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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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einen Bullen noch einen Privatdetektiv, dafür brauchen sie im Coffeeshop dringend eine Kellnerin. Ich wette, du würdest das hinkriegen.«
    »Schon möglich.«
    »Es ist ein toller Job für jemanden, der neu im Dorf ist«, fuhr Cade fort. »Jeder hier isst dort gelegentlich. Und wenn erst mal bekannt wird, dass du dort arbeitest, werden sie es noch öfter tun.«
    »Wieso denn das?«
    »Um mit dir zu plaudern, dich kennenzulernen und dir die Gelegenheit zu geben, sie kennenzulernen.« Cade zog die Tür auf und setzte einen Fuß über die Schwelle, dann sah er sich noch mal zu ihr um. »Falls du Interesse hast, frag einfach nach Rose.«
    Alex hatte sich überlegt, von Tür zu Tür zu gehen oder die Leute auf der Straße anzusprechen, um Antworten zu bekommen. Sie hätte es damit rechtfertigen können, dass sie jeden kennenlernen wollte, nur fand sie, dass das oberfaul geklungen hätte. Der Coffeeshop war die perfekte Tarnung. Sie konnte mit den Leuten sprechen und sie genau unter die Lupe nehmen. Feststellen, ob sie irgendwelche verdächtigen Brandnarben aufwiesen.
    Die Besitzerin, Rose Bianchi – kein Brandmal an ihrem Körper, soweit Alex das erkennen konnte – , war derart begeistert, eine Bewerberin zu haben, dass Alex schon fürchtete, sie würde ihr um den Hals fallen.
    »Kannst du heute noch anfangen?«, fragte sie; ihr flaumiges, weißes Haar wippte wie ein Glorienschein um Wangen, deren Farbe ihrem Namen alle Ehre machte. »Jetzt gleich?«
    »Ich weiß rein gar nichts übers Kellnern«, log Alex, dabei hätte sie nicht mal mehr all die Städte benennen können, in denen sie tageweise auf Trinkgeldbasis gejobbt hatte, um sich eine neue Schachtel Silberpatronen kaufen zu können.
    »Was gibt es da zu wissen?« Rose reichte ihr eine Schürze und einen Notizblock samt Bleistift. »Du schreibst auf, was sie wollen, dann bringst du es ihnen.«
    Es roch wie in jedem anderen Imbisslokal, das Alex je betreten hatte. Nach Kaffee, Rührei, Speck und Toast. Was hatte sie denn gedacht, was sie hier servierten? Menschenburger?
    »Was ist denn mit deiner letzten Kellnerin passiert?«
    »Sie arbeitet jetzt drüben im Buchladen.« Rose zuckte mit den Schultern. »Die Leute brauchen Abwechslung. Nach ein paar Jahrzehnten wird sogar ein Job wie dieser öde.«
    »Sogar ein Job wie dieser?«, wiederholte Alex.
    »Wir haben hier immer gut zu tun. Und jeden Tag etwas Neues auf der Karte.«
    Sie deutete zu einer Tafel, auf der in geschwungener Handschrift die Spezialitäten des Tages angepriesen wurden. Das Omelett wartete mit Äpfeln, Spinat und Schinkenspeck auf, während der Pfannkuchen mit Preiselbeeren und Nüssen gefüllt war. Alex wurde mit einem Mal bewusst, dass sie seit dem Vortag nichts mehr gegessen hatte. Zum Glück beinhaltete der Job kostenlose Verpflegung. Sie fragte sich, ob Rose etwas dagegen hätte, wenn sie sämtliche Spezialitäten auf einmal orderte.
    »Es findet sich immer jemand, mit dem man ein Schwätzchen halten kann, der eine Geschichte zu erzählen hat«, ergänzte Rose und tätschelte Alex’ Arm mit einer überraschend weichen, geschmeidigen Hand. Hatten Kellnerinnen normalerweise nicht raue Haut? Andererseits würde jemand, der von einer aufgerissenen Kehle genesen konnte, Spülhände in null Komma nichts in den Griff bekommen. »Die Arbeit wird dir gefallen.«
    »Danke, Rose.«
    Die Frau lächelte, dabei entblößte sie leicht schiefe, aber sehr weiße Zähne. »Du findest mich gleich dort drüben.« Sie zeigte auf die altertümliche Registrierkasse im vorderen Bereich.
    Gelegentlich wirkte dieses Dorf wie das vergessene Land. Bis jemand auf seinem Motorschlitten angebraust kam, seinen iPod einschaltete oder die neueste Parodie aus Saturday Night Live zum Besten gab, wie es die Männer am Ecktisch gerade zu tun schienen.
    »Das dort hinter dem Grill ist Joe«, machte Rose sie auf einen ebenfalls weißhaarigen Mann aufmerksam, der gerade Pfannkuchen wendete, während er ein Lied über den Mond, ein Auge und eine große Pizza trällerte. Er salutierte mit seinem Pfannenheber, doch der Blick, mit dem er Rose anschmachtete, war pure Verehrung.
    »Dein Mann?«, tippte Alex.
    »Seit fast einhundertachtzig Jahren.« Rose zwinkerte ihr zu, dann klemmte sie sich hinter die Kasse.
    »Seit einhundertachtzig Jahren«, flüsterte Alex. Unvorstellbar. Sie würde Barlow umbringen, noch bevor die ersten zwölf Monate vorbei wären.
    Der Gedanke schreckte Alex auf. Sie würde Barlow nicht heiraten. Sie würde

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