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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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unserem vereinten Körpergewicht wieder zugedrückt. Jemand klopfte direkt neben meinem Ohr von außen dagegen.
    „Professor?“
    Ichzucktezusammen,undCadottenahmseineZungeausmeinemMund.SeineAugenwarenganznah,undichkonntesehen,dassseinePupillenbeinahebisandenRandderIrisge­weitet waren. Wäre ich etwas weiter weg gewesen, hätte ich beides nicht voneinander unterscheiden können, so sehr ähnelten sie sich farblich.
    Sein Mund war geschwollen und nass. Sein Atem strich an meinem Gesicht entlang und kühlte meine eigenen, feuchten Lippen.
    „Ja?“, rief er, seine Stimme gelassen, sachlich und beinahe normal. Wie schaffte er das, obwohl unsere Körper noch immer völlig ineinander verschlungen waren?
    Er spannte die Hüften an und rieb seine Erektion am Reißverschluss meiner Jeans. Ich verdrehte die Augen, und er lachte leise, dann küsste er mich auf die Stirn.
    „Werden Sie Ihren ersten Kurs halten, oder soll ich die Studen­ten wegschicken?“
    „Ich bin gleich da.“
    Ich musste langsam den Verstand verlieren, aber zu hören, wie er mit der Sekretärin der Abteilung über profane, tägliche Pflichten sprach, während sein Körper auf der anderen Seite der Tür mit meinem einen vertikalen Tango tanzte, war der erotischste Moment meines Lebens. Traurig, aber wahr.
    Mit scharfen und irgendwie angesäuerten Schritten klapperten die Absätze der Frau wieder davon. Warum hatte ich sie nicht kommen hören? Dumme Frage.
    CadottestrichmitdenKnöchelnanderUnterseitemeinerBrustentlang.MirentfuhreinStöhnen,nochbevorichesunterdrückenkonnte.„Auchwennichgernhierbleibenunddichküssenmöchte,bis du um Gnade flehst, muss ich jetzt leider gehen.“
    Um Gnade flehen? Ich? Wo blieb meine schlagfertige und brutale Retourkutsche? Mir fiel nicht die leiseste Erwiderung ein.
    „Ich muss auch los.“ Ich wollte mich an ihm vorbeidrängen. Er blieb, wo er war. Ich starrte auf eine Stelle an der gegenüberliegenden Wand und weigerte mich, ihn anzusehen.
    „Jessie“, murmelte er.
    Mist. Er würde mich nicht gehen lassen, bevor wir über das hier geredet hatten. Warum wollte immer jeder über Sex reden, selbst wenn er überhaupt noch nicht stattgefunden hatte?
    Noch nicht? Ich würde Sex mit William Cadotte haben?
    Meine Augen trafen seine. Er lächelte. Ich seufzte.
    Ja. Das würde ich.

15
    „Wann bist du fertig?“, fragte Cadotte.
    „Jede Sekunde, wenn du dich nicht bewegst“, murmelte ich.
    Er lachte und trat zur Seite. Ohne die Hitze seines Körpers an meinem kam mir der Raum kühl vor, obwohl ich wusste, dass er das nicht war.
    „Ich meinte, wann bist du mit der Arbeit fertig?“
    Ich strich mir mit den Fingern durch mein Haar. Ich muss­ te schrecklich aussehen. Kein Schlaf, eine ganze Nacht im Wald. Verdammt, ich hatte mir seit gestern nicht mehr die Zähne geputzt. Warum zur Hölle hatte er mich weitergeküsst?
    Cadotte trat nah an mich heran und strich mir mit dem Daumen übers Kinn. „Hör auf, so viel zu denken.“
    „Was für eine Art von Bemerkung ist das aus dem Mund eines Lehrers?“
    „Beantworten Sie einfach meine Frage, Officer.“
    „Ich bin schon fertig. Das hier sind Überstunden.“
    „Weit mehr als das. Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Das solltest du auch.“
    „Ich nehme an, du hast versucht, jemanden zu bestechen, da­mit er an deiner Stelle herkommt.“
    Ich blinzelte. Nahe dran. Wie konnte er mich so gut kennen, wenn er mich doch eigentlich überhaupt nicht kannte?
    Cadotte setzte seine Brille auf. Wieder fragte ich mich, wie er wohl aussehen würde, wenn er nur sie und sonst nichts anhätte. Ich stand wirklich auf seine Brille.
    Er nahm einen Ordner zur Hand, studierte das Etikett, dann legte er ihn weg und griff nach einem anderen.
    „Sollen wir uns heute Abend in einem Restaurant treffen? Dann sage ich dir, was ich über das Totem herausgefunden habe.“
    „Dich treffen?“, wiederholte ich.
    „Wäre es dir lieber, wenn ich dich abhole?“
    „Nein.Ichmein e … “Ichwarmirnichtsicher,wasichmeinte.
    Der Gedanke, mit William Cadotte auszugehen, beunruhigte mich nicht wenig. Zum einen verabredete ich mich nicht mit Männern. Mit einem Mann essen zu gehen würde alle mög­lichen Arten von Fragen aufwerfen. Mit diesem Mann essen zu gehen sogar noch mehr.
    Er war Indianer; ich nicht. Er war hübsch; ich nicht. Er war tabu, zumindest meinem Boss zufolge.
    Cadotte könnte mir mehr Ärger einbringen, als er wert war. Ich ließ den Blick vom Scheitel seines glänzenden, schwarzen Haars

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