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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Zimmer. Die goldene Feder trudelte in einen Heiz­lüfter. Mist, ich hatte diesen Ohrring wirklich gemocht.
    Blut sickerte an Cadottes Hals hina b – ein anschauliches Beispiel für die Risiken durchstochener Ohren und ein Grund, warum ich selbst keine hatte.
    Ich machte genau in dem Moment einen Schritt nach vorn, als Cadotte sein Bein um Clydes hakte und den größeren Mann auf den Rücken warf. Einen Sekundenbruchteil später presste er sein Knie auf Clydes Brust und seinen Unterarm an dessen Kehle.
    „ Aanizhiitam?“, knurrte er.
    „Leck mich.“
    Cadotte drückte härter zu, und Clyde lief purpurrot an.
    „ Aanizhiitam?“, wiederholte Cadotte.
    Clyde nickte knapp, und Cadotte sprang auf. Er streckte ihm eine Hand entgegen, aber Clyde schlug sie weg und rappelte sich allein hoch.
    Blutspritzer bedeckten Cadottes Hemd ebenso wie Clydes. Überall auf dem Boden waren Tropfen. Ich widerstand dem Drang, ein Handtuch zu holen. Dies war nicht mein Haus.
    „Was ist Ihr Problem?“, fragte Cadotte.
    „Das hier.“ Clyde griff nach vorn und riss ihm das das Totem vom Hals.
    Cadotte packte ihn am Hemd mit beiden Händen und hob ihn hoch. „Geben Sie es zurück.“
    Mein Mund klappte auf. Clyde musste um die dreihundert Pfund wiegen.
    „Jessie!“, rief er. „Denkst du nicht, dass ich das Totem besser behalten sollte?“
    Ich sah zwischen den beiden hin und her. Ich wusste es einfach nicht.
    Draußen ertönte eine weitere Salve von Gewehrschüssen. Dieses Mal folgten ihnen überraschtes Jaulen und gepeinigtes Heulen.
    „Lass ihn los, Will“, befahl ich.
    „Nein.“
    Mandenauer hämmerte gegen die Haustür und rief dabei meinen Namen. Ich hatte keine Zeit für solche Spielchen, also entsicherte ich die Pistole. Wills Blick zuckte zu mir. Dann ließ er Clyde los.
    „Seid nett zueinander“, ermahnte ich sie, dann ließ ich den alten Mann herein.
    Er trug wieder sein Rambo-Outfit: Guerilla-Chic mit jeder Menge Munition. Aber mir wollte diesmal keine schnippische Bemerkung einfallen; ich war einfach zu verdammt froh, ihn zu sehe n – mitsamt seiner Ausrüstung.
    Aber noch bevor ich mir einen der Patronengurte schnappen konnte, war Mandenauer schon an mir vorbei und ins Wohnzimmer marschiert. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ mich ihm hinterhereilen.
    „Wer von Ihnen gehört zum Wolfsclan?“, herrschte er sie an.
    „Warum?“, fragte ich.
    „Ein Mitglied des Wolfsclans muss an der Zeremonie teilnehmen.“
    Ich sah Will an. „Wusstest du das?“
    „Sicher.“
    Ich ließ meinen Atem in einem langen, enttäuschten Seufzer entweichen.
    „Bevor ihr in Fahrt geratet, würde ich gern auf etwas hin­weisen.“
    „Worauf?“
    „Er gehört ebenfalls zum Wolfsclan.“
    Mein Kopf schnellte nach oben. Will deutete auf Clyde.
    „Stimmt das?“
    „Und wenn schon. Niemand gibt heute noch was auf diesen Quatsch. Abgesehen von ihm.“ Sein Kinn wies auf Will. „Die meisten Leute wissen nicht mehr, welchem Clan sie angehören. Findet ihr es nicht interessant, dass er es weiß?“
    Mandenauer zog seinen Revolver und richtete ihn auf Will.
    „Stopp!“ Ich griff genau in dem Moment nach Mandenauers Arm, als er abdrückte.
    Mein Training übernahm die Kontrolle, und ich rammte sein Handgelenk gegen mein Knie. Der Revolver fiel zu Boden. Ich trat ihm das Gewehr aus der anderen Hand, dann riss ich ihm die Arme hinter den Rücken. Er leistete keinen Widerstand. Stattdessen starrte er Will an.
    Erschrocken folgte ich der Richtung seines Blicks. Im fleischigen Teil von Wills Arm klaffte ein sauberes Loch. Er war verletzt, aber er lebte, was ihn gleichzeitig menschlich machte. Ich bekam wieder Luft.
    Ich verstärkte den Druck auf Mandenauers Arme. „Was zur Hölle haben Sie getan?“
    „Bewiesen, dass er keiner von ihnen ist. Und das ziemlich elegant, finden Sie nicht?“
    „Nein“, knurrte Will.
    Er presste eine Hand auf das Loch, doch zwischen seinen Fingern sickerte Blut hervor. Vor meinen Augen tanzten schwarze Flecken. Seit wann machte mir der Anblick von Blut etwas aus? Seit es seins war, vermutlich.
    Mandenauer hatte gerade bewiesen, dass Will kein Werwolf war. Dieses Wissen war nicht so tröstlich, wie es hätte sein sollen. Wir wussten noch immer nicht, wer sonst.
    Mandenauer versuchte seine Arme aus meinem Griff zu befreien. „Geben Sie mir meine Waffen zurück.“
    „Ich denke nicht daran.“
    „Dann schießen Sie auf den anderen, damit wir Bescheid wissen.“
    Ich sah zu Clyde. Er schüttelte stirnrunzelnd

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