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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Schröder ihn an.
    »Ich habe keine Zeit für Erklärungen. Lass mich vorbei.«
    »Du hast hier nichts verloren. Wie bist du überhaupt hier reingekommen?«
    »Ich sagte, ich habe keine Zeit für Erklärungen«, antwortete Kilian scharf.
    Doch Schröder wich keinen Millimeter. Stattdessen hielt er Ausschau nach einem Sicherheitsbeamten, der Kilian abführen sollte. Kilian wollte ihm keine zweite Chance geben, ihn auszubooten. Er holte aus und schlug Schröder nieder.
    »Du willst einfach nicht hören«, sagte er und betrat das
    Treppenhaus.
    »Warte!«, rief Heinlein, der sich einen Weg durch die Kämpfenden gebahnt hatte. Zu spät. Kilian war bereits auf der massiven Steintreppe verschwunden.
    Heinlein beugte sich über Schröder. »Alles okay?«
    »Halten Sie ihn auf«, befahl Schröder.
    »Ich hatte nichts anderes vor.«
    Heinlein rannte zum Eingang und verschwand im Dunkeln.
    Thomas kletterte die steile Leiter im Dachstuhl hoch. In seinem Rücken spürte er Otter, der ihn verfolgte.
    »Warte, Bürschchen. Gleich hab ich dich«, drohte Otter.
    Er blickte die Leiter hoch und sah Thomas auf die erste Ebene der Holztraversen flüchten. Darüber lagen in einer Höhe von zehn Metern noch zwei weitere, vom einfallenden Licht der Turmfenster schwach beleuchtet.
    »Du machst es dir nur schwerer. Mit jedem Schritt rennst du weiter in dein Unglück. Aber du willst es ja nicht anders«, betete er ihm vor, während er Sprosse für Sprosse in den Dachstuhl stieg. »Warte, wenn ich dich in die Finger kriege …«
    Ein Fußtritt aus dem Dunkeln traf Otter mitten ins Gesicht, sodass er nach hinten fiel und hart auf dem Steinfußboden landete.
    »Wenn du mich erwischen willst, dann musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen«, rief Thomas herunter.
    Otter japste nach Luft. Der Sturz auf den Rücken nahm ihm den Atem. Langsam beugte er sich vor und schnaufte durch.
    »Ich … werde … dir den Hintern versohlen … du kleiner Drecksack«, stammelte er und erhob sich. »Du … wirst beten … niemals geboren zu sein. Das schwör ich dir.«
    Otter unternahm einen zweiten Versuch. Mühsam setzte er Fuß um Fuß in die Sprossen. Allerdings jetzt mit noch mehr Wut im Bauch und mehr Vorausschau als zuvor.
    Thomas flüchtete über die nächste Leiter in das oberste Stockwerk. Er balancierte über einen der Balken aufs Innendach zu.
    Otter hatte unterdessen die zweite Ebene erreicht und sah Thomas vor sich am Dach. Zwischen ihnen lagen nur ein schmaler Balken und die schwarze Tiefe des Dachstuhls. Er zögerte, seinen Fuß und sein Schicksal auf den Balken zu setzen.
    »Na, probier’s doch«, verhöhnte ihn Thomas. »Alte Knochen wachsen nicht mehr so schnell zusammen, wenn sie mal gebrochen sind.«
    »Du kannst es mir und dir leichter machen, wenn du mir die CD gibst«, pokerte Otter. »Ich versprech dir, dass dir nichts geschieht.«
    Thomas blieb unbeeindruckt. »Vielleicht sitzt du aber auch den Rest deines Lebens im Rollstuhl. Also, wenn ich dir einen guten Rat geben darf, dann bleib wo du bist.«
    Otter zögerte und blickte nach unten, dann setzte er seinen Fuß auf den Balken und lief los. Mit den Händen wie ein Drahtseilakrobat balancierend, schnellte er auf Thomas zu und verfehlte ihn nur um Zentimeter. Thomas sprang auf einen anderen Balken, lief ein Stück vor und war im Begriff, die Leiter nach unten zu nehmen, als John und Galina im Dachstuhl auftauchten.
    »So ein Mist, noch zwei«, sagte er und stieg auf die Leiter, die zur Spitze des Dachstuhls führte.
    »Junge, komm runter«, rief John nach oben in die Dunkelheit.
    »Du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Wir sind Freunde.«
    »Mach dir keine Hoffnungen, Frankenheimer«, widersprach Otter. »Der Kleine gehört mir.«
    »Das wollen wir erst mal sehen«, tönte es aus der Spitze des Dachstuhls. »Wenn ihr euch genauso blöd anstellt wie der Trottel, dann kriegt mich keiner von euch.«
    »Wie heißt du, Kleiner?«, rief John.
    »Red nicht so viel und geh hoch zu ihm«, drängte Galina.
    »Thomas«, rief er nach unten. »Und ich bin der Sohn vom besten Bullen in der Stadt. Also, passt auf.«
    John lächelte. »Stimmt, ich kenne deinen alten Herrn noch gut von früher. Also, komm runter, ich bin ein Freund.«
    »Ach ja?«, fragte Kilian, der schnaufend die Treppe hochgehastet kam und plötzlich neben Frankenheimer und Galina stand. »Lass dir keinen Unsinn einreden, Tom, ich bin’s, Kilian. Der einzige Freund, den du hier hast, bin ich. Bleib, wo du bist. Ich komme

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