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Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade

Titel: Wolf Shadow Bd. 7 - Verbotene Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Trank abgebaut ist, lassen wir ihn aufwachen. Dann sehen wir, in welcher Verfassung er ist.«
    Gefühle huschten über ihre Gesichtszüge, zu schnell und zu verworren, als dass man sie hätte deuten können. Lily fragte sich, ob sie so verwirrt und unglücklich roch, wie sie aussah. Ohne ein weiteres Wort ging sie.
    Rule beugte sich zu ihr hinüber. »Du wurdest nicht um dein Versprechen gebeten, weil du auf keinen Fall an dieser Mission teilnehmen wirst«, sagte er leise.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Du bist verletzt, kampfunfähig, und was wir tun, ist nicht legal. Du kommst nicht mit.«
    Darüber hatte Lily bereits auf dem Weg hierher nachgedacht. Sie wusste, es würde nicht einfach werden – aber Rule war nicht derjenige, den sie unbedingt überzeugen musste. »Bis vor Kurzem hat das Gesetz die Lupi noch verfolgt und benachteiligt, statt sie zu schützen, so wie es eigentlich sollte. Daher seid ihr daran gewöhnt, euch nicht an das Gesetz zu halten.« Ihr Blick wanderte von Rule zu Cullen, dann zu der Rhej und schließlich zu Isen. »So macht ihr es immer. Reingehen, die Sache erledigen, sich nicht schnappen lassen. Wenn Friar unser einziger Gegner wäre, würde es klappen. Aber so ist es nicht.«
    »Wenn du vorhast, Ihre Hoheit, die Schlampe, zu verhaften«, sagte Cullen trocken, »dann fange ich an zu glauben, dass du den Schlag auf den Kopf abbekommen hast, nicht ich.«
    »Führt euch doch mal vor Augen, wer ihr Stellvertreter ist. Robert Friars Ziel ist es, die öffentliche Meinung gegen Lupi aufzubringen. Das ist auch ihr Thema. Letztes Jahr hat sie versucht, Rule wegen Mordes verhaften zu lassen. Das hat euch schlechte Presse eingebracht. Und nicht gerade das Vertrauen zwischen euch und den Behörden im Allgemeinen gefördert. Jetzt überlegt mal, wem die Anschläge gegolten haben – und wie sie verübt wurden. Denkt daran, was der Trank hat bewirken sollen.«
    »Hmm.« Isen betastete seinen Bart. »Ich glaube, du hast tatsächlich ein Muster gefunden. Die Anschläge hatten nicht zum Ziel, uns zu töten. Die Toten waren nur eine Begleiterscheinung. Sie will, dass sich die Menschen gegen uns wenden.«
    »Dann spiele ich mal den Advocatus Diaboli«, sagte Cullen. »Wir wissen nicht, was der Trank in unserem Wassertank bewirkt hätte.«
    »Was bedeutet, dass wir ihn nicht in unsere Überlegungen mit einbeziehen können«, sagte Lily. »Weder als Pro noch als Kontra.«
    »Es passt nicht zu ihrer üblichen Vorgehensweise«, sagte Rule langsam. »Während des Großen Krieges hat sie die Menschen gegeneinander aufgewiegelt. Sie hat nicht versucht, die Menschen gegen uns aufzubringen. Ich sage nicht, dass sie nicht einen neuen Trick hat lernen können, aber – «
    »Eriodus«, murmelte die Rhej, ohne von dem Strickzeug in ihrem Schoß aufzusehen. »Die Zwillinge.«
    Anscheinend sagte das Rule etwas. »Ah … Ja, bei den Zwillingen hat es funktioniert, nicht wahr?« Er sah Lily an. »Indem sie den Menschen eines kleinen, aber strategisch wichtigen Königreichs einen gemeinsamen Feind gegeben hat, gegen den sie sich zusammenschließen konnten – die Zwillingssöhne des Königs, denen vorgeworfen wurde, sich an Todesmagie zu versuchen – , hat sie es geschafft, dass sie bis hinauf in die höchsten Ebenen verehrt wurde. Am Ende kontrollierten ihre Stellvertreter das Königreich.«
    »Dann sind wir uns also einig?«, fragte Lily und blickte in die Runde. »Sie will nicht nur die Lupi vernichten. Sie will eure Vernichtung dazu nutzen, um mehr Macht über die Menschen zu gewinnen. Sie will ein Pogrom, eine Hexenjagd, eine zweite Säuberung, mit den Lupi als Ziel.«
    »Ich stimme dir darin zu, dass das einer ihrer Pläne ist«, sagte Isen. »Sie hat immer mehrere. Es ist euch vielleicht nicht entgangen, dass sie dies zusammen mit Friar geplant haben muss, lange bevor die Azá versucht haben, das Höllentor zu öffnen. Wenn sie Erfolg gehabt hätten, hätte sie Friar nicht mehr gebraucht.«
    »Nein?«, sagte Rule. »Lass uns doch mal spekulieren. Sagen wir, das Höllentor hat sich geöffnet, und es herrscht Krieg mit den Dämonen. Dann würde Friar dieselben Hasstiraden wie jetzt auch von sich geben – ›Wir gegen sie‹. Und er hätte ein noch größeres, wütenderes und verängstigteres Publikum. Und aus der Angst vor Dämonen kann ganz schnell Angst vor allem Nicht-Menschlichen werden. Vielleicht war das ihr eigentlicher Plan. Oder einer von ihren Plänen.«
    Ein Schauder lief Lily den Rücken hinunter. Beinahe

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