie und sah nickend auf ihre verschränkten Hände, als ob sie mit ihnen redete. „Der andere war, dass ich mich entschuldigen wollte. Dafür, dass ich so lange gezögert habe, deinen Ring zu tragen. Es schien mir jetzt der richtige Moment und die beste Art zu sein, mich zu entschuldigen. Aber die Worte bekommst du auch noch zu hören.“
    Jetzt hob sie den Blick. „Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich eine solche Idiotin war, und es tut mir leid, dass ich wütend geworden bin, weil du mich darauf hingewiesen hast, was ich tat. Oder nicht tat. Du hattest recht. Nicht zu einhundert Prozent, aber doch größtenteils. Ich muss immer das Warum kennen, aber ich muss nicht … Ich kann das Kleid aussuchen und die Hochzeit planen, während ich über das Warum nachdenke. Denn das Warum wird nichts ändern. Ich muss es einfach nur kennen.“
    Natürlich küsste er sie.
    Rule hatte erwartet, dass sie ihn zurückstoßen würde. Sie befanden sich in der Öffentlichkeit. Sie war im Dienst. Stattdessen aber packte sie sein Hemd mit beiden Händen und küsste ihn, als wäre er Luft und sie schon viel zu lange unter Wasser.
    Rule wusste nicht, wer von beiden sich zuerst von dem anderen löste. Vermutlich sie. Denn er hatte seinen Händen ganz sicher nicht befohlen, sie loszulassen. Aber da sich sein Verstand gleich zu Beginn verabschiedet hatte, weil das gesamte Blut in seinem Körper anderweitig beschäftigt war, konnte es sein, dass er Dinge getan hatte, ohne es zu bemerken.
    „Ich auch“, sagte sie heiser. „Oh Gott, ich auch. Aber nicht hier. Erst in einigen Stunden, verdammter Mist. Du hättest tot sein können.“
    Er bekam gerade genug Luft, um zu sagen: „Aber das bin ich nicht.“
    „Aber du hättest es sein können.“
    „Viele Leute hätten heute sterben können und sind es nicht.“
    „Na ja, weil du sie gerettet hast, oder nicht? Und dich selbst.“ Sie strich sich das Haar aus dem erhitzten Gesicht. „Das muss ich mir immer in Erinnerung rufen. Du kannst sehr gut auf dich selbst aufpassen, selbst wenn du es mit einem mordlustigen Zauberer-Killer zu tun hast, der aussehen kann wie jeder x-Beliebige.“
    „Das kann er nicht. Wie jeder x-Beliebige aussehen, meine ich. Nicht ohne die Chimei, und heute war er ohne sie hier. Das habe ich zumindest gefolgert, und Sam hat es bestätigt.“
    „Na ja“, sagte sie wieder und nickte, als habe er ihr ein wichtiges Puzzleteil überreicht, „wir gehen jetzt wohl lieber nach oben und hören uns an, was Großmutter uns zu sagen hat. Immerhin ist sie wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Wir sollten herausfinden, warum.“

 
    29
    Das Treppenhaus war nicht klimatisiert. Oder die Lüftung war nur sehr schwach eingestellt. Lily gab auf und zog ihre Jacke aus. Umgeben von all diesen Polizeibeamten würde der Anblick ihrer Waffe niemanden stören. Und wenn doch, hatte er eben Pech gehabt.
    „Tatsächlich ist das Feuer an zwei Stellen ausgebrochen“, sagte sie, als sie die Treppe hochstiegen. Rule ging hinter ihr her. „Im zweiten und im dritten Stock, beide Male in der Nähe des Treppenhauses. Er wollte verhindern, dass die Leute es als Fluchtweg benutzten, denn das war sein Weg, um rein- und rauszukommen.“
    „Ich hätte nicht gedacht, dass es auch im dritten Stock brannte. Dort war der Rauch längst nicht so dicht wie im zweiten Stock.“
    „Hennessey glaubt, dass dieses Feuer von allein ausgegangen ist. Ich vermute, unser Täter hat es gelöscht, nachdem er die Leute vom Treppenhaus

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