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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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hatten. Aber in meiner Müdigkeit
    machte mir das nicht viel aus. Ich verschränkte meine Arme
    über der Brust, um mich selbst zu stützen. Der Lack hatte ei-
    niges abbekommen. Schade um das tolle Auto, war das Letz-
    te, was ich denken konnte, ehe meine Augenlider ungewollt
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    zufielen. Erst als ich das Rascheln des Waldbodens in weiter
    Ferne hörte, fuhr ich hoch und öffnete die schweren Augen
    wieder. Auf dem Hügel vor mir kamen Istvan und Serafina,
    nackt, Seite an Seite, auf mich zu. Automatisch wandte ich
    den Blick von ihnen ab. Es war mir unangenehm, Serafina
    nackt anzusehen. Aber ihr schien das nichts auszumachen.
    Sie versuchte auch nicht, ihre Nacktheit zu verdecken, so
    wie Istvan das meistens tat. Sie war eben als Werwolf ge-
    boren. Das gehörte für sie zu ihrer Natur. Mit gesenktem
    Kopf betrachtete ich die beiden, während sie immer näher
    auf mich zukamen. Es fiel mir sofort auf, auch wenn ich ver-
    suchte, den Gedanken weit von mir zu schieben. Aber es
    war zu offensichtlich. Istvan und Serafina so nebeneinander
    gehen zu sehen, beide nackt, beide von derselben Art, beide
    fähig, zusammen zu kämpfen, machte mir bewusst, dass es
    so für Istvan besser, natürlicher sein würde. Wäre er mit je-
    mandem wie Serafina zusammen oder mit ihr selbst, hätte er
    einen passenden Gefährten. Jemanden, der ihm nicht stän-
    dig das Leben komplizierter machte und dafür sorgte, dass
    er in unfaire Kämpfe geriet. Aber ich war nun einmal ein
    verliebter Mensch, und auch wenn ich wusste, dass es viel-
    leicht gegen die Natur war und verdammt unvernünftig, war
    ich um keinen Preis der Welt bereit, Istvan aufzugeben oder
    an jemanden anderen zu verlieren. Ich würde auf meine Art
    kämpfen. So, wie ich es schon heute Nacht getan hatte. Ich
    würde mir meinen Platz in seiner Welt erkämpfen, so wie er
    sich seinen Platz in der Welt der Menschen erstritten hatte.
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20. Serafinas Bitte
    Während Istvan und Serafina langsam immer näher kamen,
    ging ich zum Wagenheck und nahm die verbliebenen zwei
    Decken heraus. Ich wollte unbedingt verhindern, dass ich
    Serafina länger als nötig nackt sehen musste. Der Grund war
    nur allzu menschlich, nur allzu weiblich. Der blanke Neid
    packte mich. So schön ihr Gesicht auch war, neben der Weib-
    lichkeit ihres schlanken Körpers drohte es zu verblassen. Ihr
    Anblick wäre für jede andere Frau vernichtend und das war er
    auch für mich. Es schien mir unbegreiflich, dass Istvan nicht
    sah, wie schön Serafina tatsächlich war. Vielleicht machte ja
    Liebe tatsächlich blind, hoffte ich, und kam den beiden mit
    den Wolldecken in der Hand entgegen. Jetzt erst bemerkte
    ich das Glänzen auf Istvans Haut, nahe seinem Hals. Es kam
    von dem Orion-Anhänger, den er für mich trug. Dieser An-
    blick genügte mir, um Serafinas Blöße keinerlei Beachtung
    mehr zu schenken. Ich hatte jetzt nur noch Augen für einen
    einzigen Körper, den starken und, wie ich erleichtert feststell-
    te, unversehrten Leib meines Beschützers.
    Als ich die beiden endlich erreicht hatte, gab ich jedem
    von ihnen eine Decke. Serafina verdrehte die Augen und leg-
    te sich den Stoff dennoch widerwillig über. Istvan wickelte
    sich in seiner gewohnten Geste in den grauen Wollstoff und
    musterte skeptisch meinen Zustand, fast als wäre ich ein Pa-
    tient. Er wanderte mit seinen Augen von unten nach oben
    über meinen Körper, und erst als er keinerlei Anzeichen für
    einen Schaden feststellen konnte, erlaubte er sich einen klei-
    nen Seufzer der Erleichterung, der endlich wieder die Farbe
    in sein Gesicht zurückbrachte.
    „Also bitte, Istvan. Sie war doch fast immer im Wagen.
    Wie sollte sie etwas abbekommen haben?“, fragte Serafina.
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    Auf diese genervte Frage erntete sie einen vernichtend
    bösen Blick und bekam genau die harsche Antwort, mit der
    ich bereits rechnete.
    „Tu bloß nicht so, als würde ich überreagieren. Du schon
    gar nicht, Miss perfektes Vorwarn-System! Außerdem war
    sie nicht immer im Wagen. Sie musste ja unbedingt GI Jane
    spielen und auf Dimitri schießen. Ich dachte, ich würde je-
    den Moment einen Koller bekommen!“, schrie er jetzt und
    fixierte uns beide mit seinem bösen, grünen Blick.
    Ich machte einen Schritt auf Istvan zu, dessen Hals-
    schlagader so aussah, als könne sie jeden Moment die Dehn-
    barkeit seiner Haut überstrapazieren.
    Mit meinem sanftesten Blick sah ich zu ihm hoch und
    schmiegte mich an seine Brust. Ich hoffte, ihn auf diese Wei-
    se

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