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Wolfsdunkel -7-

Wolfsdunkel -7-

Titel: Wolfsdunkel -7- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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gefunden. Sie bestanden darauf, für die Dauer ihres Engagements auf ‚ihrem Land‘ komplett ungestört zu bleiben, und genau dann schlug besagter Wolf das erste Mal zu. Und dass in den Lagern, in denen Mengele Werwölfe erschuf, Zigeuner waren, ist einfach ein zu großer Zufall.“
    „Nicht diese Zigeuner.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Grace zuckte die Achseln. „Falls sie Werwölfe sind, leben sie ewig.“
    „Du hast viel über diese Sache nachgedacht.“
    „So bin ich nun mal. Also, irgendwelche Pentagramme an Cartwright?“
    „Nein. Und ich habe so ziemlich alles von ihm gesehen.“
    Grace zog die Brauen hoch. „Ist er so gut, wie er aussieht?“
    „Besser.“
    „Typisch für dich, dass er ein mordlüsternes, bluttrinkendes Ungeheuer sein könnte.“
    „Ja, würde mir das nicht mal wieder ähnlich sehen? Aber … “ Ich brach ab und biss mir auf die Lippe.
    „Du glaubst nicht daran.“
    „Der Doktor sagte, dass infizierte Menschen sich verändern. Dass sie böse werden. Malachi ist einer der freundlichsten Männer, die ich je kennengelernt habe.“
    „Falls er nicht gerade jemandem die Nase bricht.“
    Während seiner Auseinandersetzungen mit Josh und Balthazar hatte er sehr wohl verändert gewirkt. Trotzdem konnte ich „mordlüsternes Ungeheuer“ noch immer nicht mit Malachi Cartwright in Einklang bringen.
    „Zurück zu den Pentagrammen“, meinte Grace. „Man kann mit ihnen sowohl das Gute als auch das Böse beschwören. Eine nach oben zeigende Spitze steht für das Gute, zwei nach oben zeigende Spitzen sind eine Einladung an den Teufel.“
    „Falls ich je eins zu Gesicht bekomme, verspreche ich, mich an diese kleine Plauderei zu erinnern. Aber da wir gerade bei Symbolen sind, warum erzählst du mir nicht, wie du dieses hier in die Hände bekommen hast?“ Ich tippte auf die Rune, die zwischen uns auf dem Tisch lag.
    „Ich habe sie letzte Nacht im Wald gefunden.“
    „Im Finsteren, zwischen den uralten Bäumen und mit all dem Gekreuche und Gefleuche bist du rein zufällig über dieses kleine Rindenstück gestolpert?“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Du sagst das, als ob du mir nicht glaubst.“
    „Das tue ich auch nicht.“
    „Du denkst, ich hätte es dir gestohlen und dann … was? Mich in einen strig de was auch immer verwandelt?“
    „Es ist einfach nur merkwürdig.“
    „Was ist in letzter Zeit nicht merkwürdig?“
    „Du weißt, dass du mir alles sagen könntest und sich nichts ändern würde.“
    „Ich könnte dir also sagen, dass ich mich bei Vollmond in ein Raubtier verwandle? Dass ich Balthazar, Josh und den armen Wandersmann getötet habe, und trotzdem würde es für dich keine Rolle spielen?“
    „Na ja, vielleicht würde es eine Rolle spielen, aber ich würde dich immer noch lieben und weiter deine Freundin sein.“
    „Du würdest dich nicht wieder von mir abwenden?“
    „Verdammt, Grace, so etwas tue ich heute nicht mehr.“
    Plötzlich grinsten wir uns wie Idiotinnen an.
    „Danke, Claire“, murmelte sie. „Das ist vermutlich das Netteste, was irgendjemand je zu mir gesagt hat.“
    Sie musste definitiv mehr unter die Leute kommen.
    „Warum berichtest du mir nicht ganz genau, was letzte Nacht passiert ist?“
    „Okay.“ Sie dachte eine Minute nach. „Nach deinem Anruf bin ich zu dem Unfallort gefahren, habe die Schleifspuren und die Aschereste entdeckt, anschließend bin ich einer vagen Spur gefolgt.“
    „Was für einer Spur?“
    Sie sah mir eindringlich in die Augen. „Den Pfotenabdrücken eines Wolfs.“
    „Keine Schuhe?“
    „Nein.“
    „Eigenartig.“ Meines Wissens konnten Wölfe keine Schusswaffen abfeuern. Aber wer hatte dann Balthazar erschossen, und warum hatte er keine Spuren hinterlassen?
    „Mehr als das“, bestätigte Grace. „Die Suche kostete mich wegen der Dunkelheit und der Schwäche der Abdrücke mehrere Stunden, aber am Ende führte mich die Spur der Wolfspfoten zurück ins Camp.“
    „Welches Camp?“
    „Welches Camp könnte ich wohl meinen?“
    „DasSommercamp?“,offerierteichohnevielHoffnung.Gracestarrte mich so lange an, bis ich gezwungen war einzuräumen: „Balthazar, der Wolf, kam aus dem Zigeunercamp.“
    „So sieht es im Moment jedenfalls aus.“
    „Und die Rune?“
    „Unter demselben Baum wie beim letzten Mal, was übrigens auch die Stelle ist, an der sich seine Spur verliert.“
    „Irgendetwas ist an diesem Baum faul.“
    „Meinst du?“, fragte sie. „Und selbst wenn dein Herzblatt nicht der

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