Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder
Zapp Records, einer EMI-Tochter, einzutüten. Sie kannten sich schon seit ewigen Zeiten, und Max Hansen hatte ihm ein paar Künstler besorgt, die zumindest die Produktionskosten wieder eingespielt hatten.
Ronny sagte, das Zapp die Studiozeit spendieren konnte, aber den Rest müsste Max aus eigener Tasche bezahlen. Ronnyhatte Idol gesehen, und obwohl er nicht ganz so enthusiastisch war wie Max, teilte er seine Einschätzung, dass das Mädchen Potenzial hatte. Es war einen Versuch wert.
Als Max Hansen sich auf das erneute Treffen vorbereitete, achtete er darauf, nicht wie beim letzten Mal dieses eine Detail zu übersehen. Er nahm Robban mit.
Robban war eine Sonne aus Metall, ein fröhliches Gesicht in der Größe einer Fünf-Kronen-Münze, umrahmt von sieben Zacken. Max hatte ihn im Tivoli gewonnen, als er acht Jahre alt war und die Familie zu Besuch bei den Großeltern in Kopenhagen gewesen war.
Er konnte sich nicht mehr erinnern, warum er dem kleinen Sonnenmännchen den Namen Robban gegeben hatte, aber er war ihm als Glücksamulett das ganze Leben lang überallhin gefolgt. Bevor er aus dem Haus ging, küsste er Robban auf das Gesicht und steckte ihn in die Jackentasche.
Wish me luck, buddy.
Er betrat das Restaurant eine Viertelstunde vor der verabredeten Zeit, bestellte Sashimi und las sich den Vertrag noch einmal durch, den er am Abend zuvor entworfen hatte. Er räumte ihm das Recht ein, die Hälfte von Toras zukünftigen Einnahmen aus Tonträgern und Auftritten zu behalten. Er hoffte, dass das Mädchen oder beide Mädchen so unbedarft waren, dass fifty-fifty in ihren Ohren angemessen klang.
Selbstverständlich würde er auch die Unterschrift eines Erziehungsberechtigten benötigen, aber er beabsichtigte, zuerst das Projekt anzuschieben, sodass der Erziehungsberechtigte sich genötigt sehen würde, die Bedingungen zu akzeptieren, damit es weitergehen konnte. Dieser Plan hatte seine Risiken, aber Robban war ja nicht nur aus Jux und Tollerei dabei.
Als Tora kam, musste Max auf eine weitere Eigenschaft von Robban zurückgreifen. Der Anblick des süßen Geschöpfs löste eine Angstattacke in ihm aus. Er hätte nicht gedacht, dass er so reagieren würde, aber dass er sich eine schwarze Woche langimmer wieder mit den Geschehnissen in dem Hotelzimmer auseinandergesetzt hatte, hing ihm nach wie vor in den Knochen. Er begann zu zittern und steckte die linke Hand in die Jackentasche, wo er Robbans Dornen umklammerte. Die Unruhe seines Herzens flog durch den Arm und sammelte sich um den Schmerz in seiner Hand. Eine scheinbar entspannte Pose: die linke Hand in der Jackentasche, die rechte Hand ausgestreckt, hallöchen, hallöchen, willkommen. Sie setzten sich an den Tisch.
Teresa besorgte das Reden, und Max entspannte sich ein wenig, lockerte seinen Griff um Robban. Er präsentierte seinen Plan. Sie würden ein Demoband mit zwei Songs machen. Die Coverversion eines Songs, den Tora gut konnte, und ein neu geschriebenes Stück. Er kenne ein paar tolle Songwriter und würde sich ein paar Vorschläge einholen. Als er so weit gekommen war, wurde er unterbrochen.
»Wir haben Songs«, sagte das Monster.
»Das habt ihr bestimmt«, sagte Max. »Aber die kommen später ins Spiel. In der gegenwärtigen Situation müssen wir absolut professionell vorgehen.«
Das Monster legte einen billigen MP3-Player mit Ohrhörern auf den Tisch und befahl ihm, es sich anzuhören. Ganz schön frech. Er zog seine linke Hand aus der Jackentasche und hielt sie so, dass die roten Druckspuren in der Handfläche nicht zu sehen waren. Er seufzte ostentativ und steckte sich die Ohrhörer ein.
Er wusste ja ungefähr, was er hören würde. Früher waren es Kassetten gewesen, dann CDs und in den vergangenen Jahren MP3-Dateien, die ihm die hoffnungsfrohe Jugend zugeschickt hatte. Sie zerfielen in zwei Kategorien: schlechte, dünne Varianten der Musik, die im Augenblick angesagt war, oder traurige Balladen zur Gitarre. Im Großen und Ganzen.
Teresa drückte auf Play, und Max Hansen hörte nach drei Sekunden, dass dies zu Hause mit einem Musikprogramm ohne große Finesse zusammengeschustert worden war. Gitarre, Bass,Schlagzeug und grobe Synthiklänge. Als Theres zu singen begann, meinte er den Song wiederzuerkennen, ohne ihn allerdings platzieren zu können.
Sie sagen, dass du niemals fliegen wirst
Sie sagen, dass du noch zu jung bist
Sie sagen, dass du dich immer
an ihre Regeln und Verbote halten musst
Aber alle, die Flügel haben, fliegen …
Es
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