Wolfsglut - Handeland, L: Wolfsglut
entwickelt?“
Ich sah Damien an, dann wieder Leigh. „Noch nicht.“
Ihr verärgertes Schnauben wurde von ein paar derben Flüchen begleitet.
„Ich habe mit verschiedenen Varianten des Gegengifts experimentiert, das ich bei Ihnen benutzt habe.“
Nicht nur war Leighs Familie von Werwölfen ausgelöscht worden, sondern sie selbst war später von dem Alpha, der das Massaker befohlen hatte, aufgespürt und gebissen worden. Sein Plan war gewesen, Leigh zu seiner Gefährtin zu machen. Damien hatte diesbezüglich andere Vorstellungen gehabt.
Er hatte Hector Menendez getötet und seinem Streben nach Macht ein Ende gesetzt, aber Leigh hatte er nicht retten können. Dafür war ich zuständig gewesen.
„Was bei einem gewöhnlichen Werwolf funktionier t … “
Ich holte tief Luft. Die Worte gewöhnlicher Werwolf blieben mir immer im Hals stecken.
Damien war nicht wie die andere n – im Inneren dämonisch, getrieben von einem Bluthunger und dem Bedürfnis, im Mondschein zu töten, ganz gleich, wen er verletzte oder umbrachte, solange nur sein Bauch voll wurde. Nein, Damien war ebenfalls anders.
„Nun, möglicherweise wird es bei ihm nicht anschlagen“, fuhr ich fort. „Ich muss weitere Testreihen durchführen. Die Formel variieren. Ich bin nahe dran. Leider wirft mich der Brandanschlag auf das Labor wieder zurück.“
„Irgendeine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?“
Jessie war während meines Wortwechsels mit Leigh näher gekommen. Will ebenso. Die vier bildeten nun eine kleine Gruppe, mit mir am Ran d – nie eine von ihnen, obwohl wir für dieselbe Sache kämpften und denselben Mann, unseren Arbeitgeber, verehrten.
„Nicht die leiseste“, erwiderte ich.
„Es müssen Werwölfe gewesen sein“, murmelte Leigh. „Es sei denn, sie wären wie Damie n – und wir wissen von keinem, auf den das zutrifft. Sie wollen nicht geheilt werden. Sie genießen es zu töten.“
„Aber wie haben sie herausgefunden, woran Elise arbeitet?“, fragte Jessie. „Das sollte eigentlich ein streng gehütetes Geheimnis sein.“
Leigh verdrehte die Augen. „Ts, ts, McQuade, manchmal frage ich mich, wie du es schaffst, gleichzeitig zu laufen und Kaugummi zu kauen.“
Jessie kniff die Augen zusammen. Sie machte einen Schritt auf Leigh zu, aber Will packte sie um die Taille und zog sie zurück.
„Benimm dich“, befahl er.
Leigh grinste, und mehr war nicht nötig, um Jessie dazu zu bringen, gegen Wills Klammergriff anzukämpfen. Er hob sie in die Luft, was eine beachtliche Leistung war angesichts der Tatsache, dass sie nur wenige Zentimeter kleiner war als er.
„Leigh“, sagte Damien streng. „Es wird von uns erwartet, dass wir zusammenarbeiten.“
Er sah mich an, als wollte er sagen: „Diese Kindsköpfe.“ Manchmal waren Jessie und Leigh schlimmer als ein paar Zweijährige, die sich um ein Bonbon stritten.
Es wollte mir einfach nicht in den Sinn, wie die beiden beste Freundinnen sein konnten, obwohl sie sich ständig in den Haaren lagen. Aber natürlich hatte ich nie eine Freundin gehabt, wie sollte ich mir also ein Urteil erlauben können?
„Lass mich los, Kumpel“, fauchte Jessie ihn an. „Ich verspreche, dass ich sie erst später in den Arsch treten werde.“
Leigh schnaubte. „Träum weiter.“
Will stellte Jessie wieder auf die Füße und vergrub den Mund an ihrem Hals. Ein weiches, genießerisches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, und ich musste ebenfalls lächeln. Jessie und Leigh mochten nervtötend, kindisch und sarkastisch sein, aber gleichzeitig waren sie so vollständig und hoffnungslos in Will und Damien verliebt, dass ich sie nur beneiden konnte.
„Wirklich versprochen?“, murmelte Will.
„Was soll ich tun? Es mit meinem Blut schreiben?“
„Nein, heute mal nicht.“ Er ließ sie los. Sie trat von ihm weg und versetzte ihm dabei einen gut gezielten Magenschwinger.
„Uff.“ Will beugte sich vornüber, und Jessies Grinsen wurde breiter.
„Hört auf mit dem Quatsch“, schimpfte Leigh. „Erinnert sich noch einer von euch an unser Verräter-Problem? Daran, dass Jägersucher getötet werden? An Monster, die entkommen?“
Ich hatte es nicht vergessen, sondern nur in meinen Hinterkopf verdrängt, während ich mich um dringendere Probleme gekümmert hatte.
„Da unsere Identitäten inzwischen enthüllt wurden“, fuhr sie fort, „könnte auch jemand ausgeplaudert haben, woran Elise arbeitet.“
„Und wenn sie es noch nicht wissen sollten, könnten sie es bald genug
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