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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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in Jeans und schwarze Schlangenlederstiefel.
    »Wegen des Gipfels?«
    Sie zündete ein Streichholz an und warf es in den Ofen. Die Flamme erlosch.
    »Ja.«
    Er durchwühlte einen Umzugskarton nach einem Pullover und stieß auf einen seiner Anzüge. Er hatte seit dem Sommer keine mehr getragen. Sie lagen gut verstaut in den verschlossenen Kartons. Auf die Frage, was aus ihnen geworden war, antwortete er, dass sie ihm nicht mehr passen würden.
    Pia nahm eine Flasche Whiskey zur Hand, tränkte damit ein Bündel Holzspäne und steckte sie in den Ofen.
    »Wozu bist du eingeteilt?«, fragte sie.
    Sie zündete ein Streichholz an und warf es in den Ofen. Eine kleine Flamme loderte auf, verebbte aber gleich wieder.
    Kilian zog derweil einen Pulli über, legte sein Schulterhalfter um und suchte nach seiner Waffe.
    »Wozu bist du eingeteilt?«, wiederholte Pia.
    Kilian durchwühlte das Bett und Pias Kleider nach seiner Waffe. Er fand stattdessen seine Handschellen am Bettgestänge festgemacht. Der Schlüssel war nirgends auszumachen.
    »Wo ist er?«, fragte er ungeduldig.
    »Was, er?«, fragte Pia zurück.
    Sie stöberte in ihrer Handtasche und stieß auf Nagellackentferner.
    »Der Schlüssel.«
    Pia lächelte frech und löste von ihrem Fußkettchen einen kleinen Schlüssel. »Ich dachte, wir üben heute Morgen noch einmal, wie ein Verdächtiger in Handschellen gelegt wird. So mit … na, du weißt schon, was …«
    »Lass den Scheiß, Pia. Ich muss los. Der Schlüssel …«
    »Schade.«
    Sie warf ihn aufs Bett.
    »Du hast dich verändert«, sagte sie leise.
    Kilian löste die Handschellen und suchte weiter nach seiner Waffe.
    »Pia! Meine Knarre«, maulte er, während er auf das Bett stieg und die Fachwerkbalken abtastete. »Jeden Morgen die gleiche Aktion. Kannst du nicht einmal das Ding dort lassen, wo es hingehört?«
    Pia schüttete Nagellackentferner über zwei Holzspäne. Den einen legte sie vorsichtig in den Ofen. »Sie ist dort, wo sie immer ist.«
    »Und wo ist das?!«
    »Draußen«, zischte sie ihn an und warf ein brennendes Streichholz in den Ofen. Der Span fing kurz Feuer, verglimmte aber genauso schnell.
    Nicht sonderlich überrascht, suchte sie nach einem effektiveren Feuerbeschleuniger. In einem abgewetzten Blechtornister in der Ecke mit der Aufschrift Vorsichtig, leicht entflammbar. Nicht in geschlossenen Räumen verwenden fand sie ihn. Sie tauchte den zweiten Span hinein, legte ihn in den Ofen und schüttete eine gehörige Portion der geheimnisvollen Flüssigkeit hinterher.
    Das Streichholz zündete. Bevor sie es in den Ofen warf, hielt sie kurz inne und bedachte die Explosivität der Ladung. Vorsichtshalber ging sie einen Schritt zur Seite und schnippte das dünne Holz in die Ofenöffnung hinein.
    Ein dumpfer Knall ertönte postwendend, gefolgt von einer Stichflamme und einer schwarzen Rußwolke. Knirschend schoss der Holzspan das Ofenrohr entlang, nahm scheppernd die Biegungen und verlor sich pfeifend wie ein Feuerwerkskörper über den Dächern.
    »Pia, verdammt!«, schrie Kilian. »Eines Tages sprengst du uns noch alle in die Luft.«
    »Hab dich nicht so. Jetzt brennt das Zeugs wenigstens.«
    Sie nahm den Tornister zur Hand und las aufmerksam die Inhaltsstoffe. »Auch ’ne Art, jemanden wegzublasen. Muss ich mir merken.«
    Kilian öffnete das Fenster und griff in den Taubenverschlag, der am Dach befestigt war. Die Tauben waren Erichs Geheimwaffe. Mit den kleinen, unauffälligen Boten hatte er schon manche Lieferung, die nicht postfähig war, zustellen lassen. Aufgeregt mit den Flügeln schlagend retteten sie sich in die Ecke. Kilian tastete und fand seine Waffe. Überzogen mit Dreck und Ausscheidungen zog er sie mit zwei Fingern heraus. Angewidert lief er zum Waschbecken und hielt sie unter einen Strahl Wasser.
    »In Zukunft lässt du die Finger von dem Ding.«
    »Von welchem?«, gurrte sie und zündete ein weiteres Streichholz.
    *
    Über die Vorgärten Grombühls fegte ein kalter Wind. Er führte das übrig gebliebene Blätterwerk eines sonnigen Oktobers mit sich. Bronzefarbene Ahornblätter torkelten verloren umher, als suchten sie nach ihrer letzten Ruhestätte, bevor ein früher Wintereinbruch das Leben in der Natur bis zum nächsten Frühjahr unter sich befriedete.
    Im Haus von Kilians Kollegen, Georg »Schorsch« Heinlein, ging das Frühstück zu Ende.
    »Und die Leichen bleiben verschwunden?«, fragte Claudia, Heinleins Frau, während sie die Teller in die Spülmaschine räumte.
    Ein pechschwarzer

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