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Wolfsfieber

Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Adelmann
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Doch
    nun konnte ich es kaum noch aushalten, mein Versprechen
    zu halten, und spürte, dass es ihm ebenso erging.
    „Denkst du, ich kann es jetzt wagen, die Haut unter dei-
    nem Hemd zu berühren?“, fragte ich ihn und hatte dabei
    einen rauchigen, aufreizenden Ton in der Stimme, der mich
    selbst ganz erstaunte.
    „Ich bin nicht sicher. Versuchen wir es“, sagte er und sei-
    ne grünen Augen funkelten erwartungsvoll.
    Als ich sein Hemd aufknöpfte und mit den Fingern über
    seine leicht behaarte Brust fuhr, atmete er schwer und ich
    konnte das Auf und Ab seiner Brust unter meinen Fingerspit-
    zen fühlen. Ein schönes, aufregendes Gefühl. Meine Finger
    zeichneten die Form seines Schulterknochens nach, glitten
    danach über die Mitte seiner Brust hinab zu seinem Unter-
    bauch, wo sie vom Rand der Jeans gestoppt wurden. Meine
    Finger brannten, fast so sehr wie seine Haut. Ich bemerkte,
    dass er seine Augen geschlossen hatte und schwer atmete.
    „Möchtest du es bei mir versuchen?“, fragte ich ihn atem-
    los und mir blieb fast das Herz stehen, während ich auf seine
    Antwort wartete.
    Er streifte sich sein Hemd ab, dann blickte er mich ent-
    schlossen an und hauchte „Ja“. Mein Puls jagte heißes, rau-
    schendes Blut durch meine Adern. Als er mir das Langarm-
    shirt auszog, meinte ich eine Sekunde lang, keine Luft mehr
    zu bekommen, und erst als ich die Berührung seiner Hand
    auf meinem Hals fühlte, kam der Atem zurück in meine zitt-
    rigen Lungen.
    Ich konnte nicht aufhören zu zittern. Die ganze Zeit, als
    seine Handflächen über meine Schultern und Arme glitten,
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    bebte ich merklich. Es war mir so peinlich. Ich versuchte,
    es durch meinen tiefen Atem auszugleichen. Das verschlim-
    merte das Ganze nur. Jetzt stöhnte ich auch noch aufgeregt
    und unkontrolliert. Ich hatte schon Angst, es könne ihn
    veranlassen aufzuhören. Aber er küsste mich nur sanft und
    legte mir seine warme Hand beruhigend auf die Wange. Es
    half, ich riss mich etwas zusammen. Er fuhr fort, die Land-
    schaft meines Körpers zu erkunden. Er streifte mir nun auch
    die Jeans vom Körper. Ich trug nur noch meine dunkelrote
    Unterwäsche. Das Spitzenhemd und der Spitzenslip waren
    das Einzige, was zwischen mir und der vollkommenen Nackt-
    heit stand. Ein beunruhigender Gedanke. Ich fragte mich,
    ob sich Istvan dessen bewusst war, während er in einer merk-
    würdigen Form von Konzentration, eher einer tranceartigen
    Versunkenheit, meinen Körper erkundete, als handle es sich
    dabei um ein fremdes, unbekanntes Land, das es wie eine
    Karte zu erforschen galt. Mit geschlossenen Augen nahm
    ich seine Berührungen wahr. Er zeichnete den Verlauf der
    Flüsse, die Adern unter meiner Haut, nach, erkundete die
    Beschaffenheit meiner Oberfläche, die festen Knochen und
    die weiche, warme Haut. Sein Mund bereiste die Erhaben-
    heiten meiner Landschaft. Sein feuchter, heißer Kuss brann-
    te Spuren in meine Haut. Seine Hand besuchte die Tiefe
    meines Waldes und brachte Aufruhr in den singenden Hain
    meines Körpers. Und dann war er über mir, die Länge seines
    gesamten, drahtigen Körpers einem Sommerhimmel gleich,
    der sich warm über das ganze Land legte und den Boden er-
    wärmte. Seine Arme stützten die Schwere seines schlanken
    Leibes vom Boden ab, sein Gesicht über meinem. Ich öffne-
    te die Augen und seine großen Smaragd-Augen glühten wie
    eine brennende Sonne über mir und hielten meinen Blick
    gefangen. Ich fühlte es. Es gab kein Halten mehr. Ich war
    ihm nun vollkommen ausgeliefert und der Gedanke gefiel
    mir sehr. Unsere Lippen suchten einander und trafen sich
    in der Mitte zu einem alles verzehrenden Kuss. Der Besiege-
    lung unseres Vorhabens.
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    Mit Istvan zu schlafen, das war wie Sex auf Feuer, buchstäb-
    lich. Die Hitze dabei nahm mir mehr als einmal den Atem.
    Während die Flüsse meines Körpers übertraten, bis seine
    Hände nur noch über meine verschwitzten Gliedmaßen glei-
    ten konnten, blieb seine Haut trocken und unfassbar heiß.
    War mein Körper ein warmes Feuchtgebiet, so war der seine
    eine trockene Wüste, in deren Zentrum sich eine bewaldete
    Oase befand. Die Tiefe seiner grünen Augen. Oft genug fiel
    es ihm schwer, den Griff seiner Hände zu lockern, sodass er
    in der Erregung des Augenblicks seine Finger so fest in mein
    Fleisch presste, dass er dabei deutliche Spuren hinterließ.
    Doch den Schmerz fühlte ich dabei nie. Es gab genug andere
    Empfindungen, die meine Aufmerksamkeit mehr

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