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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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organisierten Verbrechens. Aber warum? Wieso fühlt sich dieser Kerl so sehr von mir auf den Schlips getreten, dass er mich unbedingt vernichten will?«
    Er ging kopfschüttelnd zum Kühlschrank, entnahm ihm eine weitere Bierdose. Im Stehen trank er einen tiefen Schluck. Dann zermarterte er sich weiter sein Hirn.
    »Natürlich war da die Sache mit der Organmafia«, führte er murmelnd sein Selbstgespräch fort. »Aber das liegt doch schon fast zwei Jahre zurück ... Und früher, als der alte Weilacher noch Leiter des K1 war? Na ja, da gab’s schon mal den einen oder anderen Fall, in dem die Mafia ihre Finger im Spiel hatte. Aber da wurden wir doch immer gleich rausgekegelt. Diese Fälle hatte doch sofort das LKA an sich gezogen. Genau wie bei der Schlossklinik! – Verdammt, was haben nur die beiden armen Studenten mit dieser ganzen Sache zu tun?«
    In dieser extrem schwülen, gewittrigen Sommernacht, in der er trotz intensiver Gerstensaftzufuhr kaum Schlaf fand, kreisten seine pulsierenden Gedanken immer und immer wieder um dieselben Fragen. Aber er kam zu keinem Ergebnis, jedenfalls zu keinem, das ihn entscheidend weiterbrachte. Er drehte sich gedanklich permanent im Kreise herum. Erst in den frühen Morgenstunden fiel er in einen tiefen Erschöpfungsschlaf, aus dem er allerdings bereits nach eineinhalb Stunden brutal herausgerissen wurde.
    Es war ein lauter, heller Knall, explosionsartig wie ein Schuss.
    Tannenberg schreckte hoch, warf sich in einer Reflexbewegung auf den Boden, robbte zu seinem Rucksack, schnappte sich seine Waffe, zog auch noch Geigers Pistole heraus. Während er liegend die Tür in Anschlag nahm, hörte er hinter sich ein weiteres, ähnliches Geräusch.
    Er schnellte herum, lag nun auf dem Rücken.
    Plötzlich hörte er ein anschwellendes Stimmengewirr, das sich langsam dem Reisemobil zu nähern schien.
    Ein Steinchen traf auf das Kunststoffgehäuse des Wohnmobils.
    »Komm raus! Sonst holen wir dich. Wir sind ganz viele. Und wir sind superstark«, riefen mehrere Kinder wild durcheinander.
    Sofort ließ Tannenberg beide Waffen niedersinken. Erst jetzt spürte er seinen rasenden Herzschlag, der bis hinauf in seinen Hals pochte. Und er registrierte abermals die lästigen Schmerzen in seinem Lendenwirbelbereich. Seine Hände zitterten. Er atmete tief durch. Gleichzeitig grübelte er angestrengt darüber nach, woher die kleinen Störenfriede denn überhaupt wissen konnten, dass er sich in Bennys Luxus-Campingbus aufhielt.
    »Verdoemte Lummelbende!«, hörte er mit einem Male die markante Stimme seines Freundes aus Richtung der Tür ertönen.
    Benny schien direkt nach seiner holländischen Schimpfkanonade klar geworden zu sein, dass er sich gegenwärtig jenseits der Grenze befand und er es folglich mit deutschen Kindern zu tun hatte. Deswegen schob er schnell nach: »Verschwindet! Lasst euch hier ja nicht mehr blicken!«
    Kurze Zeit später stand der Venloer Kriminalbeamte mit einer Tüte frischer Brötchen und einer Thermoskanne voll heißem Kaffee in den Händen vor seinem erschrocken dreinblickenden deutschen Kollegen.
    »Woher wissen die denn, dass ich hier bin?«, bedrängte ihn Tannenberg sogleich.
    »Wenn du heute Morgen noch nicht draußen warst oder die Vorhänge aufgezogen hast, haben die dich bestimmt nicht gesehen. Das sind nur ein paar harmlose Jungs, die manchmal auf dem Weg zur Schule hier vorbeikommen. Die haben uns auch schon ein paarmal geärgert, wenn ich mit meinen Kindern hier draußen übernachtet habe.«
    »Glaubst du wirklich, dass die nicht wissen ...?«, fragte Tannenberg, dem der Schreck immer noch deutlich erkennbar ins Gesicht geschrieben stand.
    »Nein, Wolf, bestimmt nicht!«, unterbrach Benny und legte dabei seinem Freund tröstend die Hand auf die Schulter. »Erinnerst du dich inzwischen an das, was in dieser Wohnung passiert ist?«
    »Nein. Überhaupt nicht. Das ist immer noch alles vollständig weg. Da ist nichts, absolut nichts, an das ich mich erinnern kann.«
    »Dann hat dieser LKA-Freund von deiner Psychologin mit seiner KO-Gas-Theorie vielleicht doch recht.«
    »Ja, scheint so.«
    Benny de Vries stellte seine Mitbringsel auf den Klapptisch. »Du, ich muss jetzt leider los ins Kommissariat. Aber ich bin schon bald wieder bei dir. Und dann überlegen wir uns, wie du aus dieser doofen Sache heil herauskommst.«
    Tannenberg schenkte gerade Kaffee ein, als sich ein Handy mit unbekannter Klingelmelodie bemerkbar machte. Zunächst war er ziemlich irritiert. Dann aber

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