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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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gesagt?«
    »Nicht mit Worten, aber ich konnte es hören.«
    Wenn Cullen seinen Lu Nuncio brauchte, bedeutete das, dass er so schwer verletzt war, dass er Gefahr lief, seine Selbstbeherrschung zu verlieren – was schlecht für ihn und für jeden wäre, der versuchte, ihm zu helfen. Cullen hatte eine exzellente Selbstbeherrschung, besser als die der meisten Lupi – eine Selbstbeherrschung, die in dem grausamen Glühofen seines Lebens als einsamer Wolf geschmiedet worden war.
    Deshalb drückte Rule so aufs Gas. Auf halbem Wege erreichte Lily ein Anruf von Cynna, die eine SMS von Cullen bekommen hatte, in der stand, sie solle sich keine Sorgen machen, er sei nicht schwer verletzt worden. Dass das nicht den gewünschten Effekt hatte, war wenig erstaunlich, vor allem, weil er nicht ans Telefon ging, als sie ihn anrief. Also versicherte ihr Lily, während der Wagen weiter um die Kurven schleuderte, dass sie bisher auch nicht mehr wussten. Als sie schließlich mit quietschenden Reifen einen Block entfernt von 1125 West Brewster zum Stehen kamen, waren sowohl ihre Lippen als auch ihre Fingerknöchel weiß.
    Trotz Rules Bleifuß war der Notfallwagen vor ihnen eingetroffen. Zumindest der erste. Ein zweiter Rettungswagen heulte heran, als Rule die Autotür zuschlug.
    Sie rannten los – sie, Rule und Scott. Die meisten Häuser dieser Gegend waren zweigeschossig. Lily behielt die Dächer im Auge. Falls es jemand auf Rule oder sie abgesehen hatte, gab es viele geeignete Stellen, von denen aus sie ins Visier genommen werden konnten. Als sie schließlich das Knäuel der Streifenwagen, das die Straße blockierte, erreichten, hämmerte ihr Herz, als wäre sie zwei Kilometer gerannt.
    Von hier aus konnte sie das Haus nicht sehen. Ein Löschfahrzeug blockierte ihre Sicht. Doch es war kein Rauch festzustellen. Ein gutes Zeichen.
    Lily hielt einem der Polizeiposten ihre Marke unter die Nase. »Die gehören zu mir«, sagte sie ihm, als er Rule und Scott misstrauisch beäugte. »Sie werden gebraucht. Wo ist der – nein, ich sehe ihn. Captain!«, rief sie und lief weiter.
    Der Rang war nur geraten. Von hinten sah sie lediglich, dass der Helm des Feuerwehrmanns schwarz war. Und das bedeutete, er war ein Officer. Als er sich umdrehte, erkannte sie, dass sie richtig vermutet hatte. Auf seinem Helm prangten die zwei Hörner, das Zeichen eines Captains.
    Er war ein Mann mit groben Gesichtszügen. Hispanisch, in Größe und Alter ungefähr zwischen ihr und Rule anzusiedeln. Und er sah nicht zufrieden aus. »Was zur Hölle machen – Moment mal«, sagte er, und sein Blick kletterte höher und richtete sich auf den Mann rechts von Lily. »Sie sind Rule Turner. Sind Sie Rule Turner?«
    »Der bin ich.«
    »Er fragt dauernd nach Ihnen, und bei Gott, ich rate Ihnen, ihm zu sagen, er soll mit seinen Tricks aufhören, damit wir mit dem Wasser loslegen können. Kommen Sie.« Er drehte sich um und marschierte zu der hohen stupsnasigen Motorhaube des Löschfahrzeugs.
    Lily und Rule tauschten einen schnellen erschrockenen Blick und beeilten sich, zu ihm aufzuschließen. »Captain«, sagte Rule, »reden Sie von Cullen Seabourne? Lässt er nicht zu, dass Ihre Männer das Feuer löschen?«
    »Er sagt, er werde sich selbst um das Feuer kümmern, wir sollen verschwinden. Das andere Opfer hat er auf die Veranda gelegt. Auf die verdammte Veranda, als wären wir von FedEx und sollten ein Paket abholen. Er hat zugelassen, dass die Sanitäter den Mann versorgten, aber – «
    »Das andere Opfer?«, sagte Lily schnell. »Dr. Xavier Fagin? Ist er – «
    »Er hat Schmerzen«, sagte eine schwache, aber vertraute Stimme auf der anderen Seite des Löschfahrzeugs. »Starke Schmerzen, aber das ist« – daraufhin folgte ein langer keuchender Atemzug – »ermutigend, denn es bedeutet, dass die Nervenenden nicht zerstört wurden. Ich – nein, nein, das will ich nicht. Ich will Medikamente. Starke Medikamente.«
    Eine weibliche Stimme sagte steif: »In der Notaufnahme kann man Ihnen welche geben, Sir, aber jetzt brauchen Sie Sauerstoff.«
    Lily ging um die Haube des Löschfahrzeugs herum und sah Fagin. Aufrecht sitzend lehnte er an der Haustür und schlug hustend nach der Sanitäterin, die versuchte, ihm die Sauerstoffmaske aufzusetzen. Ein zweiter Sanitäter rückte eine Rollbahre zurecht.
    Cullen entdeckte sie ebenfalls. Auf dem Dach.
    Die Hausfront war zwar arg mitgenommen, aber sie stand noch. Die Veranda war schwarz verkohlt. Das Erkerfenster war zerbrochen, doch die

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