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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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forderte Julian sie auf weiterzusprechen.
    »Nichts.« Da Alex ihre Jägersucher -Vergangenheit für sich behalten musste, konnte sie offiziell auch nichts von einem Heilmittel wissen. Sie streckte Cade den Arm entgegen. »Nimm’s dir.«
    Julian gab einen erstickten Laut von sich. Cade wäre wieder fast die Nadel aus der Hand gefallen.
    Zumindest war es ihr gelungen, weitere Fragen zu verhindern, außerdem interessierte es sie wirklich , warum sie die anderen Wölfe auch ohne das Serum berühren konnte. Oder warum sie Barlow unbedingt berühren wollte.
    Alex beobachtete, wie sich der Kolben zügig mit ihrem Blut füllte. Seltsam. Es sah nicht anders aus als zu ihren menschlichen Zeiten.
    Cade zog die Nadel heraus und kehrte ihr den Rücken zu.
    »Willst du meine Haut nicht mit Alkohol abtupfen?« Jetzt, wo sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass er ihren Arm auch nicht desinfiziert hatte, bevor er sie gestochen hatte.
    »Du wirst keine Infektion bekommen«, wandte Barlow ein.
    »Stimmt, ja.« Ein einzelner Bluttropfen quoll aus der winzigen Einstichstelle hervor, bevor sie sofort zuheilte.
    Cade verstöpselte das Röhrchen und schrieb etwas auf ein Etikett. Allen widrigen Umständen zum Trotz fasziniert, rückte Alex näher zu ihm. »Warum versuchst du nicht, die Lykanthropie zu heilen ?«, fragte sie.
    »Wieso sollte ich das tun?« Seine Stimme war geistesabwesend, sein Blick ganz auf ihr Blut und die Mysterien, die es enträtseln könnte, fokussiert.
    »Wäre es nicht produktiver, die Krankheit als solche zu heilen und nicht nur eins ihrer Symptome?«
    Als Cade aufblickte, war seine Miene durchtrieben. »Das klingt, als wolltest du kein Werwolf sein, Alex.«
    »Ich … «
    Julians Hand zuckte. Mehrere leere Messbecher flogen vom Tisch und zerschellten auf dem Boden. Cades Aufmerksamkeit wurde von dem Scherbenhaufen in Anspruch genommen. Alex guckte zu Julian, der sich mit einem Finger über die Kehle fuhr. Dramatisch, aber er brachte die Botschaft rüber.
    »Doch, doch«, versicherte sie rasch. »Natürlich will ich ein Werwolf sein.«
    Ich will. Ich will. Ich willll! , höhnte ihr Verstand.
    »Hmm«, brummte Cade unverbindlich. »Soweit ich informiert bin, kann ich mir die Mühe ohnehin sparen. Die Jägersucher haben schon ein Heilmittel.«
    Also wusste er es. Da Julian es ebenfalls wusste, hätte sie nicht überrascht sein sollen.
    »Allerdings habe ich keine Ahnung, worum es sich handelt.« Cade fegte die Scherben mit einem kleinen Handbesen auf eine Kehrichtschaufel, dann richtete er sich auf und warf sie in den Mülleimer. Das Klirren der Glasstücke klang wie fernes Kirchengeläut.
    »Wäre es ein Serum oder eine Tablette, gäbe es wesentlich weniger Werwölfe. Weshalb ich eher auf eine Art Bann tippe, den nur eine einzige Person beherrscht. Es würde eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, die Erde von den Werwölfen zu befreien, wenn man dafür jedem einzelnen einen Besuch abstatten müsste.«
    »Was ist ein Jägersucher ?«, hakte Alex nach.
    Seufzend senkte Cade den Blick. Was gut war, weil Julian nämlich angesichts ihrer Unverfrorenheit ungläubig die Augen verdrehte und hektisch den Kopf schüttelte. Aber Cade war argwöhnisch, und wenn sie ihm beweisen wollte, dass sie hier war, weil sie es so wünschte, und nicht, weil sie musste – und das aus mehr als einem Grund – , fand Alex, dass sie sich zumindest so blöd stellen sollte, wie Julian behauptete, dass sie war.
    »Julian.« Cades Stimme klang erschöpft. »Wenn du einen neuen Wolf erschaffst, solltest du zumindest dafür sorgen, dass er auf das Schlimmste vorbereitet ist.«
    »Er wird nicht hierherkommen.«
    Cade schaute hoch. »Sie muss es trotzdem wissen.«
    »Was wissen?«, fragte Alex. »Und welcher er ?«
    Cade legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie neben sich. Alex war so überrumpelt, dass sie es geschehen ließ. Anschließend fühlte es sich zu gut an, um sich der Berührung zu entziehen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt von jemandem berührt worden war, der nicht Gewalt oder Sex im Sinn gehabt hatte.
    Oder, in Barlows Fall, Gewalt und Sex.
    »Es gibt da diese geheime Organisation«, begann Cade.
    »Das reicht.«
    Alex guckte über ihre Schulter. Barlows Nasenflügel waren gebläht, seine auf Cades Arm fixierten Augen glühten vor Zorn. Worüber regte er sich so auf?
    »Na schön, ich werde es ihr sagen«, blaffte er.
    »Ich übernehme das gern.« Cade lächelte, und Alex lächelte zurück. Bei Cade fühlte

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