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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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nichts mehr vor ihr verheimlichen müssen.
    Er irrte sich nur sehr ungern.
    Mika war nicht Sam. Er konnte nicht in Hunderte von Köpfen gleichzeitig blicken, auf der Suche nach einem ganz bestimmten, noch konnte er auf die Distanz Gedanken lesen. Selbst aus der Nähe fiel es ihm schwer, das Gedachte zu entschlüsseln. Doch Lilys Gedanken konnte er besser als die von anderen verstehen. Um das zu tun, war er heute mehrfach nah genug an sie herangeflogen, um Rule und Ruben auf dem Laufenden zu halten. Außerdem hatte er Nachrichten zwischen Rule und Ruben übermittelt.
    Ruben hatte den Nachmittag mit anstrengenden Befragungen verbracht. Dabei hatte er geleugnet, heute Morgen das Haus verlassen zu haben, was Deborah bestätigt hatte. Doch weder der Staatsanwalt noch die Jury würden das Wort einer Ehefrau für bare Münze nehmen. Im Moment war das Einzige, das für Ruben sprach, dass man schon sehr dumm sein musste, um auf diese Weise einen Mord zu begehen.
    Und es gab noch etwas, das er zu seiner Verteidigung vorbringen konnte – was er jedoch bisher noch nicht hatte einsetzen wollen. Rule war sich nicht sicher, ob es klug war, doch diese Entscheidung hatte nicht er zu treffen.
    Lily hatte fast aufgegessen. Er stand auf, um sein Glas Wein zu holen. Bevor er davon trank, hielt er es sich unter die Nase, um das kräftige, vielschichtige Aroma des Weins genießerisch einzuatmen. Zeit, ein wenig vorzufühlen. »Ich überlege gerade, ob ich dir etwas sagen soll oder ob ich damit das Dilemma, in dem du dich befindest, nur schlimmer mache.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    Er setzte sich wieder ihr gegenüber. »Du hast über deinen Vorgesetzten in diesem Fall gesprochen. Über diesen Mullins. Aber nicht über die Ermittlung selbst. Wurde dir gesagt, du sollst es nicht tun, oder zögerst du selbst, weil ich in Verbindung mit der Schatteneinheit stehe?«
    Sie legte die Gabel ab. »Ich hoffe sehr, dass das Haus nicht verwanzt ist.«
    »Ist es nicht. Und wenn uns jemand mit einem von diesen Ferndingensgeräten abhören könnte, wüsstest du es besser als ich.«
    Sie warf einen Blick zum Küchenfenster. »Wahrscheinlich nicht. Dazu müsste man schon in der Straße neben dem Haus parken, und das hätte José wohl längst gemerkt.«
    »So ist es.«
    Sie seufzte. »Mir wurde befohlen, mit niemandem außerhalb des Teams über die Ermittlungen zu reden. Das kam von Croft, nicht von Drummond. Unter den gegebenen Umständen ist das auch durchaus eine vernünftige Anordnung.« Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Gegen die ich jetzt verstoßen werde.«
    »Ich brauche nicht zu wissen – «
    »Hier geht es darum, was ich brauche. Was die Ermittlungen voranbringt. Ich weiß nicht, was mit Drummond los ist. Vielleicht behindert er meine Arbeit, weil er mir in Anbetracht meiner Beziehung zu Ruben nicht traut. Vielleicht hält er auf einmal die Regeln so hoch, weil es sich um einen hochkarätigen Fall handelt und er nervös ist. Vielleicht ist er auch der verdammte Verräter beim FBI . Obwohl«, sagte sie mit einem – vielleicht bedauernden – Seufzer, »das eher unwahrscheinlich ist.«
    »Ach ja?«
    »Ich habe auch mit Croft gesprochen. Er sagt, Drummond war in D.C. am Tag des Attentats, aber nicht im Hauptquartier, und das muss ich wohl als gegeben hinnehmen. Wenn also Drummond nicht Teil einer größeren Verschwörung innerhalb des FBI ist, kommt er als Verdächtiger nicht infrage. Am wahrscheinlichsten ist, dass er ein Kontrollfreak ist, der mir nicht traut.« Ihre Finger begannen wieder zu trommeln. »Weißt du, was sie mich fast den ganzen Tag lang haben machen lassen?«
    »So weit ins Detail ist Mika nicht gegangen.«
    »Die Nachbarn befragen. Klinkenputzen. Nicht, dass ich mir für so etwas zu fein bin, aber – «
    »War es Mullins, der dich damit beauftragt hat, oder Drummond?«
    »Mullins.« Sie schnitt ein Gesicht. »Ich weiß, ich weiß. Ich dürfte mich von so einem kleinen Mistkerl nicht ärgern lassen. Er war übrigens in Wyoming, als jemand Ruben diesen Trank verabreicht hat. Aber egal. Als ich heute die Magiespur verfolgt habe, die der Täter hinterlassen hat – «
    »Es gab eine Spur?«
    »Das ist einer der Punkte, über die ich mit Drummond reden muss. Auf dem Weg ins Haus hat der Täter offenbar ordentlich Magie verloren. Die Spur endete vor Bixtons Leiche und in der anderen Richtung bei dem kleinen Park auf der Straßenseite gegenüber, direkt vor einer Bank. Dann hörte sie auf. Das

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