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Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie

Titel: Wolf Shadow Bd. 6 - Blutmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Erfahrung brachte, es gab immer wieder etwas, das sie noch nicht wusste.
    „Oh, Isen.“ Die Rhej nickte ihm zu. „Wie viel braucht er?“
    „Ich will, dass er lebt, und wir befinden uns nicht im Kampf.“
    „Gut. Nettie wird es brauchen.“ Damit legte die alte Frau die Hände auf Netties Schultern und schloss die Augen.
    Lily trat näher zu Rule und fragte leise: „Was tut sie da?“
    „Sie gibt Nettie Energie. Von dem Clan. Sie …“ Er brach ab. Schluckte. „Sie machen es nicht zum ersten Mal. Die Rhej kann nicht heilen – das ist nicht ihre Gabe –, aber sie kann die Energie so formen, dass Nettie sie nutzen kann.“
    Lily atmete ein und langsam wieder aus. „Was ist denn bloß passiert?“
    „Ich war nicht nah genug, um es zu sehen. Ich hörte Cynna plötzlich aufschreien und bin zu ihr gerannt. Ich roch Blut. Gesehen habe ich keines, aber ich wusste, dass er verletzt war. Da gab ich sofort das Alarmsignal, das einen Angriff anzeigt.“
    Eine Frau mittleren Alters, die in der Nähe saß, ergriff mit ungläubiger Miene das Wort. „Aber du warst da, Rule. Ich habe dich gesehen. Du standest direkt hinter Cullen.“
    „Nein, das stimmt nicht“, sagte der Mann zu ihrer Rechten. „Ich stand neben dir, Sandra, und ich habe Rule erst gesehen, als er angerannt kam.“
    „Er war da“, sagte sie hartnäckig.
    Sandra würde keine gute Zeugin abgeben, aber vielleicht war es jemand mit Rules Größe und Haarfarbe gewesen …? Lily warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Wir müssen die Wiese räumen.“
    „Das übernehme ich“, sagte Isen, der hinter ihr stand.
    Sie drehte sich um, und ihre Blicke trafen sich.
    Isen Turner war kein kleiner Mann, aber auch nicht ganz so groß wie seine Söhne. Die buschigen Augenbrauen waren nicht ganz so elegant wie Rules. Seine Augen, die die Farbe nasser Baumrinde hatten, glühten, doch sein Gesicht zeigte keinerlei Regung.
    Er war außer sich vor Zorn. Er hatte sich zwar fest in der Hand, aber in ihm wütete das Tier. Erschrocken sagte sie in förmlichem Ton: „Ich danke dir. Die möglichen Zeugen müssen von den anderen getrennt werden. Und voneinander, soweit das machbar ist. Ich möchte nicht, dass sie sich über das, was sie gesehen haben oder glauben gesehen zu haben, austauschen können. Und niemand darf das Gut verlassen.“
    „Niemand wird gehen. Und sie werden nicht miteinander darüber sprechen, wenn ich es ihnen sage.“
    Seine Kooperationsbereitschaft erstaunte sie. Lupi mochten es nicht, wenn sich die Staatsgewalt in ihre Angelegenheiten mischte, und Isen fand sicher, dass dies hier allein Sache der Nokolai war. „Du akzeptierst meine Autorität in dieser Angelegenheit?“
    „Ich sehe die Notwendigkeit. Du bist eine Nokolai. Du regelst das.“
    „Äh … vorerst. Die Notrufzentrale wird den Sheriff informiert haben.“
    „Das hat Benedict mir gesagt. Er hat den Wachen an den Toren gesagt, sie sollten jeden, den sie schicken werden, durchlassen, aber dass du die Verantwortung hast.“
    „Ich weiß nicht, ob dies in meine Zuständigkeit fällt. Nach dem Gesetz sind magische Verbrechen …“
    Mit einer raschen Bewegung seiner Hand schnitt er ihr das Wort ab. „Du findest schon eine Lösung. Wie, ist mir egal. Ich habe keinen Gehorsam von dir verlangt, weil du nie gelernt hast, seine Notwendigkeit einzusehen. Aber du bist eine Nokolai. Du wirst eine Lösung finden.“
    Ein Kribbeln überlief ihre Arme. Sie wollte ihm zustimmen. Der Sog, den die Clanmacht ihm gab, wirkte bei ihr nicht, und trotzdem wollte sie ihm zustimmen. „Und wenn nicht?“
    Seine Augen blitzten amüsiert auf. „Oh, ich bin nicht so dumm, dir zu drohen. Nein, du wirst diese Ermittlungen leiten, weil es das Beste für die Nokolai ist – wenn du erst einmal darüber nachgedacht hast, wirst du zu demselben Schluss kommen. Und du bist eine Nokolai.“
    Er wandte sich abrupt um und erhob seine Stimme zu einem tiefen Bellen. „Nokolai! Dies ist ein Vergehen gegen den Clan.“ Er schwieg, um ihnen Zeit zu geben, die Bedeutung seiner Worte voll zu erfassen. Ein Vergehen gegen den Clan war eine ernste Sache. „Unsere Auserwählte wird mich repräsentieren, zusammen mit meinem Lu Nuncio. Jeder, der zur Aufklärung beitragen kann, möge sich melden. Jeder, der sich kurz vor dem Angriff in der Nähe von Seabourne befand, melde sich – auch wenn er meint, es sei nicht wichtig. Redet nicht miteinander darüber. Tretet vor und wartet hier. Kinder und ihre Pfleger begeben sich ungehend in

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