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Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut

Titel: Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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besser als mein altes.
    „Wer ist das?“
    Edward hatte seine blassblauen Augen zusammen mit dem Gewehr auf unseren Gast gerichtet. Ich versuchte, mich vor Nic zu stellen, aber er blockte mich mit der Schulter ab. Obwohl ich meinen Willen gern durchgesetzt hätte, beschloss ich, stattdessen die Vorstellung zu übernehmen.
    „Nic Franklin.“ Ich deutete auf die große schlanke Frau zu Edwards Linken. „Das ist Jessie McQuade.“
    Mit ihrem kurzen braunen Haar und den etwas helleren Augen war Jessie auf eine athletische Weise attraktiv. Sie war eine ehemalige Polizistin, in ihrer Freizeit preisgekrönte Rotwildjägerin und eine der neuesten und besten Agentinnen unserer Werwolfeinheit.
    Mein Blick glitt zu dem Mann links von ihr. Die hohen Wangenknochen und die zimtfarbene Haut verrieten seine Herkunft auch ohne die goldene Feder, die an seinem Ohr baumelte. Will Cadotte, dessen Augen fast so schwarz waren wie sein Haar, war von Beruf Hochschullehrer, von der Abstammung her ein Ojibwa und dazu noch ein führender Experte für indianische Totems und Mystik.
    Während ich ihn vorstellte, berührte ich das Amulett in meiner Tasche; ich wollte es ihm so rasch wie möglich zeigen.
    Will und Jessie nickten Nic zu, dann sahen sie stirnrunzelnd mich an. Ich steckte in großen Schwierigkeiten, weil ich einen Fremden hierher gebracht hatte, und sie wussten es. In dem Bemühen, das Unvermeidliche hinauszuzögern, fuhr ich fort, die Leute miteinander bekannt zu machen.
    Ich zeigte auf die beiden rechts von Edward. „Leigh Tyler-Fitzgerald und ihr Mann Damien.“
    Im Gegensatz zu der athletischen Jessie war Leigh sehr klein. Sie hatte eine zierliche Figur und ähnelte mit ihrem mandelfarbenen Bubikopf, der blassen Haut und den blauen Augen ein bisschen einer Puppe, wovon sich der Feind schon bei unzähligen Gelegenheiten hatte täuschen lassen.
    Nachdem ihre Familie und ihr Verlobter Werwölfen zum Opfer gefallen waren, hatte Leigh angefangen, sie mit einer Grimmigkeit zu jagen, die sich nur mit Edwards Besessenheit messen konnte. Sie hatte sich Hals über Kopf in Damien Fitzgeral d – den stattlichen irisch-amerikanischen Vagabunden an ihrer Seit e – verliebt, bevor sie entdeckte, dass er selbst ein Werwolf war.
    Nic begrüßte Leigh und Damien auf dieselbe Weise wie zuvor Jessie und Will: mit einem knappen Nicken, bevor er den Blick wieder auf meinen Boss richtete. Mir blieb keine andere Wahl, als sie einander vorzustellen.
    „Dies ist Edward Mandenauer.“
    „Sir.“ Nic trat vor und streckte die Hand aus.
    Da Edward das Gewehr nicht herunternahm, berührte der Lauf Nics Brust. Der ältere Mann starrte den jüngeren weiter mit ausdrucksloser Miene an.
    „Ich wiederhole: Wer ist das?“
    Nics Augen wurden schmal, aber zu seiner Ehre muss gesagt werden, dass er es schaffte, sein Temperament zu zügeln und die Flinte zu ignorieren.
    „Ich arbeite für das FBI , Mr. Mandenauer. Ich habe ein paar Fragen die Jägersucher betreffend.“
    „Oh-oh“, murmelte Jessie.
    „Nett, Sie kennenzulernen“, witzelte Leigh. „Ich hoffe, Sie haben Ihr Leben bisher genossen.“
    Die vier wichen nach hinten zurück, weg von Edward und Nic, weg von mir.
    „Elise, haben Sie den Verstand verloren?“, donnerte Edward. „Er könnte sonst wer sein. Er könnt e … “
    „Das ist er aber nicht“, fiel ich ihm ins Wort, bevor er zu viel sagen würde.
    Edwards Auffassung nach war jeder ein Werwolf, solange er nicht das Gegenteil bewiesen hatte.
    „Na schön, das lässt sich ja leicht genug herausfinden.“
    IchwarfmichaufNicundschleuderteihnzuBoden,bevorEdwardeineSilberkugelaufihnabfeuernkonnte,umzusehen,oberineinemFeuerballexplodierenoderlediglichblutenwürde.
    Die anderen gingen ebenfalls in Deckung, als der Schuss krachte.
    „Bleib unten.“ Ich stieß Nic ins Gras. Er zitterte, was verständlich war. Edward jagte allen eine Höllenangst ein.
    Ich sprang auf die Füße. „Alter Mann, Sie überschreiten die Grenze der geistigen Gesundheit.“
    Er zuckte mit den Achseln und richtete das Gewehr wieder auf Nic. Ich war versucht, es ihm zu entreißen, beherrschte mich jedoch. „Lassen Sie ihn in Ruhe.“
    Interesse blitzte in Mandenauers Augen auf. „Wer ist er?“, wiederholte er.
    Er fragte nach mehr als nach Namen, Rang und Sozialversicherungsnummer. Er fragte, welche Bedeutung Nic Franklin für mich hatte und warum ich so besorgt um sein Leben war. Ich würde es ihm nicht verraten.
    „Er ist vom FBI . Sie können ihn nicht einfach

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