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Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Wolfskrieger: Roman (German Edition)

Titel: Wolfskrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. D. Lachlan
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und zwei Speeren gerüstet, einer kräftig und lang, der andere kürzer und dünner und eher zum Werfen gedacht.
    Vali verzichtete auf sein Vorrecht, eine Brünne zu verlangen. Er nahm sich ein Sax, einen Schild und einen Helm und reichte alles an Bragi weiter.
    »Schildwall oben auf dem Hügel und auf dem Weg am Wald«, sagte er. »Sie werden nicht durch den Wald laufen, um uns in den Rücken zu fallen, jedenfalls nicht so schnell. Halte die Männer dort bereit und postiere fünf Bogenschützen zwischen den Bäumen. Sie sollen erst schießen, wenn ich den Befehl gebe, und sich zurückhalten, solange die Feinde vorrücken. Sie sollen vorerst nicht eingreifen, hast du verstanden?«
    »Ja, Herr, aber werden sie überhaupt auf den Hügel kommen? Sie werden hier unten plündern und verschwinden.«
    »Sie haben Berserker an Bord, und die werden kommen«, prophezeite Vali. »Da bin ich völlig sicher. Die einzige Möglichkeit besteht darin, sie dort zu bekämpfen. Lauft zum Hügel und richtet den Schildwall ein, aber haltet euch bereit, weil ich bald nachkomme, und ich werde sehr schnell rennen.«
    Bragi hatte gestaunt, als Vali mit dem Wolfsmann aufgetaucht war. Über die Verwandlung, die er jetzt beobachten konnte, war er regelrecht verblüfft.
    Hogni und Orri kamen aus der Halle nach draußen.
    »Ah, Horda, gute Männer«, sagte Vali. »Ihr geht mit den Bogenschützen in den Wald und deckt den Schildwall. Sorgt dafür, dass sie erst auf meinen Befehl schießen. Wenn der richtige Augenblick gekommen ist, greift ihr die Feinde aus dem Rücken an.«
    »Ja, Herr.« Hogni und Orri waren zu verkatert, um Einwände zu erheben und zu erklären, dass sie Veteranen waren, die schon an fünf Überfällen teilgenommen hatten. Immerhin war Vali der Prinz, und Prinzen waren genau dazu da – sie gaben in der Schlacht die Befehle.
    Die Langschiffe waren näher gekommen, und jetzt hörten die Verteidiger auch das Gebrüll der Berserker, das Trommeln auf den Schilden und dem eigenen Körper, die Schwüre an Odin und die Verwünschungen der Feinde. Einzelne Stimmen waren nicht zu erkennen, doch der Gesang war deutlich genug.
    »Odin!«
    »Das heißt Raserei!«
    »Odin!«
    »Das heißt Krieg!«
    »Sie reden genau wie unsere Krieger, Herr«, sagte Orri.
    Bragi schüttelte den Kopf. »Schaut euch die Schiffe an. Sie liegen flach im Wasser. Diese Bastarde sind Dänen, ihre Schiffen küssen die Wellen nur. Ich habe sie in Kaupang gesehen. Wahrscheinlich haben sie ein paar Piraten aus der Nähe angeheuert, aber die dort sind Dänen.«
    Vali wandte sich an seine Truppe. »Ich bin Vali, Sohn von Authun dem Weißen Wolf, dem Plünderer von fünf Städten und dem unvergleichlichen Kämpfer. Als Prinz übernehme ich das Kommando, denn hier sind keine eurer Prinzen, die euch anführen könnten. Drei Schiffe mit mindestens achtzig Kriegern laufen ein. So viele können wir nicht besiegen, doch wir werden dafür sorgen, dass sie einen hohen Preis zahlen müssen und den Tag verfluchen werden, an dem sie die Segel gesetzt haben und zu unserem Strand aufgebrochen sind. Bis ich oben auf dem Hügel ankomme, hat Bragi das Kommando. Betet zu euren Göttern und sagt ihnen, sie sollen bereit sein, euch zu empfangen.«
    Bragi nickte und winkte den Männern, ihm zu folgen. Sie eilten durchs Dorf, und die Frauen, Kinder und Hunde folgten ihnen.
    Adisla wachte auf, als die Unruhe losbrach, und sah sich um. Mit einem geborgten Mantel zugedeckt, hatte sie im Freien geschlafen. Ihr Kopf war noch feucht vom Tau.
    Sie hörte Rufe und Gekreisch, es roch nach Feuer. Kinder heulten, Männer und Frauen brüllten aufgeregt. Zuerst beobachtete sie Vali, der seine Streitkräfte antreten ließ, dann blickte sie zum Meer. Drei Segel, Gesänge. Sie wusste, was da kam, und der Wolfsmann wusste es auch und wehrte sich gegen die Fesseln.
    Sie hatte gehört, was Vali gesagt hatte: Sie mussten alle sterben. Es kam ihr nicht richtig vor, dass jemand, der sein ganzes Leben frei gewesen war, nun sterben sollte wie ein Schwein, das man zur Schlachtbank führt. Sie zog Feileg den Beutel vom Kopf.
    Der Erste, den der Wolfsmann nach Adisla erblickte, war Vali. Er stieß ein Knurren aus, und Adisla wich erschrocken zurück. Feileg erinnerte sich an das Gesicht des schlafenden Mannes und begriff sofort, wer ihn gefangen hatte.
    Sie sah ihn an. »Ich will dich gehen lassen«, sagte sie, »aber zuerst musst du schwören, dass du mir und den Meinen nichts antust.«
    »Ich werde dich beschützen

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