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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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die war mies. Ich wusste, dass sie es nur gut meinte. Auch wenn Zee fluchte wie ein Bauarbeiter, bewirkte ihre altmodische Erziehung, dass sie die S-Wörter nur in ernsten Fällen benutzte. Sie hatte sich Sorgen um mich gemacht.
    Ich gab nach, lehnte mich über den Tresen und bekam als Dank für meine Mühe eine Ladung Rauch ins Gesicht, als Zee sich ihre nächste Zigarette am Stummel der letzten anzündete.
    „Musst du nicht gerade irgendwo sein?“, fragte sie.
    Ich starrte sie an. Sie starrte finster zurück, offensichtlich nicht in der Stimmung, sich besänftigen zu lasse n – und schon gar nicht mit Worten. Ich würde ihr in einer Stunde Kaffee und einen Donut bringen. Nichts sagte deutlicher „Es tut mir leid“ als Gebäck und Koffein.
    „Irgendwelche Nachrichten für mich?“
    „Hab ich dir welche gegeben?“
    „Äh, nein.“
    „Falls die erste und die zweite Schicht nicht wieder Mist ge­baut haben, was sagt uns das dann?“
    Zee nannte die anderen Dispatcher nie beim Namen. Solange sie nicht ebenso viele Jahre hier gearbeitet hatten wie sie selbs t – was niemals jemand tun würde oder könnt e – , hatten sie sich das Recht auf einen Namen nicht verdient.
    „Ich schätze, das sagt uns, dass ich keine Nachrichten habe.“
    Verdammt, ich würde Bozeman morgen auf Schritt und Tritt verfolgen müssen.
    „Manchmal bist du wirklich schlauer, als gut für dich ist, Prinzessin.“ Zee drehte mir den Rücken zu.
    Ich verließ sie mit dem Vorsatz, dass ich ihr besser zwei Donuts und einen Kaffee halb und halb holen sollte, falls ich je wieder in ihrer Gunst steigen wollte.
    Die Nacht verlief ereignislo s – eine nette Abwechslung zu der davor. Mir fiel wieder ein, dass Clyde mich gebeten hatte, mit Brad und Zee zu sprechen, was ich nun nachholte.
    Nachdem Zee beide Donuts gegessen und ihren Kaffee getrunken hatte, stimmte sie mir zu, dass es klüger wäre, den Mund zu halten, was Miniwas kleines Problem betraf. Bei Brad war keine Bestechung, sondern nur eine kleine Drohung nötig, was schon immer meine Spezialität gewesen war.
    Ich ging ausnahmsweise mal pünktlich heim, schlief bis zwei, dann machte ich mich auf den Weg zum Büro des Gerichts­mediziners.Dr.BozemansollteinzwischenausreichendZeitge­habt haben, um zumindest eine der Leichen zu untersuchen, wenn nicht beide.
    Sollte. Würde. Wenn er irgendwelche Leichen gehabt hätte.
    „Was ist hier los?“, schrie ich über den erstaunlichen Lärm hinweg, den Clyde, Dr. Bozeman und dessen klitzekleine Sekretärin veranstalteten.
    Mein Boss schob die beiden anderen aus dem Weg. „Die Leichen sind weg.“
    „Was?“
    „Du hast richtig gehört. Als Bozeman heute Morgen hier ankam, waren keine Leichen mehr da. Sie könnten theoretisch schon seit gestern verschwunden sein.“ Er rieb sich die Augen. „Genau das hat mir noch gefehlt.“
    „Sie können nicht einfach aufgestanden und weggelaufen sein.“ Ich richtete den Blick auf die Sekretärin. „Stimmt’s?“
    Sie ignorierte mich. Ich kann nicht behaupten, dass ich ihr das verübelte. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Clyde zu. „Was ist passiert?“
    „Keine Ahnung. Aber wir sollten es besser herausfinden.“ Er zog mich von den anderen weg. „Jessie, das hier wird dir nicht gefallen, aber bevor du explodierst, lass mich ausreden.“
    Es gefiel mir schon jetzt nicht, aber ich zuckte mit den Schultern, und er sprach weiter.
    „Das Department of Natural Resources schickt jemanden her, um den Wolf zu töten.“
    Ichblinzelte,runzeltedieStirn,schütteltedenKopf.Ichmusste mich verhört haben.
    „Aber hast du es ihnen nicht gesagt? Ich meine, wie könnte jemand von außerhalb mehr davon verstehen, in diesen Wäldern zu jagen al s … “ Ich brach ab.
    „Du?“
    „Hm, ja. Du hast sonst immer mich geschickt, wenn wir Probleme mit irgendwelchen Tieren hatten.“
    „Ich weiß, und es tut mir auch höllisch leid, aber ich habe keine andere Wahl. Du weißt, wie das DNR ist, besonders, wenn es um ihre Wölfe geht. Sie schicken einen Jäger-Sucher .“
    „Einen was?“
    Clyde zuckte mit einer breiten Schulter. „So bezeichnet der Typ sich selbst.“
    „Wer?“
    „Ein gewisser Edward Mandenauer. Nach dem, was ich gehört habe, gilt er als eine Art Sondereinsatzkommando in Sachen Wolfs­jagd.“
    „Ich kann mir also nicht einfach mein Gewehr schnappen und diese Bestie ins Jenseits befördern?“
    „Ich wünschte, das ginge. Aber das hier liegt nicht mehr in meinen Händen. Der Typ ist

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