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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Meinung, ich müsste ihm dankbar sein.“ Sie schnaubte verächtlich. „Manche Frauen haben ihm vor meinen Augen Avancen gemacht, so als wäre ich gar nicht da.“
    Ich blinzelte. „Mit gemischtrassig meinst d u … “
    „Cadotte ist heiß, Jessie. Du bis t … “ Sie hob eine Schulter, dann ließ sie sie wieder sinken.
    „… es nicht. Ich weiß. Kein Problem.“
    „Hey, kein Grund, so gereizt zu reagieren. Sieh den Tatsachen ins Auge. Du bist nicht Marilyn Monroe. Ein Kerl wie er wird ziem­lich bald anfangen, all diesen Leuten zuzuhören, die ihn fragen, was er an dir findet.“
    Ich hatte anfangs genauso gedacht. Aber je besser ich Cadotte kennenlernte, desto weniger hielt ich ihn für jemanden, den es kümmerte, was die Leute dachten.
    Die zweite Schicht tauchte in der Tür auf. Sie entdeckte Zee, zuckte zurück, dann wandte sie sich an mich. „Jessie, wir haben Probleme in den Wäldern.“
    „Sag bloß“, murmelte Zee.
    „Wenn du nichts Konstruktives zu sagen has t … “, begann ich.
    „… dann halt deine verdammte Klappe“, vollendete Zee. Es war einer ihrer Lieblingssprüche.
    „Was ist los?“, fragte ich die junge Frau, die aussah, als hätte sie eine Kröte verschluckt.
    „Die äh m … ä h … “ Sie wedelte mit der Hand in Richtung Einsatzzentrale.
    „Zwei Worte?“ Ich hielt zwei Finger hoch, dann zupfte ich an meinem Ohr. „Klingt wie?“
    Sie legte den Kopf schräg und starrte mich an.
    „Verwirr sie nicht, Jessie.“ Zee schlürfte ihren Kaffee, der inzwischen eiskalt sein musste.
    „Du gönnst mir aber auch gar keinen Spaß.“ Ich seufzte. „Die äh m … ä h … was?“, fragte ich.
    „Die andere Streife. Zwei Adam Vier.“
    Henry . Was ist mit ihm?
    „Schüsse im Wald. Schreie. Etwas über einen Krankenwagen. Verstärkung. Hilfe.“
    Zee und ich sahen uns an.
    „Lasst die Spiele beginnen“, murmelte sie.

25
    Als am nächsten Morgen die Sonne auf- und meine Schicht zu Ende ging, hatte ich entschieden, das Spiel „Pandämonium“ zu nennen.
    Wir hatten vier Verhaftungen, drei Menschen, die versehentlich angeschossen worden waren, zwei tote Hund e …
    „Und ein Rebhuhn in einem Birnbaum“, murmelte ich, als ich meine Berichte schrieb.
    Ich hatte gar nicht erst die Chance bekommen, mich mit Mandenauer zu treffen. Eine Jagd wäre sowieso sinnlos gewesen, da es in den Wäldern von Schwachköpfen nur so wimmelte.
    Erstaunlicherweise war nicht ein einziger Wolf erschossen worden. Ich fragte mich, ob sie wohl alle Fersengeld gegeben hatten und in einen anderen Bezirk geflüchtet waren. Es würde mir nicht gerade das Herz brechen.
    Ich hatte es auch nicht geschafft, Cadotte zu treffen. Ich hatte bei ihm daheim angerufen, aber er war nicht da gewesen, deshalb hatte ich eine kurze, bedauernde Nachricht hinterlassen. Ich vermutete, dass er bei mir zu Hause wartete, und fühlte mich deswegen ein bisschen schuldig. Aber ich konnte jetzt noch nicht gehen. Er wusste, wo er mich finden würde.
    Während ich meine Notizen durchblätterte, stellte ich fest, dass mein Gedächtnis mit der dritten Schicht offensichtlich nicht so gut zurechtkam wie mein Körper. Ich hatte Tina Wilson vollkommen vergessen.
    Ich beschloss, später am Tag bei ihrer Wohnung vorbeizufahren, vielleicht auch erst am Abend. Mein Rhythmus, in der Nacht zu arbeiten und am Tag zu schlafen, schien sic h – für die Dauer unseres Wolfproblem s – nicht beibehalten zu lassen.
    „Ha!“
    DieTürwurdeaufgerissen.AlleAnwesende n – ich,dieersteSchicht,BradundeinigederCopsausClearwate r – sprangenauf.ClydehielteinoffiziellaussehendesDokumentinseinerFaust.
    „Ich hab’s“, sagte er ganz allgemein in den Raum hinein.
    Wir anderen sahen uns an, dann wieder ihn.
    „Was hast du?“, fragte ich.
    „Einen Erlass des DNR .“
    „Was steht drin?“
    „Dass jeder Privatbürger, der im Wald mit einer Schusswaffe erwischt wird, für ein Jahr seine Lizenz verliert.“
    „Autsch!“, murmelte ich. Clyde grinste nur.
    Während die Leute in und um Miniwa nicht mal zucken würden bei der Vorstellung, wegen der illegalen Mitführung von Feuerwaffen für ein paar Tage ins Gefängnis zu gehen, würde die Drohung, ihnen ihre Jagd- und Fischereiprivilegien zu entziehe n – was eine Spezialität des DNR wa r – , sie aufhorchen lassen.
    „Hängt das hier im Coffee Pot aus.“ Er reichte Brad das Schriftstück. „Dann informiert die Bewohner.“
    Mit anderen Worten: Trinkt einen Kaffee, tankt euren Streifenwagen voll, esst

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