Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsfeder

Wolfsfeder

Titel: Wolfsfeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Oehlschläger
Vom Netzwerk:
Schwedenfeuer angezündet hatte.
    * * *
    »Der ist leer«, knurrte Strunz.
    »Richtig leer«, fügte Kleinschmidt hinzu.
»Nicht die kleinste Pfütze. Ist doch merkwürdig nach dem Regen der letzten
Tage.«
    »Allerdings.« Mendelski trat an den
Beckenrand. »Entweder verfügt der Pool über einen exzellenten Abfluss, oder
jemand hat ihn regelrecht trocken gewischt.«
    Der Kommissar wandte sich an Frau Hogreve,
die mit Maike Schnur etwas abseits stehen geblieben war. »Das sind meine
Kollegen Strunz und Kleinschmidt von der Kripo Celle – Frau Hogreve,
Haushälterin bei den Kreinbrinks.«
    Die Genannten nickten einander zu.
    »Frau Hogreve, können Sie uns sagen, wann
der Pool zuletzt Wasser enthielt?«
    »Sie stellen aber auch Fragen.« Die
Haushälterin guckte skeptisch. »Muss ich das jetzt beantworten? Nicht, dass ich
nachher Ärger mit Herrn Kreinbrink bekomme. Außerdem …«
    »Ja?«, hakte Mendelski nach.
    Irene Hogreve strich sich mit der Hand
übers Kinn. »Um den Pool kümmert sich eigentlich der Gärtner«, erklärte sie.
»Ich bin eher selten hier draußen. Soweit ich weiß, hat er letztes Wochenende
von Herrn Kreinbrink den Auftrag erhalten, das Wasser abzulassen. Im Oktober
badet ja niemand mehr.«
    »Also war am letzten Wochenende noch
Wasser im Pool?« Kleinschmidt stellte diese scharfsinnige Frage.
    »Muss wohl«, erwiderte die Haushälterin
schnippisch.
    »Heute ist Freitag«, übernahm Mendelski
wieder, »die Woche ist fast vorüber. Was meinen Sie, hat Ihr Gärtner den
Auftrag unverzüglich ausgeführt? Also am Montag oder Dienstag?«
    Irene Hogreve zuckte mit den Schultern.
»Da müssen Sie ihn schon selbst fragen.«
    »Wo finden wir ihn?«
    »Wenn ich das wüsste. Heute Vormittag war
er noch da und hat Holz gehackt, zum Mittagessen hab ich ihn aber nicht
gesehen. Normalerweise sagt er Bescheid, wenn er geht.«
    »Kommt er denn jeden Tag?«
    »Nein, nur dreimal die Woche. Meistens
montags, mittwochs und freitags.«
    »Ist er per Handy zu erreichen?«
    »Nicht immer.« Sie lächelte etwas
spöttisch. »Da ist der Wiegand eigen. Er schaltet es nur selten ein.«
    »Haben Sie die Nummer?«
    »Ja natürlich. Aber die kenne ich nicht
auswendig.« Sie guckte unzufrieden. »Die hab ich an der Pinnwand hängen, in der
Küche.«
    »Okay. Sind Sie so nett und gehen mit Frau
Schnur ins Haus, um die Nummer zu holen? Wir schauen uns derweil ein bisschen
hier um.«
    »Tun Sie das. Das Blockhaus ist nicht
abgeschlossen. Drinnen finden Sie jede Menge Trophäen, Felle und sogar eine
echte finnische Sauna. Soll ich Ihnen …«
    »Nein, danke.« Mendelski wirkte nun
streng. »Bitte holen Sie jetzt mit Frau Schnur die Telefonnummer. Das ist
wichtiger.«
    Nachdem die beiden Frauen gegangen waren,
trat Mendelski vor das Blockhaus und schaute zur Elchschaufel hinauf. »Ruf
Ellen an«, sagte er zu Heiko Strunz, der mit Jo Kleinschmidt hinter ihm stand.
»Wir brauchen die ganze Truppe hier. Ich glaube, wir sind auf der richtigen
Spur.«
    * * *
    »Lass uns besser nach Hause
fahren«, meinte Kai Kreinbrink, nachdem er mit seinem Land Rover eine Runde auf
dem Parkplatz der Schule gedreht hatte. Pagels dunkelgrüner Volvo war nirgends
zu sehen.
    »Ja, hier steckt er auch nicht.« Finn
Braukmann kurbelte das Seitenfenster hoch. »Welcher Lehrer ist auch so dämlich
und hockt während der Ferien in der Penne?«
    »Wär doch eigentlich ein super Versteck«,
erwiderte Kai mit grimmigem Blick. »Aber vielleicht hat er sich auch aus
Eschede verpisst. Aus Angst vor unangenehmen Fragen.«
    »Dieser feige Hund.« Finn trommelte mit
den Fingern auf dem Armaturenbrett herum. »Sag mal … der Pagel ist doch
auch Jäger. Könnte er da nicht irgendwo im Wald stecken?«
    Kai schlug sich mit der flachen Hand gegen
die Stirn. »Ich Idiot«, stieß er aus, während er auf die Bremse trat.
»Natürlich, du hast recht. Die Jagdhütte! Da treibt er sich doch immer rum.
Dass ich da nicht eher draufgekommen bin.« Er wendete den sperrigen Land Rover
mitten auf der Rebberlaher Straße.
    »Ist das dein Handy?«, brüllte Finn gegen
den Krach des heulenden Motors.
    Mit einem Fluch auf den Lippen fingerte
Kai sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und fuhr rechts ran.
    »Ja, was gibt’s?« Wortlos lauschte er eine
Weile, dann sagte er mit einem Seufzer: »Okay, wir kommen.«
    Er trat wieder aufs Gas und fuhr los.
    »Was is’n los?«, fragte Finn.
    »Das war die Hogreve. Ich muss heim. Bei
uns ist schon wieder die Kripo aus Celle

Weitere Kostenlose Bücher