Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
fallen lassen. »Verdammt, wie machst du das? Du bist kein Lupus. Wie kannst du da so leise die Treppe herunterkommen?«
    Die Rhej lächelte müde. »Vielleicht geht dir zu viel im Kopf herum.«
    Ja, vielleicht. »Warum glaubst du, dass die Dame nicht versucht, mich zu töten?«
    »Wenn du stirbst, ist die Clanmacht der Wythe verloren.«
    Oh. Das war eine sehr viel bessere Antwort, als »Hab Vertrauen«, womit Lily gerechnet hatte. »Dann ist sie vielleicht nicht sehr gut in dem, was sie tut.«
    »Könnte sein. Wir haben keine Ahnung, was sie tut. Soweit wir wissen, hat sie nicht an den Mächten herumgebastelt, seitdem sie die der Etorri geändert hat, aber Cullen sagt, dass sie irgendetwas mit dir anstellt. Doch was immer sie vorhat, ich bin mir sicher, dass sie nicht will, dass du stirbst. Deswegen habe ich mir ja auch mit dem Schönling hier überlegt, was wir tun können, um da ein bisschen mitzumischen.«
    »Was meinst du damit?«
    »So weit war ich noch nicht gekommen«, sagte Cullen.
    »Gut. Machst du Kaffee, Liebes? Ich könnte gut einen gebrauchen.« Als sie zum Tisch ging, bewegte sie sich, als sei ihr Körper doppelt so schwer wie zuvor.
    Lily unterdrückte ihre Ungeduld und füllte den Wasserkessel. »Kaffee kommt gleich. Was hast du denn getan, dass du so müde bist?«
    »Ich habe ein paar Anrufe gemacht und dann ein bisschen Zeit in den Erinnerungen verbracht.« Mit einem Seufzer ließ sie sich an dem großen runden Tisch nieder.
    Wenn die Rhej sagte, sie habe Zeit »in den Erinnerungen« verbracht, meinte sie, dass sie gewisse Ereignisse noch einmal durchlebt hatte. Denn die Erinnerungen waren tatsächlich magisch konservierte Erinnerungen, die von einer Rhej zur anderen weitergegeben wurden. Viele von ihnen stammten aus dem Großen Krieg. Alle handelten von wichtigen Ereignissen, von Katastrophen, Tod, Verrat, Krieg, Schmerz, Leid … und, hin und wieder, Triumphen.
    Und auch – hin und wieder – von Zaubern. Zauber, die seit der Säuberung nicht mehr gewirkt worden waren. Zauber, die schon Jahrhunderte vor der Säuberung verloren gegangen waren. Manche von ihnen hatten Meister-Niveau. Und das war auch der Grund dafür, warum Cullen in Anwesenheit von Rhejes so nervös war. Sie wussten über Dinge Bescheid, die er unbedingt erfahren wollte, die sie ihm aber nicht verrieten.
    Vielleicht war darunter auch ein Zauber, der Lily jetzt helfen konnte. Sie stellte den Kessel auf den Herd und warf gleichzeitig einen Blick durch das Fenster auf die Straße, bevor sie die Rhej ansah. »Ich hoffe, es hat sich gelohnt. Hast du etwas erfahren?«
    »Es gibt eine Technik, die schon seit sehr langer Zeit nicht mehr angewendet wird. Die Rhej der Wythe – sie war eine von denen, die ich angerufen habe – hat sich bereit erklärt, es zu versuchen. Dabei würden wir der Clanmacht so viel Energie entziehen, dass sie den Heilungsprozess verlangsamt. Wenn die Heilung langsamer vonstattengeht, entsteht auch weniger Schaden. Außerdem will ich, dass du in Rules Nähe bleibst. Das Band der Gefährten könnte die Sache erleichtern.«
    Lilys Augenbrauen schossen in die Höhe. »Sie kann der Clanmacht Energie entziehen? Ich wusste, dass sie aus dem Clan als Ganzem Energie ziehen kann, aber direkt von der Macht abziehen … das ist noch einmal eine ganz andere Nummer.«
    »Das ist es«, sagte die Rhej grimmig. »Und es wird davon abgeraten. Die Macht wird dadurch verwundbar. Lily, du bist von der Dame auserwählt, deswegen darfst du es ruhig wissen, aber du darfst niemandem davon erzählen. Keiner von euch beiden.« Sie sah Cullen mit festem Blick an. »Das Siegel der Rhej.«
    »Ich habe nichts gegen Geheimnisse«, sagte er, »solange ich derjenige bin, der sie bewahrt.« Mit einer anmutigen Geste berührte er erst die Lippen, dann sein Herz. »Es ist besiegelt, Serra.«
    Der Kessel begann in dem Moment zu pfeifen, als die Rhej Lily ihren gebieterischen Blick zuwarf.
    »Klar«, sagte Lily und nahm den Kessel vom Herd. »Außer Rule natürlich.«
    Die Rhej schüttelte den Kopf. »Vor allem nicht Rule.«
    »Serra – «, begann Cullen.
    »Nein. Keiner der Rhos darf davon wissen.«
    Zu spät.
    »Das kann ich nicht versprechen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Rule, der in der Tür stand.
    »Gutes Timing.« Lily goss dampfendes Wasser in die Presskanne. »Der Kaffee ist fast fertig.«
    Rule atmete tief die Gerüche der Küche ein: der starke Kaffee mit einem Hauch Shepherd’s Pie vom Vorabend, das würzig-scharfe Fleisch des Corned

Weitere Kostenlose Bücher