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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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an sein Verhalten, als er
    das Foto seiner Mutter bestaunt hatte.
    Ich betrachtete, mit angehaltenem Atem, jede seiner Be-
    wegungen. Das Wandern seiner Augen über die Scheibe und
    über mich. Das Strahlen seiner Wangenknochen, das der
    Leuchter über ihm verursachte. Die Konzentration seiner
    grünen Iris im Zusammenspiel mit dem, kaum wahrnehm-
    baren, Kräuseln seiner Lippen.
    Als ich es schon fast aufgegeben hatte, eine Antwort von
    ihm zu bekommen, da legte er sich mein Geschenk um den
    Hals. Er senkte sein Gesicht zu mir herab und nahm das mei-
    ne in beide Hände. Lange starrte er mich an, sodass in mir
    wieder dieser wilde Kampf tobte zwischen dem kaum zähm-
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    baren Bedürfnis, über ihn herzufallen, und dem Wunsch,
    sanft seine Lider zu küssen, wo sich seine Smaragd-Augen
    versteckten. Ich gab keinem von beiden nach. Ich war schon
    glücklich, in seinen Augen zu versinken und von seinen glü-
    henden Händen umfasst zu werden. Nach einer Weile woll-
    te ich unbedingt seine schönen Hände auf meinen fühlen
    und fasste mit meiner Hand nach seiner, die immer noch auf
    meiner Wange brannte.
    In dem Moment, als ich ihn auf diese Weise berührte,
    bemerkte ich das schwache Neigen seines Kopfes und bei
    dem Gedanken, bald von ihm geküsst zu werden, drehte sich
    wieder mein Inneres im Kreis. Bevor sein Kuss mich wirklich
    erreichte, kostete ich seinen brennend heißen Atem, der mir
    die Luft nahm. Wir küssten uns. Es wurde ein verzehrender
    Kuss, mit fiebernden Zungen und bebenden Lippen. Es war
    seltsam. Ich hatte gedacht, wenn ich erst mal mit Istvan ge-
    schlafen hätte, würde sein Kuss mich nicht mehr derart um-
    hauen, aber in diesem Punkt irrte ich mich gewaltig. Es war
    völlig egal, wie lange ich mit ihm zusammen war oder wie
    intensiv. Jedes einzelne Mal, wenn er mich dann wieder zum
    ersten Mal küsste, traf es mich wie ein Blitzschlag. Gegen
    dieses Fieber war ich einfach niemals immun.
    Während Istvan begann, von der Leidenschaft entflammt,
    in meinen Haaren zu wühlen und meinen Nacken mit den
    Lippen zu erforschen, wo er vermutlich wieder meinem Puls
    huldigte, presste ich mit der Hand auf seine Brust, das Me-
    tall zwischen mir und seinem Körper. Die Erkenntnis darü-
    ber verlieh Istvan wieder die Sprache.
    „Ich weiß, noch verdiene ich dich nicht. Ich verdiene
    dein Vertrauen nicht. Aber ich schwöre dir, eines Tage wer-
    de ich der Mann sein, den du in mir siehst. Dann verdiene
    ich deine Liebe.“ Wie konnte er selbst jetzt noch an unserer
    Liebe zweifeln? Ich wollte das nicht hören. Es tat weh. Diese
    Selbstverachtung in seinen Worten.
    „Du bist dieser Mann. Das warst du immer, von Anfang
    an. Wann wirst du das endlich erkennen? Ich habe dich ge-
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    nauso herbeigesehnt. Das schwöre ich dir, bei allem, was
    mir heilig ist“, versicherte ich ihm und küsste ihn nochmals.
    Mein Kuss war derart stürmisch, dass ich ihn damit tief in
    die Rückenlehne des Ledersessels drückte. Ich hätte nie ge-
    dacht, dass ich so viel Kraft haben könnte.
    Mit einer einzigen, schnellen Bewegung fasste Istvan
    unter meine Knie und balancierte mich auf seine Armen. Er
    trug mich so schnell ins Schlafzimmer, dass ich mir dessen
    nicht mal bewusst wurde. Erst als ich auf dem gemachten
    Bett lag und er vor mir am Bettende stand, wurde ich mir
    klar darüber, dass heute Nacht eine Regel gebrochen werden
    würde. Übermorgen würde der Vollmondzyklus beginnen
    und dennoch war der fieberheiße Istvan bereit seinen Körper
    mit meinem zu vermischen. Ich konnte es kaum erwarten,
    dass er zu mir kam. Doch er hatte es in dieser Nacht nicht
    eilig. Er wollte noch einmal die Magie unserer ersten Nacht
    heraufbeschwören. Damit war ich mehr als einverstanden.
    Er krempelte sein Hemd hoch, kam an meine Seite und
    zog mich aus wie damals, als er mich vor der Unterkühlung
    gerettet hatte. Aber diesmal fror ich nicht. Das Gegenteil traf
    zu, ich brannte.
    Dann lag ich nackt vor ihm ausgebreitet, nackt vor Ist-
    vans grünen Augen. Das Bewusstsein darüber jagte mir heiße
    Schauer über den ganzen Körper. Er kam noch immer nicht
    zu mir. Mit offenem Hemd, nur noch in seinen Shorts, lehn-
    te er sich zu mir herab und küsste mich sanft auf die Lippen.
    Als ob mich der sanfte Flügelschlag eines Kolibris berühr-
    te, dachte ich. Er streifte meine Arme entlang und führte
    sie hinter meinen Kopf, als wolle er ein Modell in Position
    bringen. Danach drehte er meinen Oberkörper leicht nach
    links. Er

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