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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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alles andere auf diesem Gebiet.
    „Jeder von uns hat manitu -artige Attribute“, fuhr Cadotte fort. „Wir alle haben unsere besonderen Begabungen. Ihre muss der Sarkasmus sein.“
    „Ha-ha.“
    Er zog eine Braue hoch. „Oder vielleicht etwas Verborgenes, das ich später noch entdecken werde.“
    „Zählen Sie nicht darauf. Was ist Ihr besonderes Attribut?“
    „Abgesehen von meinem immens große n … “ Ich hielt den Atem an. „Verstand?“
    Die Luft entwich mit einem verächtlichen Zischen durch meine Zähne. „Ja, abgesehen davon.“
    „Vielleicht geben Sie mir die Chance, Ihnen mein spezielles Talent irgendwann mal zu zeigen.“
    „Ich wiederhole: Zählen Sie nicht darauf.“
    Er lächelte. „Zurück zu meiner Geschichte. Die meisten Ma­nitus sind Schutzgeister. Sie wachen über uns arme Menschen.“
    „Und was ist mit denen, die keine Schutzgeister sind?“
    „Es gibt zwei Arten. Bei beiden handelt es sich um Menschen jagende Manitus . Die Weendigos oder Großen Kannibalen, und dann die Matchi-auwishuk .“
    „Heißt übersetzt?“
    Sein Lächeln verblasste. „Die Bösen Geister.“
    Obwohl ich nichts davon glaubte, stellten sich die Härchen auf meinem Unterarm auf.
    „Mir gefällt keine der Bezeichnungen“, gab ich zu. „Aber was haben sie mit unserem Totem zu tun?“
    „Die Markierungen auf diesem Wolf erinnern mich an bestimmte Zeichnungen, die ich im Zusammenhang mit den ­ Matchi-auwishuk studiert habe.“
    „Was bedeutet das?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“
    „Großartig.“ Es trat Schweigen ein.
    „Warum interessieren Sie sich so sehr dafür?“, fragte er dann.
    Gute Frage. Das Totem könnte jedem gehören und aus einer Vielzahl von Gründen auf dem Highway gelandet sein. Es war möglich, dass es nicht das Geringste mit Karen Larson zu tun hatte.
    Aber ich fand es eine Spur zu zufällig, ein Wolfsclan-Totem am Schauplatz eines Unfalls zu entdecken, in den ein Wolf verwickelt gewesen war. Das zusammen mit der Information über Manitus und die Matchi-auwishuk, und dazu noch der gewaltsame Tod des Opfers binnen vierundzwanzig Stunde n …
    Es war vielleicht idiotisch, aber meine Nervenenden tanzten Tango.
    Auch wenn ich vielleicht nicht an okkulten Hokuspokus oder irgendetwas anderes glaubte, das ich nicht anhand von Fakten­ belegen konnte, hatte ich schon so viele sich bestätigende Verdachtsmomente erlebt, dass ich gelernt hatte, dieses stetige Summen in meinem Kopf nicht zu ignorieren, welches besagte, dass etwas faul war in Miniwa.

6
    Cadottes Stimme durchbrach meine Gedanken. „Sie werden es mir nicht verraten, oder?“
    „Ihnen was verraten?“
    „Warum Sie sich so sehr für ein verirrtes Wolfstotem interessieren.“
    „Ich bin nur neugierig.“
    „Seltsam, aber auf mich wirken Sie gar nicht wie der neugierige Typ.“
    „Da täuschen Sie sich.“ Ich stand auf. „An erster Stelle auf der ‚Was man haben muss, um ein guter Cop zu sein‘-Liste rangiert die Neugier. Andernfalls würden wir nicht ständig diese ganzen lästigen Fragen stellen.“
    „Hmm.“ Er stand auf, kam um den Schreibtisch herum, trat zu nah an mich heran, bedrängte mich wieder.
    Ich schätzte meine persönliche Zone, und er drang gerade in sie ein. Aber ein Zurückweichen würde ihm verraten, dass ich nervös war und er eine Wirkung auf mich hatte. Beides stimmte, aber warum ihn das wissen lassen? Möglicherweise war eins mei­ner anderen Attribute dickköpfige Halsstarrigkeit.
    Von wegen .
    „Also, soll ich Sie anrufen?“
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. „M-mich anrufen?“
    Da war es dahin, mein Image vom taffen Cop.
    „Falls ich irgendetwas über das Totem herausfinde.“
    Natürlich. Das Totem. Nicht ich. Niemals ich.
    „Ja. Klar.“ Ich kramte eine Karte mit meinen verschiedenen Telefonnummern heraus.
    Er starrte sie an, dann hob er den Blick und sah mir in die Augen. Ich wich noch immer nicht zurück.
    „Jessie?“, murmelte er. „Die Kurzform von Jessica?“
    „Nein, das bin ich nicht.“
    Jessica war der Name einer zierlichen, blonden Ballerina mit rosafarbenen Wangen.
    Er lachte. „Kann ich das behalten?“ Er deutete auf das Totem, das noch immer auf seinem Schreibtisch lag.
    Ichzögerte.ObwohlichdasDingnochnichtalsBeweisstückregistrierthatte,sollteichdaseigentlichtun.Werkonnteschonwissen,obeswichtigwarodernicht?VielleichtWilliamCa­dotte.
    „Für den Moment.“ Ich griff nach einem leeren Blatt Papier, kritzelte etwas darauf, dann klopfte ich mit dem Finger auf

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