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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sehr aufgeregt, aber er darf sich nicht wandeln, deshalb muss er bestraft werden. Wir legen genau fest, unter welchen Umständen sich unser Nachwuchs wandeln darf.“
    „Ich frage nur, weil man Susan und mich weggebracht hat. Und damit meine ich, weg geführt .“
    „Ich bitte um Entschuldigung für die Unannehmlichkeit.“
    „Nein, nein, das macht nichts. Ich …“ Paul sah noch immer auf den Punkt in der Menge, wo der Wolf verschwunden war, einen seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht. „Ich habe so etwas noch nie gesehen.“
    „Das haben auch nicht viele außerhalb des Clans.“ Rules Ton war ganz sachlich und suggerierte, dass Paul einerseits privilegiert war und andererseits viel zu klug, um großes Aufhebens um dieses Privileg zu machen. „Paul, ich hatte heute Abend auf eine Gelegenheit gehofft, mich einmal mit dir zu unterhalten. Ich werde dich Susan nicht lange entführen – ich glaube, gleich beginnt der Tanz für alle –, aber ich wüsste gern deine Meinung über eine Aktie, die ich kaufen möchte, ein Medizintechnikunternehmen. Du hast sicher Insiderwissen über dessen Produkte.“
    Paul wurde ebenso munter wie eben der Wolf, wenn auch nicht auf ganz so offensichtliche Art. Er hatte einen wichtigen Posten in der Verwaltung eines Krankenhauses – Lily konnte sich nie den genauen Titel merken –, er traf viele Entscheidungen über den Einkauf von Geräten und redete leidenschaftlich gern über Medizintechnik.
    Sie lächelte verstohlen. Rule würde das schon machen. Seine Worte hatten zwar wie eine Schmeichelei geklungen, waren aber ehrlich gemeint gewesen. Er überlegte sich vermutlich wirklich, ob er diese Aktie kaufen sollte – er verwaltete diverse Portfolios für die Nokolai –, und wollte Pauls Meinung über das Unternehmen wissen. Und bevor Paul heute Nacht das Clangut verließ, würde er überzeugt sein, dass Rule Turner ein ungewöhnlich scharfsinniger und vernünftiger Mann war. Jemand mit einer seltsamen Fähigkeit vielleicht, doch dass er gelegentlich Pelz trug, würde nicht mehr von Bedeutung sein.
    Das Trommeln hatte wieder begonnen. Nach kurzer Zeit setzten die Geigen ein. Bald würde der Tanz für alle beginnen. Lily ließ den Blick schweifen auf der Suche nach Benedict oder Cullen. Mit Ersterem wollte sie kurz reden und Cullen wollte sie sein … Moment. War das der Mann, den Beth zu Beginn des Abends gesehen hatte?
    Der Mann, den sie durch die Menge gehen sah, war wohl unübersehbar ein Asiat, aber er sah nicht wie Freddie aus. Zum einen war er kleiner, und sein Gesicht war runder als das Freddies. Und sie vermutete, dass er auch älter war. Sie hatte ihn zwar nur kurz gesehen, aber er hatte älter als dieser gewirkt. Außerdem trug er ein T-Shirt und eine Baseballkappe. Der spießige Freddie besaß keine Baseballkappe.
    Sie berührte Rule am Arm. „Ich geh und suche Cullen, um ihm sein Geschenk zu überreichen.“
    Er schenkte ihr ein Lächeln, das er sich vielleicht lieber für später, wenn sie alleine sein würden, hätte aufheben sollen, führte ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Reservier mir einen Tanz.“
    „Vielleicht auch zwei.“ Ein Tanz hier. Einer, wenn sie allein waren. Lily lächelte und ließ ihn allein, damit er seinen Geschäften nachgehen konnte.
    Zehn Minuten später gab sie es auf, den Asiaten zu finden. Sie konnte noch nicht einmal jemanden finden, der ihn gesehen hatte. Dabei hätte man meinen sollen, dass er in diesem Meer aus weißen Gesichtern und nackten Oberkörpern hätte auffallen müssen, verdammt. Jeder menschliche Mann würde hier auffallen, aber die wenigen, die einen Asiaten bemerkt hatten, hatten wohl, nach Größe und Kleidung ihrer Beschreibung nach zu schließen, Paul gesehen. Niemand erinnerte sich an einen Mann mit einer Baseballkappe.
    Natürlich bewies das gar nichts. Lily hatte genug Zeugen vernommen, um wenig Vertrauen in das Gedächtnis und die Beobachtungsgabe der Menschen zu haben, und sie hatte keinen Grund anzunehmen, dass Lupi auch nur einen Deut besser waren.
    Aber einige waren es doch. Einigen wäre der Mann nicht entgangen. Sie nickte und begann nach dem Mann zu suchen, der niemanden übersah.
    Benedict war nicht schwer zu finden.
    Die Geiger hatten eine lebhafte Melodie angestimmt, und die Menge machte Platz für die Tanzfläche – Squaredance, dachte sie, der Musik nach zu schließen. Oder vielleicht Western Swing. Wenn Lupi feierten, wurde immer Musik gemacht und getanzt, aber man wusste nie, welche Art. Das

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