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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nördlichen Wäldern der Erste, der davon erfährt.“
    Der Lautsprecher direkt über uns plärrte: „Dr. Benson, bitte zur Notaufnahme.“
    „Das bin ich.“
    Ich stand im Flur und sah ihm hinterher, aber ich nahm ihn nicht wirklich wahr. Ich musste mit Mandenauer reden. Aber zuers t …
    Ich zog meinen Notizblock und mein Handy heraus, aber ich hatte keinen Empfang. Manchmal war das in Gebäuden noch schlimmer als im Wald. Ich fand ein Münztelefon, wähl­te die Nummer der Seuchenschutzbehörde und fragte nach Dr. Hano­ver.
    „Wer?“, fragte die Rezeptionistin.
    „Hanover. Dr. Elise Hanover.“
    „Bleiben Sie dran.“ Sie legte mich in die Warteschleife, kam aber schon nach wenigen Momenten zurück. „Es gibt hier keine Dr. Hanover. Es hat auch nie eine gegeben.“
    Das hätte mich überraschen sollen. Tat es aber nicht.
    Ebenso wenig überraschte es mich festzustellen, dass Mandenauer nicht erreichbar war. Der Mann, mit dem ich im Eagles’s Nest sprach, sagte, dass er schon den ganzen Tag weg sei. Da unser Gruselgreis kein Handy besaß, mussten meine Fragen bis zu unserem nächsten Treffen warten. Mir blieb keine andere Wahl, als zum Clip and Curl zu fahren.
    Als ich Miniwa erreichte, war es schon fast Zeit fürs Abendesse n – für gewöhnlich die am wenigsten geschäftige Phase des Tages. Selbst Touristen mussten essen. Heute flohen die Touristen stattdessen.
    Die Rücksitze mit Kindern und die Dächer mit Krempel vollgestopft, schienen sie allesamt die Stadt zu verlassen. Da die meisten Unterkünfte von Sonntag auf Sonntag gebucht werden mussten und in der Regel niemand auf einen Tag verzichten würde, der bereits bezahlt war, konnte ich mir nicht erklären, was hier los war.
    Ich fand problemlos direkt vor dem Clip and Curl einen Parkplatz. Ich hätte im Moment überall auf der Center Street problemlos einen Parkplatz gefunden.
    Tinas Partnerin Lucy Kelso beobachtete durch das Fenster die Massenflucht. Als sie mich bemerkte, war ihre Erleichterung offensichtlich. Sie winkte mich nach drinnen.
    „Haben Sie sie gefunden?“, fragte sie, noch bevor ich die Tür geschlossen hatte.
    „Nein.“ Ihre Schultern sackten nach unten. „Wissen Sie, was in die Urlauber gefahren ist?“
    „Sie haben Angst vor dem tollwütigen Wolfsrudel. Da war heute eine Meldung in den Mittagsnachrichten.“
    Ich fluchte. Es war reines Glück gewesen, dass wir die Dinge so lange hatten geheimhalten können. Unsere Glückssträhne schien jetzt zu Ende zu sein.
    Seufzend starrte Lucy durch das Fenster auf den Parkplatz namens Center Street. „Da zieht es von dannen, das Sommervölkchen.“
    Sie hatte vermutlich recht, und so sehr ich die Touristensaison auch verabscheute, würde ich es noch mehr verabscheuen, arbeitslos zu sein. Also sollte ich jetzt besser meinen Job machen, solange ich noch einen hatte.
    „Wann haben Sie Tina zum letzten Mal gesehen?“, fragte ich.
    „Gestern. Wir hatten beide noch spät Termine. Ich eine Dauerwelle und sie eine Blondierung.“
    „Sind Sie zusammen gegangen?“
    „Nein. Tinas Kundin war eine der Urlauberinnen aus Chicago.“­ Lucy senkte die Stimme, als wollte sie mir ein Staats­geheim­nis anvertrauen. „Schwarze Wurzeln. Platinblondes Haar mit Strähn­chen.“
    Mit mitleidsvollem Gesicht schüttelte sie den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, ob sie nun die Dame aus Chicago bedauerte oder Tina.
    „Ich habe gegen sechs Feierabend gemacht. Tina sagte, sie würde absperren. Sie hätte heute Morgen um neun den nächsten Termin gehabt. Am Ende habe ich ihn übernommen. Am En­de habeichalleihreKundenübernommen.“LucysLippebebte.„Das sieht ihr nicht ähnlich. Sie weiß, dass die Leute nicht wiederkommen, wenn man einen Termin platzen lässt. Dafür gibt es zu viele andere Salons. Die Menschen halten heutzutage nicht mehr viel von Treue.“
    Da konnte ich ihr nur zustimmen. „Haben Sie bei ihr zu Hause angerufen?“
    „Ja. Ich bin sogar hochgegangen.“ Sie zeigte zur Decke, was bedeutete, dass Tina in dem Apartment über dem Clip and Curl wohnte. „Sie war nicht da.“
    „Und sie hat keine Nachricht hinterlassen?“
    „Nein.“
    „Hat sie Familie? Einen festen Freund?“
    Sie bedachte mich mit einem seltsamen Blick. „Sie wissen doch, dass sie mit ihrer Großmutter zusammengelebt hat, die letztes Jahr gestorben ist.“
    Fast hätte ich gesagt: „Woher sollte ich das wissen?“, bevor es mir wieder einfiel. Beliebte Highschool-Primadonnen glaubten immer, dass jeder alles über

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