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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Verbindung mit dem Staatsanwalt. Möglicherweise würde dieser in der Zwischenzeit die Anklage fallen lassen. Zu viel Hoffnung wolle sie Lily nicht machen, aber einen Versuch sei es wert. Sie werde sich wieder bei ihr melden.
    Um zwanzig vor zehn schüttelten Lily und Ms Stockard sich zum zweiten Mal die Hände, und Lily ging.
    Sie hatte Rules gemieteten Mercedes genommen, nicht ihren Dienstwagen, den Ford. Den würde sie wahrscheinlich bald abgeben müssen. Es war ein seltsames Gefühl, hinter dem Steuer eines Wagens zu sitzen, der nicht ihr gewohnter war. Sie musste erst einmal innehalten, Luft holen und sich sagen, dass sie sich von nun an daran gewöhnen müsse.
    Dabei bemerkte sie etwas anderes, das langsam stärker wurde – etwas, das nichts mit der Anklageerhebung oder dem drohenden Verlust ihrer Marke zu tun hatte. Sie spürte dem nach … und tatsächlich, Rule war jetzt näher. Viel näher, und er bewegte sich schnell. Er musste einen Flieger genommen haben.
    Das half ihr. Dadurch kam nicht alles wieder in Ordnung, aber es war ein Lichtblick.
    Dreißig Minuten vor ihrer Verabredung mit Deborah kam sie am Krankenhaus an. Mit Absicht. Lily ahnte, dass Deborah über die Schatteneinheit Bescheid wusste. Doch wie viel wusste sie? Das wollte sie zuvor in einem kurzen Gespräch klären.
    Fagin hatte ein Einzelzimmer. Und ein Officer bewachte ihn. Was gut war, aber zugleich ein Problem aufwarf, denn Lily konnte nicht mehr einfach ihre Marke zücken, um hineinzukommen. Genau genommen war sie zwar noch nicht gefeuert, doch sie fand es nicht richtig. Außerdem hatte der Officer vielleicht von ihrer Festnahme gehört und … aber es half alles nichts. Sie lächelte den Officer an und hob leicht die Stimme. »Ich bin Lily Yu. Würden Sie bitte Dr. Fagin fragen, ob er mich sehen möchte?«
    »Besucher sind nicht erlaubt, Ma’am.«
    Sie hörte gedämpfte Stimmen aus dem Zimmer. »Ist es Ihnen auch nicht erlaubt, ihn danach zu fragen?«
    »Ich muss Sie bitten, weiterzugehen.«
    Die Tür öffnete sich. Ein schlanker, dunkelhäutiger Mann in einer gebügelten Kakihose warf dem Cop mit ernster Miene einen Blick zu, wandte sich aber an Lily. »Dr. Fagin wird in einer Minute hier sein. Ich muss ihm in den Rollstuhl helfen.«
    »Moment mal«, begann der Cop.
    Der Mann sah ihn an. »Dr. Fagin weiß Ihren Schutz zu schätzen, Officer, aber er ist kein Gefangener. Er möchte mit Ms Yu sprechen. Wenn Sie sie nicht hineinlassen, kommt er eben heraus.«
    »Ich habe eine Liste«, sagte der Officer störrisch. »Die, die auf der Liste stehen, dürfen rein, nachdem sie sich ausgewiesen haben. Sonst niemand.«
    Aus dem Zimmer rief Fagin: »Ich selbst habe diese Liste aufgestellt, Sie Schwachkopf. Lilys Name steht darauf. Und wenn er nicht draufsteht, hat ihn jemand ohne mein Wissen oder mein Einverständnis gestrichen. In diesem Falle muss ich sofort mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.«
    Der Officer musste um die dreißig sein, aber in diesem Moment sah er aus wie ein Junge, der zum Direktor gerufen worden war. »Ja, Sir. Ich bin Lieutenant Collins, Sir. Sechstes Revier.«
    »Danke. Und jetzt treten sie zur Seite und erlauben Sie meiner entzückenden Besucherin, meine müden alten Augen zu erfrischen.«
    Diese müden alten Augen sprühten Funken, als Lily das Krankenhauszimmer betrat. Fagin hatte seinen Spaß. »Offenbar fühlen Sie sich besser«, sagte sie.
    »Schmerzen verderben mir die Laune. Mich über die Bürokratie zu ärgern ist da eine angenehme Ablenkung. Und dass Sie jetzt da sind, wird mir noch mehr guttun. Setzen Sie sich, meine Liebe. Ah … « Er blickte sich um. Es gab nur einen Stuhl, der vor dem Fenster stand und auf dem eine große Einkaufstüte lag. »Samuel, wenn Sie bitte … «
    »Natürlich.« Er brachte den Stuhl herbei.
    Fagin sah besser aus. Sein Gesicht hatte wieder Farbe, und seine Augen waren klar. Er saß aufrecht im Bett, die Beine ausgestreckt, und sein verbundener Fuß ragte aus einem Meer von Zeitungsseiten heraus. Ein Krankenhaushemdchen trug er nicht. Irgendjemand musste ihm den Pyjama mit dem blau-violetten Paisleymuster vorbeigebracht haben, den er anhatte.
    »Danke«, sagte Lily, als Samuel den Stuhl neben Fagins Bett stellte. Aber sie setzte sich nicht sofort. »Es ist schön, dich zu sehen, Samuel. Ich wusste nicht, dass du hier bist.«
    »Rule rief an, als ihr beide von diesem Elementargeist festgehalten wurdet. Er wollte, dass einer von uns die ganze Zeit bei Dr. Fagin bleibt. Er hat speziell

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