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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Scheiben auf der anderen Seite der Tür waren noch intakt. Auch das Dach sah aus, als sei es unbeschädigt – was auch gut so war, denn dort saß Cullen und ließ die Füße über den Rand baumeln. Die Beine seiner Jeans waren bis auf halbe Höhe der Waden verbrannt. Der untere Teil der Waden und seine Füße waren schwarz und nässten. Er schwankte hin und her, als würde starker Wind herrschen.
    Zwei Feuerwehrmänner standen beiderseits des Löschfahrzeugs und betrachteten mit finsterer Miene den schwankenden Mann auf dem Dach. Es sah aus, als hätten sie angefangen, einen Schlauch zu entrollen, wären aber nicht sehr weit damit gekommen.
    Schnell wechselte Lily einen Blick mit Rule. »Ich übernehme Fagin.«
    »Ich kümmere mich um Cullen. Scott, Ruf Cynna an. Halte sie auf dem Laufenden.«
    Sie trennten sich – Scott blieb zurück, Rule blieb kurz vor der Veranda stehen, und Lily eilte die Stufen hinauf.
    »Lily.« Fagins Lächeln war nur ein schwacher Abklatsch seines üblichen freundlichen Strahlens. »Meine Füße sind übel mitgenommen, aber … « Ein weiterer kurzer Hustenanfall folgte. »Mein neuer bester Freund hat dafür gesorgt, dass es nicht schlimmer ist. Er hat mich auf den Boden hinter dem Schreibtisch geworfen und meinen Körper mit seinem geschützt. Aber meine Füße tun weh für zwei.«
    »Dann lassen Sie sich diese Maske aufsetzen und in die Notaufnahme bringen«, sagte sie bestimmt.
    »Ich muss nicht – «
    »Wenn Sie so schneller an Schmerzmittel kommen, warum wehren Sie sich dann?«
    »Ah. Hmm.«
    Hinter ihr sagte Rule: »Wie schlimm bist du verletzt?«
    Cullens Stimme war deutlich zu hören, auch wenn er etwas schleppend und kurzatmig sprach. »Sag Ihnen, sie – «
    »Cullen«, wiederholte Rule in einem anderen Ton, »wie schlimm bist du verletzt?«
    Es folgte eine Sekunde Stille, dann: »Füße, Knöchel, untere Waden. Das wären dann ungefähr neun Prozent meines Körpers, also nicht so schlimm. Dritter Grad an den Füßen. Ich spüre sie nicht. Ich habe ein bisschen von dem Rauch eingeatmet, aber davon merke ich nichts mehr.«
    Lily hörte Scotts Stimme, der das alles leise an Cynna weitergab.
    »Nun gut«, sagt Rule. »Warum bist du nicht ans Telefon gegangen?«
    »Der Akku ist leer. Du musst sie davon abhalten.«
    »Wen von was abhalten?«
    »Kein Wasser. Wasser zerstört Bücher. Und der Elementargeist mag es nicht. Feuer stört ihn nicht, aber er hasst Wasser. Darum hat er – du da, bleib ja zurück.« Er drohte mit dem Finger.
    Lily folgte dem Finger mit ihren Augen und sah gerade noch, wie ein dünner Streifen Feuer auf dem Boden vor dem Captain tanzte. Der Mann machte einen Schritt zurück. Hastig.
    »Wenn Sie nicht damit aufhören, werden wir Sie notgedrungen da runterschießen müssen«, grollte der Captain. »Sie haben schon genug Ärger am Hals. Sie sind verletzt. Lassen Sie sich von uns herunterhelfen.«
    »Nein.«
    Die Sanitäter luden Fagin auf die Bahre. Er keuchte und grummelte, als er bewegt wurde, schien aber nicht unter Schock zu stehen. Lily trat von der Veranda herunter, sodass sie Cullen jetzt sehen konnte, der mit den schwarz verkohlten Füßen baumelte und zornig auf Rule heruntersah. »Keine Feuerwehrleute«, sagte er. »Kein Wasser.«
    Rule sagte: »Hast du das Feuer gelöscht?«
    »Fagins Elementargeist ist nicht schnell genug. Ein Erdgeist, verstehst du? Nicht schnell. Also habe ich’s gemacht.«
    »Und du bist sicher, dass es keine Glut mehr gibt, nicht noch irgendwo etwas schwelt?«
    Cullen machte aus seiner Verachtung keinen Hehl. »Natürlich bin ich sicher. Es handelt sich immerhin um Fagins Bibliothek. Die Scheißkerle haben eine Brandbombe in seine verdammte Bibliothek geworfen. Ist verdammt viel unersetzliches Zeug in Fagins Bibliothek.« Mit finsterer Miene sann er über die Unerhörtheit dieses Deliktes nach und fügte dann hinzu, als sei es ihm gerade eingefallen: »Und da ist noch der Elementargeist. Der mag kein Wasser. Könnte jemanden verletzen. Kann nicht zulassen, dass er jemanden verletzt, oder?«
    Fagin – der sich schließlich doch die Sauerstoffmaske hatte anlegen lassen und nun zum nächsten Rettungswagen geschoben wurde – zog sich die Maske wieder herunter. »Das Haus wird nicht mit Wasser bespritzt«, befahl er und fing erneut an zu husten.
    Lily blickte zu ihm zurück. »Ich sorge dafür. Behalten Sie Ihre Sauerstoffmaske auf und seien Sie brav.« Sie zückte noch einmal ihren Ausweis. »Captain, kann ich Sie kurz unter vier

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