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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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unversehrt war, weil Mika die Bäume nicht hatte beschädigen wollen, die ihn in so enger Umarmung hielten. Denn den meisten Beton in dieser Gegend hatte er entfernt.
    Als er sich dann auch noch den Parkplatz vorgenommen hatte, war es der Parkverwaltung dann wohl zu weit gegangen, hatte sie gehört.
    Und jetzt wollte sie ihn zurück. Genauso wie ihr Amphitheater.
    Doch sie konnten nichts dagegen tun – das Abkommen erlaubte es den Drachen, sich ihre Plätze auf dem Land, das sich in öffentlichem Besitz befand, frei auszuwählen. Aber auch die Stadtverwaltung war alles andere als glücklich. Und Lily konnte verstehen, warum. Menschen stellten sich eben manchmal erstaunlich dumm an. Da konnte man so viele Schilder mit dem Warnhinweis »Gefahr: Drachenhöhle« aufstellen, wie man wollte, es gab immer ein paar Idioten, die trotzdem über den Zaun kletterten.
    Gefressen hatte Mika bisher keinen der Eindringlinge, soweit Lily wusste. Doch es hatte ein paar unerfreuliche Zwischenfälle gegeben.
    Das hatte die Behörden der Stadt Washington immerhin so in Sorge versetzt, dass sie sich deswegen an Sam gewandt hatten. Sam – auch bekannt als Sun Mzao – war der größte, älteste und mächtigste der Drachen, die nach ihrem langen Aufenthalt in der Hölle auf die Erde zurückgekehrt waren. Er war es gewesen, der das Tor mit seinem Gesang weit genug geöffnet hatte, um Lily und Rule mit hindurchnehmen zu können … oder sie ihn, wenn man so wollte.
    Sam war es auch gewesen, der damals aus dem Nachthimmel auf den Rasen des Weißen Hauses hinabgestiegen war, als er die Zeit für Verhandlungen für gekommen gehalten hatte. Mit der Wende war in einem solchen Ausmaß Magie in die Welt geströmt, dass die menschlichen Techniker ihrer nicht mehr Herr wurden. Drachen absorbierten nicht nur freie Magie – sie brauchten sie auch zum Leben. Und sie brauchten eine neue Heimat, denn in der Hölle war es für sie zu gefährlich geworden, nachdem ein gewisser Dämonenfürst den Avatar der Erzfeindin verschlungen hatte und daraufhin wahnsinnig geworden war.
    Deshalb war es nicht überraschend, dass Washingtons Bürgermeister Sam für den Anführer der Drachen hielt. Falsch, aber nicht überraschend. Die Menschen verstanden einfach nicht, wie Drachen tickten.
    Trotzdem war Sam – für seine Verhältnisse – recht höflich zu den Menschen gewesen, die quer durchs Land geflogen waren, um bei ihm vorstellig zu werden. Zwar hatte er den Bürgermeister und seine Leute nicht in seine Höhle gebeten, aber er hatte sich herabgelassen, mit ihnen zu sprechen, während sie am Eingang standen.
    Mika ist jung , hatte Sam gesagt. Irgendwann wird er dieses seltsamen Ortes, den er sich ausgesucht hat, müde werden .
    »Aber ›irgendwann‹ könnte auch Jahre bedeuten, vielleicht auch Jahrzehnte, habe ich gehört. Die Leute wollen jetzt den Park nutzen. Die Kinder. Da ist die Katastrophe so gut wie vorprogrammiert.«
    Hat Mika jemanden gefressen, den er nicht hätte fressen dürfen? Ein Haustier? Eure Regierung hat sich Sorgen um die Haustiere gemacht, wenn ich mich recht erinnere .
    »Nein, aber die Gefahr besteht trotzdem. Er hat – «
    Nicht gegen die Bedingungen des Abkommens verstoßen. Wenn er gegen das Abkommen verstößt, könnt ihr es irgendeinem von uns sagen, und wir kümmern uns darum. Bis dahin geht es mich nichts an. Geht jetzt.
    »Wenn du ihm nicht befehlen möchtest, sich eine andere Höhle zu suchen, dann könntest du ihn vielleicht davon überzeugen, dass es das Beste wäre. Oder einfach mit ihm reden. Er hört nicht auf uns, aber es gibt da einen sehr schönen Platz mit einem kleinen See und – «
    Und ganz plötzlich waren der Bürgermeister und vier seiner Begleiter eingeschlummert. Dem fünften – ein stämmiger Angestellter der Parkverwaltung – wurde befohlen, die Bewusstlosen wegzubringen. Was er auch tat. Eilig.
    Doch der Washingtoner Bürgermeister war bewundernswert beharrlich. Deswegen wusste Lily überhaupt nur von der Unterhaltung mit Sam. Denn nachdem er aufgewacht war, hatte er sich an ihre Großmutter gewandt, mit der Bitte zu intervenieren.
    Großmutter hatte ihm Tee serviert – wenn auch nicht mit der vollständigen Zeremonie –, hatte sich seine Geschichte angehört und ihm dann die Wahrheit gesagt. »Angesichts einer solchen groben Unhöflichkeit hat Mika bewundernswerte Selbstbeherrschung bewiesen. Sie müssen lernen, mit seiner Anwesenheit zu leben. Hören Sie auf, ihn oder irgendeinen der anderen Drachen

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