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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Crown
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wenig und juckte wie verflucht, da sie heilte.
    »Abby hat versucht die Rosen zu retten, die ihr durchpflügt habt. Im ganzen Haus stehen Rosensträuße. Wusste gar nicht, dass wir so viele im Garten haben.« Ich liebte den Schalk in Chris’ Stimme, auch wenn mir die Blumen im Moment schnurzpiepegal waren. Nein, nicht wirklich. Ihre Stacheln tangierten mich sehr wohl!
    »Gott, du glaubst gar nicht, wo ich überall Dornen stecken habe. Und du stellst mir die Biester auf den Nachttisch!«, brummte ich ihn verstimmt an.
    »Weiß ich wohl!« Ich spürte Chris’ Gewicht neben mir auf dem Bett und fühlte seine Wärme, als er vorsichtig seinen Arm von hinten um mich legte. »Irgendwer musste die garstigen kleinen Dinger rausmachen. Ich hatte allerdings ein wenig Hilfe von Abby. Sei froh, Tyler hatte nicht so viel Glück. Corwin hat sie bei ihm rausgeholt und der ist unser Mann fürs Grobe.« Mein Wolf kicherte und küsste meinen Nacken. »Die Rosen hat Abby hingestellt. Ich weiß, dass du lieber Freesien und Lilien magst.«
    Ich schnurrte beinahe und stöhnte wohlig, fühlte ich mich heimelig trotz meines schmerzenden Körpers.
    »Du hast Tyler gehörig vermöbelt.« Die Anerkennung und der Stolz in Chris’ Tonfall ließen mich die Schmerzen fast vergessen.
    »Habe ich gewonnen?« Nach den Regeln war ich die Gewinnerin des Kampfes. Tyler hatte sich gewandelt und wurde aufgrund dessen disqualifiziert.
    »Wie man es nimmt.«
    Ich drehte mich zu Chris. Er grinste mich spitzbübisch an. Sein Schmunzeln wich jedoch schlagartig einer ernsten Miene. »Es war sehr riskant. Tylers Wandlung geschah nicht absichtlich. Gelegentlich übernimmt das Tier die Führung. Gerade bei den Älteren können unter Umständen beide Wesen separat voneinander agieren. Wenn der Geist des Menschen abschaltet, er k. o. geht, befehligt der Wolf alleine über den Körper. Keinerlei moralische Grundsätze, keine menschlichen Gedanken. Es existiert nur noch das Tier.«
    »Als er mich ansah, da sah ich den Wolf in seinen Augen. Ich habe versucht, ihn von der Wandlung abzuhalten, aber es gelang mir nicht. Erst, als ich ihn berührte, war ich erfolgreich. Auch wenn er noch Mensch war, seinen Geist hatte das Tier schon übernommen.«
    »Korrekt. Tyler kann sich ab dem zweiten Schlag auf die Nase, an gar nichts mehr erinnern. Er denkt, er ist k. o. gegangen.« Chris griente listig. »Willst du ihn in dem Glauben lassen, dass ein zartes Blümchen wie du ihn k. o. gehauen hat? Oder willst du ihm sagen, dass er ausgeklinkt ist und die Kontrolle über sein Tier verloren hat?«
    »Was für eine Frage!« Ich rollte theatralisch mit den Augen. »Natürlich Erstes!«
    »Dachte ich mir. Ihm zu erklären, dass er die Beherrschung verloren hat, wäre mitnichten erfreulich für ihn. Es würde ihn nur weiter verunsichern. Tyler ist ein wunder Punkt im Rudel. Er ist ein verängstigtes Tier und versucht dies zu kompensieren, in dem er sich wie ein Arschloch verhält. Nicht nur dir gegenüber. Er hält jeden, vor allem die Frauen, auf Abstand. Lediglich zu Abby hegt er ein kumpelhaftes Verhältnis. Die hat ihn auch angeschleppt.« Mein Wolf schüttelte den Kopf. »Fast das gesamte Rudel sitzt unten und wartet auf seine strahlende Heldin. Mir wurde es dort zu voll. Deswegen habe ich mich verkrümelt. Ich wollte bei dir sein.«
    Und er musste nicht den Harten markieren, sobald wir alleine waren. »Ich muss mich zeigen?«, fragte ich zurückhaltend.
    »Sofern du dazu bereit bist. Und wenn du Hunger hast, dann musst du so oder so runter. Ich könnte auch was zum Essen hochbringen lassen, aber das würde Alisha dir übel nehmen. Sie hat extra für dich gekocht. Brunch.« Chris zog die Augenbraue hoch. »Davon könnte noch ein weiteres Rudel satt werden!«
    »Ich mach mich frisch und dann …«
    »Wunderbar! Ich warte auf dich«, unterbrach mich Chris.
     
    Die Bestandsaufnahme, vorm Spiegel im Bad, war gar nicht so schlimm. Ich hatte ein Veilchen rechts und einen zwei Zentimeter großen Riss, der genäht worden war. Doch ansonsten sah ich recht passabel aus. Mein Knie trug mich. Es tat zwar weh, aber es war auszuhalten. Lediglich die Treppen waren ein wenig mühsam und schmerzhafter. Unten wartete, wie schon so oft zuvor, die ganze Meute auf uns. So langsam gewöhnte ich mich an den Auflauf um Chris. Das musste ich wohl auch. Er war nun mal Alphawolf und würde das nicht abstellen können, nur weil es mir nicht in den Kram passte. Wie gehabt, saßen die meisten auf dem Boden,

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