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Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall

Titel: Wolfsfalle: Tannenbergs fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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können.«
    »Am besten fangen wir mal ganz von vorne an.« Benny legte eine kurze Besinnungspause ein, bevor er fortfuhr: »Du bist also in dieses Studentenwohnheim gegangen, weil diese Leonie dir eine SMS geschickt ...«
    » Angeblich geschickt hat«, warf Tannenberg korrigierend ein.
    »Richtig. Wir können schließlich nicht wissen, wer dir diese SMS wirklich geschickt hat, wenn es diese Frau nicht war. Das kann ja jeder gewesen sein. Jeder, der ihr Handy in der Hand hatte. Aber ich denke, wir können davon ausgehen, dass ihre Mörder sie abgeschickt haben. Wer sonst hätte ein Interesse daran gehabt, dich in ihre Wohnung zu locken?«
    Sein Gegenüber nickte stumm.
    »Wie viel Zeit lag eigentlich zwischen dem Eingang der SMS und deinem Eintreffen in ihrer Wohnung?«
    Tannenberg stülpte die Unterlippe vor und zuckte die Achseln. »Na, vielleicht 15 Minuten. Höchstens.«
    »Dann waren der oder die Killer sehr wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt, als die SMS bei dir eingetroffen ist, schon in ihrer Wohnung.« Benny krauste die Stirn. »Woher hatten die eigentlich deine Handynummer?«
    »Die habe ich Hornochse der Studentin doch selbst gegeben.«
    »Keine Selbstvorwürfe, Wolf!«, mahnte Benny in bester Psychologenmanier. »Die bringen uns nicht weiter.«
    »Gut.«
    »Das mit deiner Handynummer ist nicht unwichtig. Denn wenn du sie ihr selbst gegeben hast, wissen wir schon mal, dass kein Dritter sie weitergegeben hat.«
    Mit mehrmaligem Kopfnicken signalisierte Tannenberg abermals seine inhaltliche Zustimmung zu dieser logischen Schlussfolgerung.
    »Ist dir irgendjemand aufgefallen, als du in diesem Wohnheim warst?«
    Tannenberg wiegte monoton seinen Kopf hin und her. »Nein. Ich hab mein Auto abgestellt, bin schnell ins Gebäude reingerannt und dort gleich in den Aufzug. Da hab ich niemanden gesehen.«
    »Und oben im Flur?«
    »Nein, da war auch niemand.« Tannenberg schloss die Augen, versuchte sich in diese Situation zurückzuversetzen. »Da war’n zwar in mehreren Appartements, an denen ich vorbeigekommen bin, Geräusche – Musik, Stimmen. Aber sonst ...«
    »Gut. Und dann?«
    »Na ja, dann stand ich eben vor ihrer Tür und hab gehorcht. Und als ich mein Ohr an die Tür gelegt habe, gab sie plötzlich nach. Sie muss wohl nur angelehnt gewesen sein. Ist mir aber in diesem Moment nicht aufgefallen.«
    »Weiter!«, drängte Benny. »Los, streng dich an – denk zurück! Was ist in der Wohnung passiert?«
    Erneut schob Tannenberg die Lider zusammen, versuchte sich in einen meditationsähnlichen Zustand zu versetzen. Allerdings konzentrierte er sich dabei nicht auf irgendein Mantra, sondern probierte sich krampfhaft in Erinnerung zu rufen, wie er sich gefühlt und was er wahrgenommen hatte, als er vor zwei Tagen das Studentenappartement betreten hatte. Aber in seinem Gedächtnis war nichts mehr vorhanden, alles war restlos gelöscht, keine auch noch so dünne Erinnerungsspur existierte – nichts, nur endlose Leere.
    Nach einiger Zeit gab er resigniert auf. »Ich weiß, dass es total verrückt klingt, aber da ist einfach nichts. Ich muss sofort ohnmächtig geworden sein.«
    »Das ist wirklich komisch«, entgegnete Benny verwundert. »Diese schnelle Bewusstlosigkeit kann eigentlich nur von einem KO-Gas ausgelöst worden sein.«
    »Wovon sonst?«
    »Ist jetzt auch egal. Die viel wichtigere Frage ist die, was sich anschließend, also direkt nachdem sie dich narkotisiert hatten, dort in der Wohnung abgespielt hat.« Er legte eine Pause ein und wartete augenscheinlich darauf, dass Tannenberg nun seinerseits das Wort ergriff.
    Der allerdings war gedanklich wieder zu seinen krampfhaften Erinnerungsbemühungen zurückgekehrt.
    »Wolf, hast du gehört, was ich eben gesagt habe?«
    »Was? – Ja, natürlich.« Tannenberg räusperte sich verlegen. »Während ich bewusstlos war, muss mich jemand auf Leonie gelegt haben und ...«
    »Wieso gelegt?«
    »Na ja, im Stehen werden sie mir wohl kaum ihre Fingernägel über den Rücken und über mein Hemd gezogen haben.«
    »Verstehe. Wegen der Hautpartikel und den Faserspuren unter ihren Fingernägeln, die eindeutig von dir stammen.«
    »Das ist wirklich ein irres Szenario! – Wenn es denn so gewesen ist.« Tannenberg schob nachdenklich die Brauen aneinander. »Aber wie sollen diese eiskalten Typen es denn sonst gemacht haben?«
    Fragend blickte er zu Benny, dem allerdings auch nichts Besseres einfiel. »Muss sich wohl alles ziemlich genau so zugetragen haben.«
    »Ja, wahrscheinlich«,

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