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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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die Spur einer Vorstellung davon zu haben schien, wo Tannenberg denn untergetaucht sein könnte. Auch Mariekes Scooter wurde mit keinem Wort erwähnt. Das mit diesem Fall betraute Ermittlerteam aus Pirmasens konzentrierte sich anscheinend nahezu ausschließlich auf die Variante mit der Flucht via Bundesbahn.
    »Hast du diesen Widerling wirklich deswegen vorhin in der Cafeteria so plump anmachen müssen?«, schimpfte Michael Schauß ungehalten drauflos, als er von Sabrina erfuhr, woher sie ihre eben geäußerten, brandaktuellen Informationen erhalten hatte.
    »Ach Gott, nun hab dich mal nicht gleich so. Ich habe doch nur ein bisschen mit ihm geflirtet. Nicht etwa, weil ich Spaß daran hätte, sondern weil ich herausbekommen wollte, was die lieben Kollegen aus Pirmasens schon alles wissen und was sie gerade im Schilde führen.«
    Michael nuschelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin.
    Sabrina schmunzelte, während sie eine ihrer Lebensweisheiten zum Besten gab: »Ihr Männer seid ja so unglaublich primitiv gestrickt. Man kann euch ja derart einfach um den Finger wickeln.«
    »Kein Wunder, wenn man so aussieht wie du«, murmelte Kriminalhauptmeister Geiger, verbunden mit einem leisen Stoßseufzer.
    Da ihr Ehemann immer säuerlicher dreinblickte, wandte sie sich direkt an ihn: »Michael, was soll denn dieser alberne Eifersuchtanfall eigentlich? Das passt jetzt wohl überhaupt nicht hierher!«
    »Eifersuchtsanfall. Was für’n Quatsch.«
    Sabrina erhob vorwurfsvoll die Stimme. »Wir haben doch zur Zeit wahrlich andere Probleme. Versuch dich einfach mal in Wolfs Lage hineinzuversetzen. Was meinst du wohl, wies dem armen Kerl jetzt geht? Hast du das etwa schon vergessen? Wir müssen ihm helfen.« Demonstrativ sprang ihr fordernder Blick nacheinander zu jedem der Anwesenden. »Wer denn sonst, wenn nicht wir?«
    »Du hast ja recht.« Michael senkte schuldbewusst den Kopf zum Boden hin.
    Währenddessen betrat Dr. Schönthaler den Raum. Er begrüßte die Anwesenden lediglich mit einem kurzen, stummen Nicken, reichte nur Benny flüchtig die Hand. Er erweckte einen ziemlich niedergeschlagenen Eindruck, schien in den letzten Tagen um Jahre gealtert. Aus seinem normalerweise sehr lebhaften Antlitz war sowohl die rosige Farbe als auch jegliche Jugendlichkeit gänzlich verschwunden, die Gesichtszüge waren noch tiefer eingeschnitten als gewöhnlich. Mit gramgebeugter Körperhaltung nahm er schweigend am Besuchertisch Platz.
    »Sabrina, hast du sonst noch was Neues rausgekriegt?«, nahm Kommissar Fouquet den Gesprächsfaden wieder auf.
    Die junge Kommissarin schüttelte wortlos den Kopf.
    »Aber ich«, bemerkte der Gerichtsmediziner mit gebrochener Stimme. »Ich war eben bei der Staatsanwaltschaft und habe mich auf den aktuellen Ermittlungsstand bringen lassen.«
    »Gut, dass sie dir gegenüber wenigstens was rauslassen. Uns haben die ja total kaltgestellt«, entgegnete Fouquet vorwurfsvoll.
    »Es sieht überhaupt nicht gut aus.« Dr. Schönthaler war sichtlich verzweifelt. Er faltete die Hände, presste die Lippen zusammen, wiegte monoton seinen Kopf hin und her. »Wie ihr wisst, hat unser lieber Herr Oberstaatsanwalt verfügt, dass die tote Studentin in die Pathologie nach Mainz überstellt wurde.«
    Er legte eine mehrere Sekunden dauernde Pause ein, schlug dabei die Hände vors Gesicht.
    Die Anwesenden getrauten sich kaum zu atmen. Man hätte eine Nadel fallen hören können, so leise war es.
    Dann fuhr er mit belegter Stimme fort: »Unter den Fingernägeln der Toten wurden Hautpartikel gefunden, die eindeutig von Wolf stammen.«
    »Ach du Scheiße!«, verlautete es aus Geigers Mund.
    »Und Faserspuren, die eindeutig von Wolfs Kleidung stammen.«
    »Oh nein!«, jammerte Petra Flockerzie.
    »Woher haben die denn das Vergleichsmaterial?«, fragte Michael Schauß mit gekrauster Stirn.
    »Hollerbach hat gesagt, dass man Wolfs Wohnung auf den Kopf gestellt habe. Da hat man natürlich genügend genetisches Material von ihm vorgefunden. Und den Faserabgleich konnten sie deshalb machen, weil er sich vor seiner Flucht anscheinend umgezogen und seine Sachen zurückgelassen hat.«
    »Oh je, oh je«, seufzte Sabrina. »Das darf doch alles einfach nicht wahr sein.«
    »Aber das ist leider immer noch nicht alles.« Wieder unterbrach der niedergeschlagene Rechtsmediziner seine Rede, schüttelte abermals den Kopf, räusperte sich, rang wie ein Asthmatiker nach Luft. »Man hat nämlich zu allem Übel auch noch auf Wolfs Girokonto eine

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