Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss
wütend. Gleichzeitig konnte ich mich noch nicht mal dazu durchringen, ihn beim Vornamen zu nennen. Ich zwang meine Gedanken wieder zurück zum eigentlichen Thema. Allen anders lautenden Hinweisen zum Trotz war ich noch immer ein Cop, kein dummer, hormongesteuerter Teenager.
„Arbeitest du an einer Abhandlung? Einem Buch? Einer Theorie? Irgendetwas, auf das ein Kollege vielleicht gern einen Blick werfen würde? Das er stehlen oder vernichten wollte?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe gerade ein Buch beendet.“
„Du hast ein Buch geschrieben?“ Die Vorstellung, dass er tatsächlich ein ganzes Buch geschrieben haben könnte, brachte mich aus der Fassung.
Cadotte lachte. „Ich habe sogar mehrere geschrieben. Das ist es, was Professoren tun, wenn sie nicht unterrichten. Veröffentliche oder gehe unter. Je davon gehört?“
Nein. Ich war nie eine sehr aufmerksame Schülerin gewese n – obwohl ich immer schon gern gelesen hatte. Was kann ein Mädchen Freitagabend für Freitagabend sonst schon allein tun?
„Wofür sind diese ganzen Notizen?“ Ich machte eine ausholende Armbewegung in Richtung der beträchtlichen Feuergefahr, die sein Büro okkupierte.
„Hauptsächlich für dich.“
„Für mich?“
Ich war vielleicht nicht der Typ, der auf Blumen und Schokolade stand, aber zerknülltes Papier und staubige Bücher gaben mir noch weniger.
„Das Totem, Jessie.“
Und da verpufften sie, meine romantischen Fantasien. Wieder ging es nur um dieses verdammte Stück Stein.
„Du hast mir nie gesagt, was du herausgefunden hast.“
„Ichwollte.“ErhobseinedunklenBrauen.„Aberichwarabgelenkt.“
Mein Gesicht wurde heiß bei der Erinnerung an diese Ablenkung. Plötzlich starrte er mich mit einem Ausdruck an, den ich nur als hungrig beschreiben konnte.
Er stieß sich vom Schreibtisch ab und durchmaß die Distanz zwischen uns mit einem einzigen Schritt. Ich hätte etwas tun sollen, um ihn aufzuhalten, aber meine Nase fing den Duft seiner Haut ein, und mein Körper reagierte sofort, ich wurde eng und feucht, ohne dass er mich auch nur berührte.
Er blieb wenige Zentimeter vor mir stehen. Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen sehen zu können. Ich war es nicht gewohnt, so viel kleiner als ein Mann zu sei n – was einer der Gründe war, warum es in meinem Leben so wenige Männer gegeben hatte. Nicht nur, dass sie es nicht mochten, dass ich ebenso groß und kräftig war wie sie; ich mochte es auch nicht.
Man mag mich sexistisch nennen, aber ich zog es vor, wenn ein Mann mich überragte. Jetzt gerade wollte ich eine Menge mehr, als nur von ihm überragt zu werde n – ich wollte, dass er mich berührte, mich heiß machte, mich nahm.
So als ob er meine Gedanken gehört hätte, verengten sich seine Augen, und seine Nasenflügel bebten. Er umfasste meine Hüften und zog mich an sich, dann presste er seinen Mund auf meinen.
Erwargrob.Dasmachtemirnichtsaus.UnsereZähneklacktenaneinander;seineschrammtenmeineLippeauf;erleckteüberdiewinzigeWunde.Icherschauderte.IchwollteseinFleischinmeinenMundnehmenunddaransaugen.IchwollteihnHautan Haut spüren.
Er legte die Hände auf meinen Po und rieb sich an mir. Er war hart. Es fühlte sich so gut an. Ich würde gleich wieder kommen, hier in seinem Büro. Mitten im Dienst. Verdammt .
Ich versuchte, ihn wegzuschieben. Er ließ mich nicht gehen. Ich hatte keine Angst. Ich war diejenige mit einer Waffe, aber wie könnte ich hinterher erklären, warum ich ihn erschossen hatte. Es würde nicht leicht sein.
Sein Mund tat erstaunliche Sachen, und es fiel mir schwer, mich darauf zu besinnen, warum ich wollte, dass er aufhörte.
Während ich zögerte, drückte er mich nach hinten gegen die Tür, dann legte er seinen ganzen Körper gegen meinen.
Meine Hände waren immer noch gegen seine Brust gepresst, aber anstatt ihn wegzuschieben, hatten meine verräterischen Finger ihren Weg zum Kragen seines Hemds gefunden und streichelten nun die glatte Haut seines Halses. Ein Daumen schlüpfte in die Vertiefung unter seinem Adamsapfel. Ich ließ meinen Fingernagel leicht über seine Haut gleiten. Er knurrte, und das Geräusch vibrierte von der Spitze meines Daumens zu weit interessanteren Stellen.
Ich bekam eine Gänsehaut, die meine Sensitivität noch steigerte. Ich hatte das Gefühl, als ob die Luft um uns herum glühte. Jetzt stand meine Haut in Flammen.
Die Tür in meinem Rücken öffnete sic h – öffnete sich einen Zentimeter weit, dann wurde sie von
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