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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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dem Traum, den ich letzte Nacht gehabt hatt e … Nun, wie Cassandra gesagt hatt e – es konnte nichts schaden.
    Ich schlief wie eine Tote, bevor mich das schrille Läuten des Telefons neben meinem Ohr aufschrecken ließ. Eine Stimme vom Band ermahnte mich aufzustehen.
    Keine Geschenke auf dem Bett. Mein Gris-Gris war noch immer da, wo ich es hingelegt hatte. Yippee!
    Ich zog mich an, steckte den Talisman ein, schnappte mir meine Kamera, mein Handy und eine Umhängetasche, um den Kram darin zu verstauen, dann zog ich los, um Charlie zu treffen.
    Er wartete schon, als ich den Steg erreichte. Die Sonne warf zwischen den Bäumen hindurch orangerote Strahlen auf sein Gesicht. Für einen Augenblick hatte das Licht die Farbe von frischem Blut.
    Ich verdrängte diesen beunruhigenden Gedanken. Ich war die Mondgöttin und keine Prophetin, falls ich Cassandras Namenserläuterung glauben durfte. Aber was tat eine Mondgöttin überhaupt? Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen.
    Das Gris-Gris wog schwer in meiner Tasche, deshalb war ich kurz versucht, das Ding einfach ins Wasser zu werfen. Aber ich wollte nicht, dass Charlie es sah. So, wie er an diesem Nachmittag im Herrenhaus reagiert hatte, bestand die Gefahr, dass ihn jede Kleinigkeit für immer vertreiben könnte.
    „Sind Sie bereit?“, fragte er.
    Anstelle einer Antwort kletterte ich ins Boot, und er fuhr los. Wie ein kühler Samtvorhang breitete sich die Nacht über uns. Die Sterne kamen zum Vorschein, und der Halbmond ging auf.
    Charlie schaltete die Scheinwerfer an, die am Bug des Bootes montiert waren, und ich starrte wie hypnotisiert auf das, was wie Hunderte von Himmelskörpern im Wasser zu schimmern schien.
    „Alligatoren“, erklärte er. „Sie lieben die Dunkelheit.“
    Bei Tageslicht fiel es leicht zu glauben, dass die Reptilien langsam und wenig bedrohlich waren. Doch bei Nacht und umgeben von ihren glänzenden Augen, von denen jedes einzelne direkt auf mich gerichtet zu sein schien, wirkten sie tatsächlich mehr als bedrohlich. Ich verspürte den dringenden Wunsch, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    „Wohin fahren wir?“, erkundigte ich mich.
    „Ich dachte, Sie würden gern die Stelle sehen, wo die Leiche gefunden wurde.“
    „Das stimmt.“
    Charlie deutete nach vorn. „Gleich dort drüben.“
    „Wer hat sie entdeckt?“
    „Ich.“
    „Sie?“ Ich starrte ihn fassungslos an. „Aber Sie sagten doch, dass Sie den Wolf nicht gesehen hätten.“
    „Ich nicht, aber ein Freund von mir.“
    „Trotzdem muss der Mann nicht zwangsläufig von ihm getötet worden sein.“
    „Seine Kehle war zerfetzt. Überall Pfotenabdrücke.“
    „Es könnte ein Kojote gewesen sein.“
    „Kojoten sind feige Aasfresser. Sie würden keinen Menschen anfallen.“
    „Das würde ein Wolf auch nicht.“
    Charlie zuckte mit den Achseln. „Mein Kumpel und ich haben Biberratten gejagt, dabei sind wir auf die Leiche gestoßen. Ich bin bei ihr geblieben, während er sich umgesehen hat. Er sagt, er hat einen Wolf im Sumpfgras verschwinden sehen.“
    „Er ist sich ganz sicher, dass es ein Wolf war?“
    „Riesig, schwarz, großer Kopf, lange Beine. Er hat ihn angeschossen, aber das Biest ist einfach abgehauen.“
    „Und er hat ihn auch ganz bestimmt getroffen?“
    „Wir haben ein paar Blutspuren entdeckt. Sonst nichts.“
    „Ist es nicht illegal, auf einen Wolf zu schießen?“
    Die Spezies war in einigen Gegenden noch immer vom Aussterben bedroht, in anderen war ihr Bestand zumindest gefährdet und stand deshalb unter Artenschutz, wenngleich die Zahl der Tiere in einigen nördlichen Staaten ausreichend angestiegen war, dass man sie von der Liste gestrichen hatte. Mit anderen Worten bedeutete das, dass Wölfe zwar von bestimmten Menschen aus einem gutem Grund getötet werden durften, jedoch nicht von irgendeinem alten Kauz, dem gerade der Sinn danach stand.
    „So ein Gesetz haben wir hier nicht“, erklärte Charlie. „Weil es offiziell nämlich keine Wölfe gibt.“
    Ich verstummte und dachte nach, während er das Boot zum Ufer manövrierte. „Ich würde wirklich gern einen Blick auf diese Leiche werfen.“
    Mir wurde erst bewusst, dass ich das laut gesagt hatte, als Charlie antwortete: „Bestimmt ist sie längst in der Krypta.“
    „In der Krypta?“
    „Die ganze Stadt liegt unter dem Meeresspiegel.“
    Ach ja, diese ungewöhnlichen Bestattungspraktiken in New Orleans. Ich war zwar keine Expertin auf dem Gebiet, aber ich hatte den vor meinem Abflug am

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