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Wolf

Titel: Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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ging auf ihn zu, was Valerion sofort anspannen ließ.
    „Dachte ich mir doch“, meinte Julian, hielt an. Valerion schlug die Augen auf, sah ihn unsicher an.
    „Willst du mit mir frühstücken?“, fragte er ihn. Valerion zögerte einen Moment, dann nickte er. Er schlug die Decke zurück und stand auf. Julian wandte sich schnell ab, bevor er noch über ihn herfiel.
    Er ging in die Küche, schaltete als erstes die Kaffeemaschine an. Dann richtete er den Rest. Er hatte zwar keine Ahnung, was Valerion überhaupt wollte, doch er hatte so das Gefühl, dass er mit Schinken nicht so falsch lag. Als Valerion dann zögernd in die Küche kam, blähten sich seine Nasenflügel, sein Blick zuckte zum Tisch. Dann griff er zu, schnappte sich einen Schinken und schob ihn sich in den Mund. Julian lächelte, doch Valerions Blick zuckte schuldbewusst zu ihm. Julian tat, als hätte er es nicht bemerkt, wandte sich halb ab und startete die Kaffemaschine. Valerion sprang erschrocken zurück, sein Blick hektisch, seine Haltung Flucht.
    „Ganz ruhig, ist nur die Kaffeemaschine“, beruhigte Julian ihn. Valerions Blick zuckte zu der Maschine. Langsam entspannte er sich wieder, kam näher, die Nasenflügel gebläht. Dabei blickte er so neugierig drein, dass Julian fragte: „Hast du noch nie Kaffee gerochen?“
    Valerion schüttelte den Kopf.
    „Selbst im Tierpark gibt es den“, wunderte Julian sich. Wieder schüttelte Valerion den Kopf, nach einem Moment erklärte er noch: „Nicht so einen.“
    „Was heißt?“, fragte Julian verwirrt, stellte die erste Tasse auf den Tisch.
    „Der riecht ganz anders“, erklärte Valerion, setzte sich und roch neugierig an der Tasse. Julian sah ihm fasziniert zu, während er den nächsten Kaffe startete. Valerion zuckte wieder zusammen, spannte sich aber nicht an. Dann griff er nach der Tasse und wollte trinken. Bevor Julian ihn warnen konnte, dass es heiß war, hatte er sie an die Lippen geführt. Sofort setzte er ab, verzog das Gesicht.
    „Heiß“, sagte Julian, obwohl es überflüssig war. Valerion nickte und fügte hinzu: „Scheußlich.“
    Julian lachte und setzte sich.
    „Da musst du auch noch Milch rein machen“, erklärte er, noch immer kichernd und tat genau das. Valerion sah ihn zweifelnd an, dann nahm er einen weiteren Schluck.
    „Nach wie vor scheußlich“, stellte er fest. Julian kicherte und meinte: „Musst ihn ja nicht trinken.“
    Valerion nickte und schob die Tasse von sich. Dann machte er sich über Brot und Schinken her. Julian frühstückte ebenfalls schnell, dann machte er sich auf den Weg.
    Valerion versprach ihm, heute wieder aufzutauchen.
    „Musste nachdenken“, meinte er verlegen, sah ihn fast ängstlich an.
    „Hey, keine Rechtfertigungen“, schüttelte Julian den Kopf.
    Valerion entspannte sich sofort wieder, was Julian ohne schlechtes Gewissen in den Park gehen ließ.
    Valerion tauchte tatsächlich schon am frühen Vormittag auf, was Julian schmunzeln ließ. Gleichzeitig hielt er aber auch in seinen Gedanken inne. Das was sich da entwickelte, roch so sehr nach einer Beziehung. Er hatte ja prinzipiell nichts dagegen, aber er war es nun mal nicht gewohnt, auf Dauer jemanden um sich zu haben. Er war es nun mal nicht gewohnt auf Dauer Rücksicht zu nehmen.
    Nicht dass es ihn bei Valerion gestört hätte, das tun zu müssen. Aber auf lange Zeit? Oder griff er da schon wieder vor?
    Musste er sich diese Gedanken überhaupt machen? Oder würde Valerion verschwinden, wenn er seine Ängstlichkeit den anderen Menschen gegenüber abgelegt hatte? Im Moment schätzte er ihn nicht so ein, aber wenn er ehrlich sein sollte, kannte er ihn ja nicht wirklich.
    Aber ihn jetzt zu fragen, kam auch nicht in Frage, denn damit würde er ihn bloß unter Druck setzten und das wollte er auf keinen Fall. Außerdem wusste ja Julian selbst nicht, wie es weiterlaufen sollte. Er wusste nur, dass es im Moment gut war, wie es war.
    Valerion schien nachdenklich zu sein, daher ließ Julian ihn überhaupt in Ruhe. Auch wenn sein Blick wieder unstet von einem zum Anderen zuckte, schien er mit seinen Gedanken nicht ganz hier zu sein. Umso mehr überraschte es Julian, dass er an ihn herantrat, als Julian wieder einmal eine Pause einlegte, um die Wölfe zu beobachten. Er erschrak richtig, weil Valerion sich praktisch von hinten anschlich und direkt in sein Ohr flüsterte: „Diese…“
    Als Julian sich erschrocken zu ihm wandte, sprang Valerion zurück.
    „Tschuldigung, du hast mich nur erschreckt“,

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