Wolfskinder - Lindqvist, J: Wolfskinder - Lilla stjärna: Wolfskinder
»Geht weg. Wir haben euch nichts getan.«
Der Typ zeigte auf Teresa. »Du. Hältst den Mund. Ich spreche mit der hier.« Er deutete auf einen der anderen Männer, der sich vor Teresa hockte, während er zu Theres hinüberging.
Der Kerl, der jetzt so nahe an Teresa saß, dass sie seinen Atem riechen konnte, hob seine großen Hände, zeigte ihr, über welche Waffen er verfügte. Er sah unintelligent bis grenzdebil aus, und Teresa bezweifelte nicht, dass er genau das tun würde, was man ihm sagte. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass sich von Weitem ein paar der anderen Mädchen näherten.
»Du singst gut«, sagte der erste Typ, der sich jetzt über Theres aufgebaut hatte. Er zeigte nach Skansen hinein. »Unddu wirst hier in ein paar Wochen singen, oder?« Als Theres nicht antwortete, sagte er es noch einmal, mit mehr Nachdruck: »Oder?«
Als die Männer zu ihnen gekommen waren, hatte Teresa kurz überlegt, ob nicht Max Hansen dahinterstecken könnte, aber die Idee als zu weit hergeholt abgetan. Aber es war tatsächlich so. Er hatte sich Handlanger besorgt, um das zu erledigen, was er mit seinen Schreibereien nicht vermochte.
Als Theres immer noch nicht antwortete, packte sie der Typ unter den Armen und hob sie ohne große Schwierigkeit gegen den Zaun, bis sich ihr Gesicht in der Höhe von seinem befand und ihre Füße zwanzig Zentimeter über dem Erdboden baumelten. Teresa versuchte auf die Beine zu kommen, aber ihr Gorilla legte seine schweren Hände auf ihre Schultern und drückte sie hinunter, während er schnaubte, als wollte er ein Pferd beruhigen. Die Mädchen hatten angefangen zu laufen, aber sie waren immer noch mehr als hundert Meter entfernt. Der erste Typ zog Theres näher an sich heran und drückte sie unter dem Rasseln der Drahtmaschen erneut gegen den Zaun. »Oder?« Theres zog die Lippen zurück, entblößte ihr Zahnfleisch, und der Typ lachte. »Du kannst knurren, so viel du willst. Wirst du tun, was ich dir gesagt habe? Ich brauche eine Antwort!«
Er schüttelte Theres, sodass ihr Kopf gegen den Zaun schlug. Tränen des Zorns brannten in Teresas Augen, als sie über die Arme des Gorillas kratzte, ohne dass es ihn mehr zu stören schien als ein Mückenschwarm. Sie hätte treten, schreien und bis zum letzten Blutstropfen kämpfen müssen, aber sie kam noch nicht einmal auf die Beine . Es war unerträglich.
»Ja!«, schrie sie. »Ja. Sie kommt! Lass die Finger von ihr! Lass sie runter!«
Der Kerl, der Theres festhielt, nickte. »Ich will es von dir hören, Kleine. Wirst du tun, worum ich dich so nett und freundlich bitte?«
Es waren die zwei Annas, Miranda, Cecilia und Ronja, diesie jetzt erreichten. Der dritte Mann, der bislang beschäftigungslos herumgestanden hatte, ging ihnen mit erhobenen Armen entgegen. »Sachte, sachte. Jetzt bleiben wir ganz ruhig und besonnen hier stehen.«
Ronja richtete einen Tritt auf seine Kniescheibe, traf aber nicht gut genug, um den Typen aus der Balance zu bringen, er packte sie und warf sie ins Gras. Die anderen vier waren unentschlossen stehen geblieben und starrten auf Theres, die still nickte und sagte: »Ja. Ich werde singen.« Zwei Sekunden später hatten ihre Zähne sich um die Augenbraue des Angreifers geschlossen.
Das Brüllen des Kerls brachte alles andere zum Stillstand. Sogar seine Kumpane waren wie paralysiert, als sie mit offenen Mündern das Schauspiel am Zaun verfolgten. Der Typ drehte sich einmal im Kreis, als ob er mit Theres tanzen wollte, während er versuchte, sie von sich wegzudrücken. Als es ihm gelang, musste er ein Stück seines Körpergewichts dafür hergeben. Theres spuckte etwas aus, und Blut strömte in das eine Auge des Mannes hinein, während er sie immer noch mit gestreckten Armen festhielt.
Der Kerl brüllte wie am Spieß und warf Theres mit voller Kraft in den Zaun. Sie prallte von dem elastischen Netz ab und wurde zu Boden geschleudert. Als er Theres einen Tritt verpassen wollte, rief der andere Typ, der Teresa festhielt: »Wir sollten sie doch nicht verletzen.«
Der Mann besann sich, presste eine Hand auf seine verletzte Augenbraue und begnügte sich damit, Theres mit der Schuhspitze auf den Rücken zu rollen, woraufhin er ihr mit der anderen Hand fest zwischen die Beine griff und fauchte: »Du solltest verdammt aufpassen. Vielleicht komme ich zurück und spiele dann ein bisschen mehr mit dir!«
Dann gingen sie, begleitet von Flüchen und leeren Drohungen, die vor allem von Ronja und Teresa kamen, aber sie gingen. Alle
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