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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gegenüberliegenden Pyramide zu landen, wo er sich erneut einrollte – und zurückgeworfen wurde.
    Zwei Mal. Drei Mal. Vier – dann lösten beide Pyramiden sich auf, noch während er in der Luft war und die, die sie gebildet hatten, verschwanden in der Menge.
    Dort, wo eben noch fünf gewesen waren, stand nur noch ein einzelner Mann. Benedict. Reglos sah er zu, wie Cullen wie eine Kanonenkugel auf ihn zuschoss, ging leicht in die Knie und hob die Hand.
    So, wie es aussah, konnte es gar nicht möglich sein. Danach sah es nämlich so aus, als würde er Cullen dribbeln – als würde ein lebendiger Ball auf seine Hand treffen und erst zu Boden, dann wieder hoch in die Luft geprallt werden, wo er sich zu einem Mann entrollte, um anschließend leicht und locker neben Benedict in den Stand zu kommen – schwitzend, keuchend und grinsend wie ein Wahnsinniger.
    „Und so, ihr jungen Leute“, sagte Benedict gelassen, „geht der Tanz.“
    Die Menge brach in frenetischen Applaus und laute Schreie aus. Lily hörte, wie jemand rief: „Piers – um der DAME willen!“, und jemand hinter ihr sagte immer wieder: „Zurück, zurück, macht Platz.“
    Es war der Name – Piers –, der sie aufhorchen ließ. War das nicht der junge Lupus, der, wie Rule ihr gegenüber einmal erwähnt hatte, gerade die terra tradis hatte verlassen dürfen, das Gebiet, auf dem sich die jungen, isolierten Lupi befanden? Wenn tatsächlich dieser gemeint war, dann war er erst achtzehn Jahre alt, noch nicht offiziell erwachsen. Sie drehte sich um und versuchte über die Umstehenden hinweg oder hindurch zu sehen.
    Was sie sah, war Rule, der durch die Menge glitt. Sie folgte ihm. Er blieb stehen und streckte die Hand nach ihr aus. Sie folgte seiner Einladung. Er war vom Tanz warm und verschwitzt.
    Ein anderer Kreis hatte sich gebildet, sah sie jetzt – um einen hechelnden, aufgeregten Wolf mit geschecktem Fell. Ein Mann lachte. Ein anderer grinste und schüttelte den Kopf. Wieder einer seufzte.
    Lily war die einzige Frau in dem Kreis. Der einzige Mensch. Kinder waren auch nicht in der Nähe. Der Wolf war nur von anderen Wölfen umringt – und ihr.
    Piers musste sich so aufgeregt haben, dass er die Beherrschung über sich verloren und sich gewandelt hatte. Einem Jugendlichen durfte so etwas nicht passieren – denn es bedeutete, dass er möglicherweise auch in anderer Hinsicht die Beherrschung verlieren konnte. Lily überlegte gerade, ob es klug wäre, wenn sie aus dem Kreis zurückträte, als Isen sich dem Wolf näherte. „Piers“, sagte er. Nur das, aber die Enttäuschung war deutlich zu hören.
    Der Wolf legte die Ohren an. Sein Schwanz senkte sich. Er ließ niedergeschlagen den Kopf hängen.
    „Du weißt, was du jetzt tun musst.“
    Der Wolf legte den Kopf schief und wedelte hoffnungsvoll.
    Isen sagte nichts.
    Der Wolf seufzte und nickte.
    „Du gehst auf direktem Wege zurück“, sagte Isen. „Keine Umwege. Du wirst dich sofort wandeln, wenn du wieder dazu in der Lage bist, und Mason erklären, was passiert ist.“
    Mason war der Lupus, der verantwortlich für die terra tradis war. Lily hatte ihn noch nicht kennengelernt, aber schon viel über ihn gehört. Offenbar war er so etwas wie eine Kombination von Armeeausbilder und Schuldirektor und, wenn es sein musste, auch Priester.
    „Isen“, sagte einer der älteren Männer, „willst du, dass ich …?“ Er malte mit der Hand einen kleinen Kreis.
    „Danke für das Angebot. Aber …“ Isen warf dem kläglich aussehenden Wolf einen Blick zu. „Ich vertraue darauf, dass Piers alleine zurückfindet.“
    Da wurde der Wolf wieder munter. Er nickte noch einmal entschieden.
    „Was ist denn da gerade passiert?“, fragte jemand hinter Lily.
    Als sie sich umdrehte, erblickte sie Paul, der verwirrt zusah, wie der Wolf aus dem Kreis hinaustrottete. Paul war ein großer, schlaksiger Mann mit einer randlosen Brille und glänzendem schwarzen Haar, das er jede Woche nachschneiden ließ, damit auch jedes Haar an seinem Platz lag. Er war so ernst wie eine Regenwolke und recht schüchtern.
    „Hallo, Paul. Äh … Piers wurde zurück in die terra tradis geschickt.“
    „Die was?“ Er schüttelte den Kopf. „Schon gut. Ist er gefährlich?“
    Das sind sie alle , lag Lily auf der Zunge zu sagen. Aber das wäre sowohl zu viel als auch zu wenig Information gewesen. Deshalb hielt sie den Mund.
    Rule antwortete auf dieselbe entspannte Art, mit der er auch auf die Fragen von Reportern einging. „Er hat sich nur zu

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